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Bruder auf der Köhlbrandbrücke totgefahren: Prozess in Hamburg startet

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Von: Sebastian Peters

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Unfall auf der Köhlbrandbrücke in hamburg
Der silberne Audi wird durch den Zusammenprall komplett zerstört. © Sebastian Peters

War es ein illegales Autorennen? Am 25. März 2019 verunglückt ein Audi auf der Köhlbrandbrücke schwer. Ein 24-Jähriger stirbt. Sein Bruder saß am Steuer.

Hamburg – Mit bis zu 160 km/h sollen am späten Abend des 25. März 2019 zwei Fahrzeuge zunächst auf der Finkenwerder Straße und später auf der Köhlbrandbrücke ein illegales Straßenrennen gefahren sein. Infolge eines schweren Unfalles verstarb der 24-jährige Bruder des Audi-Fahrers noch auf der Köhlbrandbrücke. Am 2. Mai 2022 startete der Prozess wegen des Verdachtes eines verbotenen Autorennens mit Todesfolge und der fahrlässigen Tötung.

Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen: Bruder bei illegalen Rennen totgefahren? – Prozess startet

Bereits auf der Finkenwerder Straße, eine Zubringerstraße zur Köhlbrandbrücke, sollen sich der Fahrer (25) und ein weiterer Autofahrer (29) ein Rennen geliefert haben. Bei der Unterführung der Autoahn A7 fielen die Raser bereits einem unbeteiligten Verkehrsteilnehmer auf. Er wurde von den Fahrzeugen, die später auf der Brücke den tödlichen Unfall auslöste, überholt. Sand und Steine flogen damals gegen das Auto des unbeteiligten Fahrers.

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Tödlicher Unfall auf der Köhlbrandbrücke
Rettungskräfte kämpften um das Leben des 24-jährigen Mannes. Er verstarb allerdings noch vor Ort. © Sebastian Peters

Die Raserei ging aber weiter. Mit teilweise einem Abstand von weniger als 2 Meter rasten die beiden Fahrer hintereinander her. An der Köhlbrandbrücke angekommen überholte der 25-jährige Audifahrer seinen Kontrahenten. Mit einer Geschwindigkeit von über 160 Kilometer pro Stunde geriet das Fahrzeug des 25-Jährigen plötzlich ins Schleudern. Auf der Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen sind nur 60 km/h erlaubt!

Wie ein grauer Schatten. So ein Schreck!

Unfallzeuge vor Gericht

Der Audi berührte zunächst einen Lastwagen, prallt anschließend gegen die Leitplanke. Durch die enorme Geschwindigkeit wurde das Fahrzeug zwischen der Leitplanke und dem Sattelauflieger des Lastwagens wie ein Tischtennisball hin und her geschleudert. Der Lastwagenfahrer beschreibt den Moment als das Fahrzeug angeschossen kommt vor Gericht „Wie ein grauer Schatten. So ein Schreck!“ Der Lastwagenfahrer (63) weiter„Im Spiegel sah ich was auf mich zukommen.“

Angeklagte schweigen – Urteil am 16. Mai 2022 erwartet

Prozess wegen tödlichen Autorennens
Im Amtsgericht Harburg wird der Prozess abgehalten. © Christian Charisius/dpa

Nach dem Unfall hielt der 63-jährige Lastwagenfahrer sofort an. Wollte Helfen. Der Unfallfahrer des Audi konnte allerdings allein aussteigen. Nahezu unverletzt. Sein Bruder hingegen wurde schwer eingeklemmt. Er erlitt schwerste Kopfverletzungen.

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Retter der Feuerwehr Hamburg mussten den Mann mit schwerem hydraulischen Geräten aus dem Unfallwrack befreien. Trotz der Rettung verstarb der 24-jährige Mann noch auf der Köhlbrandbrücke. Der Angeklagte Audi-Fahrer und der andere Autofahrer schweigen bislang vor Gericht. Der Prozess am 2. Mai 2022 endete ohne ein Urteil. Dies wird nun am 16. Mai 2022 erwartet.

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