Lufthansa: Germanwings-Flugbegleiter streiken um Neujahr - 170 Flüge fallen aus

Für Lufthansa-Passagiere könnte es bald ungemütlich werden: Die Gewerkschaft Ufo macht den Zeitpunkt für einen Flugbegleiter-Streik konkret.
- Die Tarifauseinandersetzung zwischen der Kabinengewerkschaft Ufo und der Lufthansa geht weiter.
- Die Parteien können sich bislang nicht einmal über den Umfang der Schlichtung einigen.
- Ufo verstärkt den Druck und kündigt Streiks an.
Update vom 29. Dezember, 12.34 Uhr:
Bundesweit fallen am Montag, Dienstag und Mittwoch mehr als 170 Germanwingsflüge wegen des geplanten Streiks der Flugbegleiter aus. Das geht aus einer Übersicht auf der Internetseite von Eurowings hervor, die das Unternehmen bis zum Sonntagmorgen aktualisiert hat. Germanwings führt seine Flüge für Eurowings aus. Nach Angaben des Unternehmens gehören 30 der rund 140 Eurowings-Flugzeuge zu Germanwings.
Dabei handelt es sich vor allem um innerdeutsche Verbindungen, aber auch einige Flüge nach Österreich und in die Schweiz wurden storniert. Vor allem die Flughäfen Köln-Bonn, München, Hamburg und Berlin-Tegel sind betroffen.
Update 22.16 Uhr: Streik der Flugbegleiter: Eurowings hat wegen des angekündigten Streiks der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo für Montag bislang 36 Flüge gestrichen. Dabei handelt es sich ausschließlich um innerdeutsche Verbindungen, wie am Samstagabend aus einer Übersicht auf der Internetseite des Unternehmens hervorging.
Streik bei Germanwings: Tarifkonflikt mit Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo
Update 18.01 Uhr: Es bleibt offenbar dabei: Germanwings-Passagiere müssen sich weiterhin auf einen dreitägigen Streik bei der Airline ab Montag einstellen. Das kurzfristige Entgegenkommen der Lufthansa-Tochter im Tarifkonflikt mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo sei kein Grund, den Aufruf zur Arbeitsniederlegung zurückzunehmen. Das teilte Ufo am Samstagabend in einem Schreiben an ihre Mitglieder mit, das der dpa vorlag.
Tarifstreit bei Lufthansa: Wird der Streik bei Germanwings abgesagt?
Update vom 28. Dezember: Wird der Streik bei Germanwings doch abgesagt? Die Airline kommt der Kabinengewerkschaft Ufo in einem zentralen Streitpunkt entgegen. „Dafür bietet Germanwings den Tarifvertrag Teilzeit der Lufthansa vollumfänglich und mit sofortiger Wirkung an“, teilte Eurowings, für die Germanwings ihre Flüge ausführt, am Samstag mit.
Das könnte möglicherweise eine Absage des für Montag angekündigten dreitägigen Streiks der Flugbegleiter bei der Lufthansa-Tochter bedeuten. „Sollte das tatsächlich helfen, werden wir den Streik absagen“, sagte Ufo-Sprecher Nicoley Baublies der dpa.
Die Regelungen zur Teilzeit war bisher der offizielle Streikgrund. Nach Ansicht von Germanwings entbehrt mit dem jüngsten Angebot „der angekündigte Streik der von Ufo formal angeführten Grundlage“. Ob der Streik nun abgesagt wird, war am Samstagnachmittag zunächst unklar. Baublies sagte der dpa: „Ich kann jetzt zumindest nicht spontan Entwarnung geben, aber selbstverständlich nehmen wir das ernst.“ In den nächsten Stunden werde er mit der Tarifkommission sprechen.
Bei Lufthansa wird gestreikt - jetzt ist der Zeitpunkt klar
Update 17.18 Uhr: Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo hat über Silvester zu dreitägigen Streiks bei der Lufthansa-Tochter Germanwings aufgerufen. Gestreikt werden soll von Montag 00.00 Uhr bis Mittwoch 24.00 Uhr, wie ein Ufo-Sprecher am Freitag in Frankfurt mitteilte. Zunächst beziehe sich der Streikaufruf nur auf Germanwings. Weitere Streiks sollten erst nach dem 2. Januar verkündet werden. Die Gewerkschaft gab auf ihrem YouTube-Kanal ein Statement ab:
Lufthansa: Ufo will Streik noch vor Silvester - Steht Winterurlaubern Chaos bevor?
