Ärzte trennen acht Tage alte siamesische Zwillinge

Bern - An der Brust und der Leber zusammengewachsen kamen Maya und Lydia auf die Welt. Weil sich der Zustand der siamesischen Zwillinge bald verschlechterte, wagten die Ärzte einen gefährlichen Eingriff.
Es sei das erste Mal, dass ein derartiger Eingriff bei so kleinen Babys erfolgreich verlaufen sei, berichtete die Sonntagszeitung "Le Matin Dimanche". Die Zwillinge kamen demnach gemeinsam mit ihrem Drilling Kamilla am 2. Dezember. Nach der Geburt war ihr Zustand zunächst stabil und die Ärzte planten, sie erst in ein paar Monaten zu trennen. Nach einer Woche verschlechterte sich dem Bericht zufolge jedoch der Zustand der beiden Mädchen: Die eine litt unter Bluthochdruck, die andere unter zu niedrigem Blutdruck. Die jeweils nur rund ein Kilo leichten Babys schwebten in Lebensgefahr.
Die Ärzte entschlossen sich daher, den bislang noch nie bei so jungen Säuglingen vollzogenen Eingriff zu ihrer chirurgischen Trennung zu wagen. Die Operation zur Trennung der Lebern der Kleinen sei extrem gefährlich gewesen, sagte Barbara Wildhaber von der Kinderchirurgie der Berner Universitätsklinik dem Blatt. "Wir haben mit dem Tod der beiden Babys gerechnet, es war so extrem."
Der Eingriff verlief erfolgreich. "Es war wunderbar! Ich werde mich mein ganzes Leben lang daran erinnern", sagte Wildhaber der Zeitung. Seit dem Eingriff haben Maya und Lydia sich gut erholt und an Gewicht zugelegt. Inzwischen können sie gestillt werden. Dem Bericht zufolge leben derzeit weltweit nur rund 200 getrennte siamesische Zwillingspaare.
afp