Perfektes Wochenende für den EHC: „Wichtig auch für den Kopf“

Der EHC Red Bull München feierte ein wahrlich perfektes Wochenende. Die Krönung wäre für einige Akteure am Dienstag die Berufung in den deutschen Olympia-Kader.
Es war ein Wochenende, das für den EHC Red Bull München nicht hätte besser laufen können. Tabellenspitze übernommen, den Hauptkontrahenten Nürnberg im in dieser Saison erstmals ausverkauften Olympia-Eisstadion am Sonntag gleich auf fünf Punkte und Berlin im Fernduell auf sieben Zähler distanziert, dazu den neunten Heimsieg in Serie eingefahren – es läuft beim Meister.
„Wir wollten ein Statement setzen und zeigen, dass wir am Ende Erster werden wollen“, erklärte EHC-Kapitän Michael Wolf. Es seien aber noch zehn Spiele zu gehen bis zu den Playoffs, davon sieben vor der Olympia-Pause. Von einer Vorentscheidung im Duell um Rang eins wollte Wolf, der nun mit 315 Treffern wieder die ewige Bestenliste der DEL anführt, nicht sprechen. Für den EHC zudem wichtig: Die beiden erstplatzierten Hauptrunden-Teams haben ihren Startplatz in der Champions Hockey League sicher.
München gegen Nürnberg – etwas Besseres gibt es im deutschen Eishockey derzeit einfach nicht. Beide Trainer waren sich einig, man habe ein großartiges und unterhaltsames Topspiel gesehen. Und sowohl Nürnbergs Rob Wilson, als auch Münchens Don Jackson sprachen davon, man habe noch einige Arbeit vor sich. Wobei Wilson Jacksons Aussage mit einem Lächeln aufnahm, das wohl so viel hieß wie: „Ihr habt doch heute gewonnen, ihr seid der Meister.“
„Wichtig für den Kopf, dass wir sie schlagen können“
Fakt ist: Nach sechs Niederlagen in Folge gegen die Franken scheint der EHC ein Mittel gefunden zu haben, die Ice Tigers zu schlagen. Das 4:3 war der zweite Erfolg innerhalb von zwei Wochen, die Körpersprache und die Härte hatte bereits Playoff-Charakter. Und auch Wolf gab zu, es sei „wichtig auch für den Kopf, dass wir wissen, dass wir sie schlagen können.“ Sieben Spiele sind es noch, dann pausiert die Liga wegen Olympia. Wie viele Münchner Akteure mit nach Südkorea dürfen, gibt Bundestrainer Marco Sturm am Dienstag bekannt. Keeper David Leggio hat sein Ticket bereits, er steht im US-Kader.
Olympia-Pause: EHC bestreitet Turnier in der Schweiz
Der EHC selbst wird nach dem letzten Spiel vor dem Break eine einwöchige Pause einlegen, dann stehen zwei bis drei Trainings an, ehe es nach St. Moritz geht. Dort testet der Meister beim „All Saints Cup“ gegen den EHC Kloten, den HC Lugano (beide Schweiz) und den HC Plzen (Tschechien). Verstärkt wird das Team dabei von Akteuren von Kooperationspartner SC Riessersee und aus der Red-Bull-Akademie in Salzburg.
Florian Weiß