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Nicht immer stilsicher: Die Trikots des DFB bei allen WMs und EMs seit 1934

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Von: Tim Althoff, Kai Hartwig

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1988 schied die DFB-Elf bei der WM im eigenen Land im Halbfinale gegen die Niederlande aus.
Jürgen Klinsmann bei der EM 1988 im eigenen Land. © imago sportfotodienst

Die deutsche Nationalmannschaft spielt seit 1934 bei den großen Turnieren mit. Dabei trägt die DFB-Elf immer wieder neue Trikots. Mitunter setzte man auf gewagte Muster.

In ihrer langen Geschichte hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft schon so manchen Titel errungen. Als viermaliger Weltmeister (1954, 1974, 1990, 2014) und dreimaliger Europameister (1972, 1980, 1996) zählt die DFB-Elf zu den erfolgreichsten Nationalmannschaften der Welt.

Deutschlands beste Fußballer zeigten sich alle paar Jahre in neuen Trikots. Auch hier machten sich modische Einflüsse der jeweiligen Zeit bemerkbar. Nicht immer war der DFB dabei stilsicher unterwegs. Wir zeigen ihnen die DFB-Trikots bei allen WM- und EM-Turnieren mit deutscher Beteiligung seit 1934.

WM 1934 in Italien

Die deutsche Nationalmannschaft in schlichten weißen Trikot mit Schnürung am V-Ausschnitt.
Die deutsche Nationalmannschaft in schlichten weißen Trikot mit Schnürung am V-Ausschnitt. © imago sportfotodienst

Bereits bei der allerersten Fußball-Weltmeisterschaft überhaupt im Jahr 1930 in Uruguay hatte die deutsche Mannschaft einen Startplatz ergattert. Doch alleine die Anreise nach Südamerika per Schiff hätte mehr als zwei Wochen gedauert und hohe Kosten verursacht. So entschied sich die DFB-Truppe wie einige andere europäische Mannschaften zur Absage. Dafür bestritt Deutschland 1934 bei der WM in Italien in weißen Trikots, schwarzen Hosen und schwarz-weißen Stutzen sein erstes großes Turnier. Erst im Halbfinale war gegen die Tschechoslowakei Schluss (1:3).

WM 1938 in Frankreich

Der Wiener Torhüter Rudolf Raftl, der zusammen mit acht weiteren österreichischen Spielern zum „großdeutschen“ WM -Aufgebot von 1938 gehört, klärt beim ersten Spiel gegen die Schweiz in Straßburg vor dem Schweizer Mittelstürmer Bickel
Die „großdeutsche“ Mannschaft bei der Fußball-WM 1938. © dpa/picture alliance

Auch bei der WM 1938 in Frankreich spielte die deutsche Mannschaft wie vier Jahre zuvor in weißen Trikots mit Schnürkragen und schwarzen Hosen. Das Turnier stand unter dem Einfluss der Nazi-Diktatur. Die Mannschaft wurde nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich aus deutschen und österreichischen Spielern zusammengestellt. Die „großdeutsche Mannschaft“ harmonierte allerdings gar nicht. Unter den erzwungenermaßen zu einem Team geformten Fußballern herrschte Abneigung und Misstrauen. Die Folge war das Aus in der ersten Runde (entspricht heute dem Achtelfinale) - das zweitschlechteste WM-Ergebnis aller Zeiten.

WM 1954 in der Schweiz

Das Wunder von Berlin: Die deutschen Helden von 1954 nach ihrem großen Triumph in der Schweiz.
Das Wunder von Berlin: Die deutschen Helden von 1954 nach ihrem großen Triumph in der Schweiz. © imago sportfotodienst

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland zunächst von der WM 1950 in Brasilien ausgeschlossen. Vier Jahre später durfte die DFB-Elf wieder dabei sein. Bei WM 1954 in der Schweiz schafften Kapitän Fritz Walter und seine Teamkameraden das legendäre „Wunder von Bern“ und holten den ersten WM-Titel für Deutschland. Dabei trugen die Helden von Bern weiße Trikots mit schwarzen Farbakzenten. Der Kragen war nicht mehr mit dem tiefen V-Ausschnitt der 1930er Jahre versehen, aber immer noch zu schnüren. Die Hose blieb schwarz.

WM 1958 in Schweden

Bei der WM 1958 wurden die Weltmeister vom Vor-Turnier nur Vierter.
Bei der WM 1958 wurden die Weltmeister vom Vor-Turnier nur Vierter. © imago sportfotodienst

In Schweden bei der WM 1958 präsentierte sich der Weltmeister in verändertem Outfit. Auf den Schnürkragen wollte man beim DFB weiterhin nicht verzichten. Der schwarze Farbstreifen am Kragen reichte aber etwas tiefer als vier Jahre zuvor. Sportlich lief es nicht ganz so rund: Im Halbfinale war gegen Gastgeber Schweden Endstation (1:3). Auch das Spiel um Platz drei gegen Frankreich ging 3:6 verloren - am Ende wurde Deutschland Vierter.

