Experten schlagen Alarm: So gefährlich sind die Wetter-Extreme

Auf schwül-heiße Tage folgen heftige Gewitter und starke Temperaturstürze. Experten schlagen Alarm: Wetterextreme sind eine ernste Belastung für unseren Körper.
München - Erst brennt bei schwül-heißen 30 Grad die Sonne vom Himmel, dann stürzen die Temperaturen mit Unwettern samt Hagel und Sturmböen in den Keller. Derzeit fährt das Wetter Achterbahn: Am Pfingstwochenende wüteten teils schwere Gewitter über Deutschland. Bis Mitte der Woche soll das Thermometer dann schon wieder vielerorts über die 30-Grad-Marke steigen. Und das macht gesundheitlich vielen zu schaffen. Denn die heftigen Temperatursprünge sind eine Belastung für den Körper. Der DWD hat nun für den Süden des Landes sogar eine Warnung mit drastischer Empfehlung ausgesprochen, wie Merkur.de* berichtet.
Wetter-Extrene: Anpassungsfähigkeit des Körpers überfordert
„Das ständige Hin und Her, dass sich das Wetter von einem Tag auf den anderen ändert, oder innerhalb des Tages so krass umschlägt, sorgt dafür, dass der Körper nicht mehr so nachkommt“, erklärt Prof. Dr. Andreas Matzarakis (59), Medizin-Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gegenüber dem Express. Die eigentlich sehr gute Anpassungsfähigkeit des Menschen sei dadurch überfordert, so seine Ausführung. Doch bald dürfen wir auch ein für den Körper nicht schädliches Phänomen beobachten: Leuchtende Wolken.
Am Sonntagnachmittag wirbelte über dem Bodensee eine gigantische Wasserhose. Der Mitarbeiter eines Fährunternehmens filmte das Naturspektakel vom Bord eines Schiffes aus.
Wetterempfindliche Menschen leiden unter zahlreichen Beschwerden
Vor allem wetterempfindliche Menschen klagen über Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Schwindel oder Müdigkeit. Auch Rheuma-Patienten, Menschen mit Bluthochdruck oder Lungen- und Asthmakranken machen die Schwankungen zu schaffen. „Gerade starke Luftdruckschwankungen belasten den Körper sehr - je höher der Temperaturunterschied, desto schlimmer“, erklärte der Münchner Internist Dr. Karlheinz Zeilberger einst gegenüber der tz*. Für einige Menschen stehen die extremen Wechsel auch als Auslöser für Migräne-Attacken in Verbindung. Das Wetter ist dabei nicht die Ursache der Symptome, sonders verstärke bestehende Beschwerden, so Matzarakis.
Grund für die Wetter-Extreme ist nach Einschätzung vieler Experten die Erderwärmung. Das sei für „97 von 100 Wissenschaftlern unumstritten“, wird ARD-Wetterexperte Sven Plöger vom Express zitiert.
Hitzewelle sorgt für mehr Todesfälle - dieses Wetter ist gefährlich
Und nicht nur die starken Temperaturschwankungen belasten unseren Körper. Auch die immer heftiger ausfallenden Hitzeperioden haben fatale Folgen. Die Hitzewelle im vergangenen Sommer hat nach Schätzung von Experten in Berlin und Hessen zu mehreren Hundert Todesfällen geführt. „Im Sommer 2018 starben in Berlin etwa 490 Menschen aufgrund der Hitzeeinwirkung (...)“, schreiben Experten des Robert Koch-Instituts in Berlin (RKI) in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. „In Hessen wird die Anzahl hitzebedingter Sterbefälle auf etwa 740 geschätzt,(...)“. Insgesamt seien das etwa 12 Todesfälle pro 100 000 Einwohner gewesen. Daten für weitere Bundesländer lagen nicht vor.
Erhöhte Raten zeigten sich insbesondere bei Menschen im Alter über 75. Als Risikogruppen werden daneben auch isoliert lebende, pflegebedürftige, stark übergewichtige, chronisch kranke oder demente Menschen sowie Kleinkinder und Säuglinge genannt. Der Sommer 2018 war in Deutschland der zweit heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881.
Wie Hitzeperioden am besten zu ertragen sind, dazu haben wir zehn ultimative Tipps gesammelt.
va
*Merkur.de und tz.de sind Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.