Die beiden ersten Opfer erlitten unter anderem Verletzungen am Hals. Die als Dritte angegriffene Frau erlitt dem Staatsanwalt zufolge acht Stiche in den Bauch und musste notoperiert werden. Inzwischen bestehe keine Lebensgefahr mehr.
Der 34-Jährige betrat dann einen Hörsaal und stach auf eine 30 Jahre alte Lehrbeauftragte der Hochschule ein, die sich eine Gastvorlesung anhörte. Sie habe durch Stiche in den Brustbereich „ganz erhebliche innere Verletzungen“ erlitten, sagte Kruse. Die Frau wurde per Helikopter in eine Uniklinik gebracht und ebenfalls notoperiert. Jedoch hätten die Ärzte inzwischen keine Hoffnung mehr für sie, sagte der Staatsanwalt.
Der mutmaßliche Täter wurde im Hörsaal von Studentinnen und Studenten überwältigt und dann von der Polizei festgenommen. Er habe die Tat gestanden und angegeben, dass er keinen anderen Ausweg mehr gesehen habe, sagte Kruse. Demnach ging der Mann davon aus, dass die Anwesenden in dem Hochschulgebäude zu einer Gruppe gehörten, die ihn töten wolle. Es sei davon auszugehen, dass alle Verletzten Zufallsopfer waren.
Polizeipräsident Ralf Ziegler lobt die Überwältigung des Täters durch die Studierenden als „sehr mutig und sehr, sehr geistesgegenwärtig“. Das Eingreifen hab „sicherlich unzählige weitere Opfer verhindert.“ Der Lehrbetrieb der Hochschule in Hamm wurde für Montag (13.06.2022) abgesagt. Der Campus werde für die Studierenden jedoch weiterhin als „als Ort zum Austausch und Innehalten“ geöffnet sein. (aa/dir/AFP/dpa)