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Mobilmachung in Russland: Flüge ins Ausland ausgebucht – Ticket-Preise heben ab

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Von: Patricia Huber

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Putins Ankündigung zur Mobilmachung hat zu einer großen Nachfrage bei Flugtickets geführt. Immer mehr Menschen scheinen das Land verlassen zu wollen.

Moskau – Die von Kremlchef Wladimir Putin verkündete Teilmobilmachung russischer Reservisten hat in Russland zu einem Ansturm auf Flugtickets für Auslands-Flüge geführt. Das hat auch einen Anstieg der Preise zur Folge.

Teilmobilmachung in Russland: Flugpreise teils verzehnfacht

Laut der in Russland beliebten Buchungsseite Aviasales waren alle Direktflüge in die nächstgelegenen ehemaligen Sowjetrepubliken Armenien, Georgien, Aserbaidschan und Kasachstan am Mittwoch ausgebucht. Turkish Airlines teilte mit, dass es erst am Samstag wieder Plätze für Istanbul gebe, eines der wichtigsten Drehkreuze für Flüge aus und nach Russland. Der nächste AirSerbia-Flug nach Belgrad war nach Angaben der serbischen Fluglinie erst wieder am Montag verfügbar.

Der große Ansturm wirkt sich auch auf die Flugpreise aus. Die billigsten Flüge nach Dubai kosten derzeit 300.000 Rubel, was etwa 5.000 Euro entspricht. Etwas billiger geht es noch in die Türkei für fast 70.000 Rubel. Das ergibt umgerechnet rund 1.156 Euro. Zum Vergleich: Vor einer Woche musste man für einen Flug in die Türkei nur umgerechnet 363 Euro bezahlen – die Reise würde jetzt also das Dreifache kosten. Bei einem durchschnittlichen Monatslohn von 600 Euro in Russland dürften diese Ticketpreise wohl nur noch für die Besserverdiener im Land erschwinglich sein.

Selbst Inlandsflüge in Grenzstädte waren äußerst begehrt: Flugtickets von Moskau in die Stadt Wladikawkas an der Grenze zu Georgien etwa kosteten am Mittwoch über 750 Dollar (rund 759,94 Euro) – mehr als das Zehnfache des üblichen Preises.

Ukraine-Krieg: „Russland verlassen“-Suchanfrage stark gestiegen

Laut dem Online-Dienst Google Trends wurden die Suchbegriffe „Tickets“ und „Flugzeug“ seit dem frühen Morgen in Russland doppelt so häufig im Internet eingegeben wie sonst üblich. Die Suchanfrage „Russland verlassen“ war hundertmal häufiger als an normalen Tagen. Spitzenreiter bei den Standorten der Suchen war demnach die Grenzstadt Belgorod und ihre Umgebung, die immer wieder vom Nordosten der Ukraine aus beschossen wird.

Nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu sollen rund 300.000 Reservisten zur Verstärkung der russischen und separatistischen Kräfte in den Osten und Süden der Ukraine entsandt werden. Mobilisieren ließen sich laut Schoigu aber bis zu 25 Millionen Menschen. Befürchtungen, Russland könnte das Kriegsrecht verhängen, hatten bereits zu Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine zu einem Exodus von zehntausenden Russen in die Nachbarländer geführt. Flüge in die Europäische Union sind seitdem nicht mehr möglich. (ph/AFP)

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