Mit 15 Jahren: Eiskunstläuferin Alina Zagitova holt Gold im Eiskunstlauf

Mit nur 15 Jahren Alina Zagitova im Eiskunstlauf zum Olympiasieg. Ihre Landsfrau Evgenia Medvedeva macht den ersten großen Erfolg des OAR-Teams bei Olympia 2018 perfekt.
Pyeongchang - Die 15 Jahre alte Moskauer Eiskunstläuferin Alina Zagitova hat die erste Goldmedaille für die Olympischen Athleten aus Russland bei den Winterspielen gewonnen. Die Europameisterin bezwang am Freitag in Pyeongchang mit 239,57 Punkten ihre drei Jahre ältere Teamkollegin Evgenia Medvedeva (238,26). Bronze ging an Kaetlyn Osmond (231,02) aus Kanada. Vor vier Jahren in Sotschi hatte in Adelina Sotnikowa erstmals eine russische Eiskunstläuferin Gold für ihr Land geholt. Die dreimalige deutsche Meisterin Nicole Schott aus Essen beendete den Wettbewerb auf Platz 18.
„Da war viel Druck auf mir und Schenja. Alle Fans erwarteten von uns Athleten aus Russland, ganz oben zu sein“, sagte Zagitova, die zugab, äußerst nervös gewesen zu sein. In ihrem Don-Quijote-Vortrag zeigte sie zwei Minuten lang nur Pirouetten, erst im zweiten Teil reihte sie Sprung an Sprung. Hunderte russische Fans im Publikum jubelten und schwenkten Fahnen.
Medvedeva kommt nicht an Zagitova ran
Die zweimalige Weltmeisterin Medvedeva hätte als letzte Läuferin an ihren Weltrekord von 241,31 Punkten aus dem vergangenen Jahr herankommen müssen, um den Rückstand aus dem Kurzprogramm aufzuholen. Doch in beiden Programmen war ihr die Junioren-Weltmeisterin technisch überlegen. Schon bei der EM im Januar in Moskau, als sie einen Ermüdungsbruch im Fuß gerade überstanden hatte, verlor sie gegen die Jüngere.
Schott bekam vor 12 000 Zuschauern für ihre nicht ganz makellose Kür zu „Schindlers Liste“ weniger Punkte als erwartet, mit 168,46 Zählern insgesamt konnte sie aber leben. „Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Ich hatte zwei Wackler drin“, sagte die Bundeswehrsoldatin, „aber ich hatte so viele Wettkämpfe, es war sehr anstrengend. Es sind meine ersten Spiele, ich hoffe, es kommen noch ein paar.“ In vier Jahren werde sie ganz andere Ambitionen haben. Jetzt laufe sie noch die WM im März in Mailand, dann stehe endlich Urlaub an. Ihre Trainingspartnerin in Oberstdorf, die 31 Jahre alte Carolina Kostner aus Italien, wurde Fünfte und wird ihre Karriere voraussichtlich nach der WM in ihrer Heimat beenden.
Auch Deutschland ist zufrieden
Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) zeigte sich mit dem Auftritt der 21 Jahre alten Schott zufrieden: „Sie hat in dem großen Wettkampf als Neuling ihre Leistung abgerufen, das ist eine gute Grundlage. Nicole ist eine Sportlerin mit Potenzial“, sagte DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf. Zwar liefe sie noch nicht frei genug, doch das sei ein Entwicklungsprozess.
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dpa