Update vom 27. Dezember: Reisestress nach der Weihnachtsruhe: Im Tarifstreit mit der Lufthansa will die Kabinengewerkschaft Ufo noch in diesem Jahr zum Streik aufrufen. Ufo möchte an diesem Freitag um 17.00 Uhr auf dem YouTube-Kanal der Gewerkschaft über die konkreten Zeiten des Streikaufrufs informieren. Auch soll es dann Informationen geben, welche Teile des Konzerns bestreikt werden sollen.
Die Gewerkschaft hatte ihren Mitgliedern am Donnerstagabend mitgeteilt, es habe über die Weihnachtsfeiertage weitere Versuche der Schlichter für kurzfristige Lösungen gegeben. Diese Versuche seien erfolglos geblieben.
„Wir als Lufthansa schauen konstruktiv nach vorne“, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Donnerstagabend. Der Luftfahrtkonzern sei weiter an einer großen Schlichtung interessiert. „Streiks sind aus unserer Sicht keine Lösung“, ergänzte der Sprecher. Die Lufthansa schaue nun auf die vorgeschlagenen Schlichtungstermine im Januar.
Unsere Erstmeldung vom 23. Dezember:
Streikaufruf bei Lufthansa jederzeit möglich: Droht ein Flugchaos an den Feiertagen?
Frankfurt - Nach der vorerst ergebnislosen Tarifschlichtung bei der Lufthansa will die Kabinengewerkschaft Ufo den Druck auf das Unternehmen aufrecht erhalten. Der nächste Streikaufruf könne auch über die Feiertage jederzeit erfolgen, sagte Gewerkschaftssprecher Nicoley Baublies am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Es sei lediglich klar, dass bis einschließlich dem zweiten Weihnachtsfeiertag nicht gestreikt werde. Aufrufe für spätere Zeiträume seien aber möglich.
Lufthansa wollte die erneuerte Drohung vorerst nicht kommentieren. Eine Sprecherin verwies darauf, dass beide Seiten Stillschweigen über den Inhalt der Gespräche vereinbart hätten. Die beiden Schlichter - der frühere Chef der Arbeitsagentur, Frank-Jürgen Weise, und der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) - hätten zudem die Tarifparteien zu einem weiteren Schlichtungsvorgespräch Anfang Januar eingeladen. An dem Gespräch werde die Ufo teilnehmen, kündigte Baublies an. „Das schiebt aber nichts auf.“
Die Parteien können sich bislang nicht einmal über den Umfang der Schlichtung einigen, obwohl beide Seiten behaupten, an möglichst umfassenden Lösungen interessiert zu sein.
Dem Vernehmen nach verlangt Ufo neben etlichen Tarifthemen zu Lohn, Zulagen und Arbeitsbedingungen einen Schlussstrich unter die harte Strategie, mit der Lufthansa die kleine Spartengewerkschaft in den vergangenen Monaten bekämpft hatte. Dazu gehörten mögliche Schadenersatzforderungen, Kündigungen und interne Personalverfahren gegen Ufo-Funktionäre. Das Unternehmen hatte zwischenzeitlich auch eine Klage verfolgt, mit der Ufo die Gewerkschaftseigenschaft abgesprochen werden sollte.
In dem Konflikt hat es bereits einen Warnstreik bei vier Lufthansa-Töchtern sowie einen zweitägigen Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa gegeben. Hier waren im November rund 1500 Flüge mit rund 200.000 betroffenen Passagieren ausgefallen. Neue Streiks sind grundsätzlich bei den fünf Gesellschaften möglich.
Mehr zum Thema: Es wurden kurzfristige Streiks der Lufthansa angekündigt. Ob nun der Weihnachtsurlaub in Gefahr ist, erfahren Sie hier. Weil der Tarifstreit festgefahren ist, treten die Flugbegleiter auch im Januar in den Streik.
dpa