Cortina im tz-Interview: "Die Oilers haben das Spiel verändert"

München - Pat Cortina (46) wurde in einer der Eishockey-Hauptstädte der Welt geboren – im kanadischen Montreal. Über die besten Teams aller Zeiten und sein Coaching sprach der EHC-Trainer mit der tz.
Herr Cortina: Was ist für Sie die beste Eishockey-Mannschaft aller Zeiten?
Cortina: Schwierige Frage. Die Montreal Canadiens aus den 70er-Jahren und die Edmonton Oilers mit Wayne Gretzky. Mit ihrer offensiven Spielweise haben sie das Spiel verändert.
Waren Sie damals Fan der Canadiens?
Cortina: Ja, aber interessanterweise waren viele meiner Freunde, vor allem die englischsprachigen Kanadier, Fans der Boston Bruins. Denn die Canadiens galten damals noch als Mannschaft der französischsprachigen Kanadier.
Mit dem EHC haben Sie als Aufsteiger die DEL gehörig durcheinandergewirbelt. Gibt es ein Geheimnis, wie man als Trainer so einen guten Teamgeist erzeugen kann?
Cortina: Wir als Trainer haben den Spielern vor der Saison gesagt, dass die Chemie im Team und die Arbeitseinstellung unsere Stärken sein können. Das kann unser Vorteil sein und daran mussten die Spieler auch glauben. Vom Talent her konnten wir mit einigen anderen Teams nicht mithalten, aber man muss als Trainer einfach schätzen, was jeder Spieler für das Team bringt. Sei es, dass er einen Schuss blockt, einen Check macht.
Fördern Sie so etwas wie Teamabende ohne Trainer?
Cortina: Generell gesagt gibt es keine Strategie, die bei allen Gruppen funktioniert. Manchmal passieren solche Dinner-Abende oder Kinobesuche aus Eigeninitiative. Wenn nicht, muss man das als Trainer auch nicht unbedingt erzwingen.
Sie gehen in Ihre zweite DEL-Saison. Und man sagt: Ein Erfolgserlebnis zu bestätigen, ist oft sehr schwer…
Cortina: Definitiv. Das zu wiederholen, ist schwieriger, als es ursprünglich zu erreichen. Denn mit dem Erfolg wachsen die Erwartungen. Und wenn die Erwartungen wachsen, dann versuchen Spieler und Trainer oft, es zu erzwingen…
bb