WM 1962 in Chile

Bei der WM in Chile 1962 war für das deutsche Team schon im Viertelfinale Schluss.
Bei der WM in Chile 1962 war für das deutsche Team schon im Viertelfinale Schluss. © imago sportfotodienst

Erstmals wagte die DFB-Elf die Teilnahme an einem großen Turnier in Übersee. Bei der WM 1962 in Chile zeigte man sich dabei modisch unverändert. Wie in Schweden blieben die Trikots weiß, den traditionellen Schnürkragen zierte der tiefe V-Ausschnitt mit schwarzem Farbstreifen. Nach überstandener Gruppenphase scheiterte man im Viertelfinale mit 0:1 an Jugoslawien.

WM 1966 in England

WM-Finale 1966: Siggi Held im Zweikampf mit Englands Jack Charlton.
WM-Finale 1966: Siggi Held im Zweikampf mit Englands Jack Charlton. © imago images / Horstmüller

Bei der WM 1966 in England wartete die deutsche Nationalmannschaft mit einem neuen Dress auf. Im Mutterland des Fußballs spielte die DFB-Mannschaft erstmals bei einer Weltmeisterschaft ohne Schnürkragen. Stattdessen hatten die weißen Trikots einen runden Ausschnitt mit schwarzem Farbakzent und sahen wie T-Shirts aus. Bei den schwarzen Hosen blieb alles beim Alten. Deutschland kam bis ins Finale, beim 2:4 nach Verlängerung gegen England fiel das legendäre Wembley-Tor zugunsten der Gastgeber.

WM 1970 in Mexiko

Die Stürmer-Legenden Gerd Müller und Uwe Seeler in dünnem Trikot-Stoff 1970 in Mexiko.
Die Stürmer-Legenden Gerd Müller und Uwe Seeler in dünnem Trikot-Stoff 1970 in Mexiko. © imago sportfotodienst

Vier Jahre später wurde aus dem Rundkragen ein leichter V-Ausschnitt. Die gewohnten schwarzen Farbstreifen an Hals und Ärmeln des DFB-Trikots waren bei der WM 1970 in Mexiko etwas breiter gehalten als zuvor. In dem neuen Dress gelang nach souveräner Gruppenphase im Viertelfinale mit einem 3:2-Sieg die Revanche gegen England...

WM 1970: DFB-Nationalmannschaft in grünen Trikots

In Mexiko musste die Mannschaft um Wolfgang Overath (Mitte) teilweise in ungewohntem Grün auftreten.
In Mexiko musste die Mannschaft um Wolfgang Overath (Mitte) teilweise in ungewohntem Grün auftreten. © imago sportfotodienst

... eine Runde später kam das spektakuläre Aus für die DFB-Elf. Das 3:4 nach Verlängerung gegen Italien ging als Jahrhundertspiel in die Geschichte ein. Das grüne Auswärtstrikot war dabei offenbar kein Glücksbringer.

EM 1972 in Belgien

EM 1972: Günter Netzer spielt im Finale gegen die Sowjetunion einen Pass
EM 1972: Günter Netzer spielt im Finale gegen die Sowjetunion einen Pass. © imago images / Colorsport

Zum ersten Mal konnte sich die deutsche Nationalmannschaft 1972 für die Hauptrunde einer Europameisterschaft qualifizieren. Beim Turnier in Jugoslawien zauberte sich die spielstarke DFB-Truppe um Spielmacher Günter Netzer zum EM-Titel. Im Finale ließ man der Sowjetunion beim klaren 3:0-Sieg keine Chance. Beim Trikot setzte man auf einen Rundhalskragen, die farbliche Kombination war das übliche Weiß mit schwarzen Akzenten.

EM 1972: DFB-Truppe um Beckenbauer in Grün zum Erfolg

EM 1972: Franz Beckenbauer im Kampf um den Ball gegen den Belgier Paul Van Himst
EM 1972: Franz Beckenbauer im Kampf um den Ball gegen den Belgier Paul Van Himst. © imago images / Colorsport

Für einige Experten gilt die Mannschaft von 1972 als stärkste DFB-Elf aller Zeiten. Wie inzwischen gewohnt setzte man auch bei der EM in Belgien auf das grüne Auswärtstrikot - mit Erfolg.

WM 1974 in Deutschland

WM 1974: Franz Beckenbauer reckt den Pokal in die Höhe.
WM 1974: Franz Beckenbauer reckt den Pokal in die Höhe. © imago images / Pressefoto Baumann

Bei der ersten Heim-WM 1974 in Deutschland blieb die DFB-Elf beim Rundhalskragen des EM-Siegs zwei Jahre zuvor. Das brachte Glück - Franz Beckenbauer und seine Teamkollegen holten den zweiten WM-Titel für Deutschland. Das Finale im Münchener Olympiastadion gegen die Niederlande gewann die deutsche Nationalelf mit 2:1.

