Klub-Präsident Kadyrow attackierte Schiri

Köln - Die Angriffe von Tschetscheniens Präsident Ramsan Kadyrow auf einen Fußball-Schiedsrichter vor Wochenfrist sind weit über die bislang bekannten Beschimpfungen hinaus gegangen.
Die Angriffe von Tschetscheniens Präsident Ramsan Kadyrow auf einen Fußball-Schiedsrichter vor Wochenfrist sind weit über die bislang bekannten Beschimpfungen über Stadionlautsprecher hinaus gegangen. Medienberichten zufolge verschaffte sich das Oberhaupt der russischen Teilrepublik nach der Nullnummer des regionalen Topklubs Terek Grosny im Punktspiel gegen Rubin Kasan Zugang zur Kabine des Referees und ging den Unparteiischen persönlich an. Kadyrows Leibwächter sollen gleichzeitig die Kabine abgeschirmt und vor der Türe eine Intervention durch Offizielle des Fußball-Verbandes verhindert haben.
Schiedsrichter als "Esel" beschimpft
Der Wutausbruch Kadyrows, der bis 20011 auch Grosnys Klub-Präsident war und immer noch als heimlicher Herrscher des Vereins gilt, erfolgte nach einem Platzverweis gegen einen Terek-Spieler und aus Empörung über einen angeblich verweigerten Strafstoß. Noch vor dem Schlusspfiff stürmte Kadyrow ans Stadionmikrofon und beschimpfte den Schiedsrichter als „käuflich“ und „Esel“. Anschließend stürmte der 37-Jährige scheinbar völligb außer Rand und Band in die Katakomben und verlangte von dem Spielleiter Erklärungen für seine Entscheidungen.
Investoren im Fußball: Wer bei welchem Verein seine Finger im Spiel hat
Der russische Verband RFU hatte Grosny wegen der Zwischenfälle schon vor den jüngsten Berichten über Kadyrows Amoklauf zu einer Heimspielsperre für eine Begegnung sowie umgerechnet 5000 Euro Geldstrafe verurteilt. Beobachter werteten das vergleichsweise milde Strafmaß als politisch motiviert, um die sensiblen Beziehungen zwischen Moskau und der nordkaukasischen Provinz nicht unnötig zu belasten.
sid