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Tödliche Attacke auf Augsburger Feuerwehrmann: Staatsanwaltschaft mit unerwarteter Entscheidung

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Von: Katarina Amtmann

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Im Dezember starb ein Feuerwehrmann am Augsburger Königsplatz. Nach einer Rüge traf die Staatsanwaltschaft jetzt eine überraschende Entscheidung.

Update von 14.54 Uhr: Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgericht zur tödlichen Auseinandersetzung am Augsburger Königsplatz kommen alle sechs mutmaßlichen Mittäter frei. Dies kündigte die Augsburger Staatsanwaltschaft am Mittwoch als Reaktion auf die Entscheidung der Karlsruher Richter an. Das Verfassungsgericht hatte zuvor der Beschwerde eines 17-Jährigen, der wegen Beihilfe zum Totschlag in Untersuchungshaft saß, stattgegeben.

Der Jugendliche sei „in seinem Grundrecht auf Freiheit der Person verletzt“, befanden die Richter. „Aus Gleichbehandlungsgründen“ sei auch im Fall der fünf anderen Mitbeschuldigten die Aufhebung der Haftbefehle beantragt worden, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft danach. Der 17 Jahre alte Hauptbeschuldigte bleibe aber in U-Haft.

Feuerwehrmann in Augsburg getötet: Bundesverfassungsgericht rügt Haftbefehl

Update vom 11. März: Nach der tödlichen Auseinandersetzung am Augsburger Königsplatz ist gegen einen 17-Jährigen unrechtmäßig Haftbefehl erlassen worden. Das Bundesverfassungsgericht rügt in einer am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung den vom Oberlandesgericht München (OLG) erlassenen Haftbefehl. Der Anwalt des 17-jährigen mutmaßlichen Mittäters hatte gegen den Haftbefehl Verfassungsbeschwerde eingelegt, die Richter in Karlsruhe gaben dem Verteidiger Recht. Der Jugendliche sei „in seinem Grundrecht auf Freiheit der Person verletzt“, befanden die Karlsruher Richter. Das OLG muss nun neu über den Haftbefehl entscheiden.

Feuerwehrmann stirbt in Augsburg: Anwälte bekommen Videos

Update vom 25. Februar: Am 6. Dezember starb ein Feuerwehrmann am Augsburger Königsplatz. Von der Tat gibt es Videos, die die Anwälte der Tatverdächtigen sehen wollten. Bisher hatten sie nur in den Räumen der Polizei die Möglichkeit dazu. Elektronisch verschickt wurden die Videos nicht. Das wird sich nun ändern. 

Nach Informationen der Augsburger Allgemeinen hat die zuständige Jugendkammer am Landgericht Augsburg vergangene Woche entschieden, dass den Anwälten das Material als Teil der Akte zur Verfügung gestellt werden muss. Das bedeutet, dass die Verteidiger das Datenmaterial nun zugeschickt bekommen sollen.

Nach tödlicher Attacke auf Feuerwehrmann: Anwälte wollen Videos sehen

Ursprungsmeldung vom 30. Januar

Augsburg - Sieben Wochen ist die tödliche Attacke auf einen Feuerwehrmann in Augsburg mittlerweile schon her. Am 6. Dezember starb Roland F. am Königsplatz nach einer Auseinandersetzung mit einer Gruppe Jugendlicher*. Es gibt Videos - diese wollten die Verteidiger erhalten. Doch daraus wird erstmal nichts, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.

Feuerwehrmann in Augsburg getötet: Videos spielen bei Ermittlungen wichtige Rolle

Die Ermittlungen dauern knapp zwei Monate nach der Tat immer noch an. Sieben Jugendliche sitzen in Untersuchungshaft. Videos spielen bei den Ermittlungen eine wichtige Rolle. Denn mehrere Kameras haben das Geschehen rund um die Attacke aufgezeichnet. Unter anderem die Frontscheiben-Kamera eines Taxis. 

Da der Königsplatz seit 2019 videoüberwacht wird, liegen der Polizei auch Aufzeichnung von der Tat selbst als auch vom Geschehen davor und danach vor, wie die Augsburger Allgemeine weiter schreibt. Bisher können die Verteidiger die Videos nur in den Räumen der Kriminalpolizei ansehen - sehr zu deren Missfallen. Die Staatsanwaltschaft sagte auf Anfrage der Zeitung bereits Anfang Januar, die Verteidiger erhielten in nicht abgeschlossenen Verfahren die Möglichkeit, Beweismittel bei der Polizei zu sehen. Dies sei die normale Regelung.

Feuerwehrmann am Königsplatz gestorben: Gericht schmettert Antrag der Verteidiger ab

Einige der Verteidiger hatten deshalb bei Gericht beantragt*, dass sie die Aufzeichnungen erhalten und in ihren eigenen Räumen begutachten können. Nach Informationen der Augsburger Allgemeine hat das Amtsgericht diese Anträge nun alle abgelehnt. Einige der Verteidiger wollen gegen diese Entscheidung offenbar Beschwerde einlege. Für Moritz Bode, Verteidiger eines des sechs Begleiter des Hauptverdächtigen, sind die Videos ein zentrales Element. Dieses müsse er auch mit seinem Mandanten besprechen können, wie er der Augsburger Allgemeinen sagte.

Anfang Dezember starb ein Feuerwehrmann bei einer Auseinandersetzung mit einer Gruppe Jugendlicher. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei Personen erhoben.

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dpa/kam

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