DFB setzt auch bei der WM 1974 auf grüne Auswärtstrikots

WM 1974, zweite Runde: Der Schwede Staffan Tapper (l.) im Zweikampf mit dem Deutschen Bernd Hölzenbein
WM 1974, zweite Runde: Der Schwede Staffan Tapper (l.) im Zweikampf mit Bernd Hölzenbein © imago images / Horstmüller

Auch bei der WM 1974 in Deutschland zeigte sich die deutsche Mannschaft teilweise im grünen Auswärtstrikot. Das hatte wie die weiß-schwarze Heim-Variante einen runden Ausschnitt und weiße Streifen an Hals und Ärmeln. Dazu trugen die DFB-Kicker weiße Hosen.

EM 1976 in Jugoslawien

EM 1976: Uli Hoeneß geht nach dem verlorenen Endspiel mit Bundestrainer Helmut Schön vom Platz.
EM 1976: Uli Hoeneß geht nach dem verlorenen Endspiel mit Bundestrainer Helmut Schön vom Platz. © imago images / WEREK

Auch bei der EM 1976 in Jugoslawien spielte sich die deutsche Nationalmannschaft in gewohntem weißen Outfit mit schwarzen Farbelementen bis ins Endspiel vor. Dort unterlag man unglücklich im Elfmeterschießen gegen die Tschechoslowakei mit 3:5. Unglücksrabe Uli Hoeneß hämmerte seinen Elfer über die Latte in den Himmel von Belgrad.

WM 1978 in Argentinien

1978 kam es während der Weltmeisterschaft zur berühmten „Schmach von Cordoba“ gegen Österreich.
1978 kam es während der Weltmeisterschaft zur berühmten „Schmach von Cordoba“ gegen Österreich. © imago sportfotodienst

Modisch wagte der DFB bei der WM 1978 in Argentinien etwas Neues. Ein großer Kragen mit V-Ausschnitt zierte die Trikots der deutschen Nationalmannschaft - typisch für die späten 70er Jahre. Der war nur noch dezent in Schwarz gehalten, auch die Farbe Weiß fand sich dort wieder.

WM 1978: „Schmach von Cordoba“ - Deutschland scheitert an Österreich

WM 1978 in Argentinien: Die Deutschen Rüdiger Abramczik (l.) und Herbert Zimmermann umarmen sich
WM 1978 in Argentinien: Die Deutschen Rüdiger Abramczik (l.) und Herbert Zimmermann umarmen sich. © imago images / Horstmüller

Einmal mehr war der zweite Trikotsatz in Grün gehalten, mit weißen Streifen am Kragen und an den Ärmeln. Sportlich blamierte sich die deutsche Mannschaft bei der WM 1978 in Argentinien. Eine 2:3-Niederlage gegen Außenseiter Österreich besiegelte das Aus in der Zwischenrunde. Bis heute spricht man von der „Schmach von Cordoba“.

EM 1980 in Italien

EM 1980: Deutschlands Spieler nach dem Finalsieg auf der Ehrenrunde mit Pokal
EM 1980: Deutschlands Spieler nach dem Finalsieg auf der Ehrenrunde mit Pokal. © imago images / Sportfoto Rudel

Bei der EM 1980 in Italien gab es die nächste Premiere am Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Erstmals zierten die drei Streifen des Ausrüsters Adidas die Ärmel des DFB-Outfits. Ansonsten änderte sich aber nicht viel. Grundfarbe blieb Weiß, der Kragen hatte einen leichten V-Ausschnitt und einen schwarzen Streifen. Sportlich glänzte die DFB-Elf: Beim dritten EM-Finale in Folge gelang der zweite Triumph.

WM 1982 in Spanien

Die deutsche Nationalelf beim Mannschaftsfoto vor dem WM-Finale 1982 gegen Italien
Die deutsche Nationalelf beim Mannschaftsfoto vor dem WM-Finale 1982 gegen Italien. © imago images / Sportfoto Rudel

Auch bei der WM 1982 in Spanien kamen die Adidas-Streifen am Trikot der DFB-Elf zum Einsatz. Das Outfit blieb auch sonst im Vergleich zum EM-Triumph von 1980 nahezu unverändert: Weiß mit schwarzem V-Kragen und schwarzer Hose. Im Finale gegen Italien war die DFB-Truppe beim 1:3 chancenlos.

EM 1984 in Frankreich

EM 1984: Karl-Heinz Rummenigge im Spiel gegen Spanien.
EM 1984: Karl-Heinz Rummenigge im Spiel gegen Spanien. © imago images / Laci Perenyi

Der leichte V-Ausschnitt am weiß-schwarzen Trikot der deutschen Nationalmannschaft hatte auch bei der EM 1984 in Frankreich Bestand. Stürmer Karl-Heinz Rummenigge scheiterte allerdings mit seinen Mannschaftskameraden bereits in der Gruppenphase des Turniers.

WM 1986 in Mexiko

Das Heimtrikot zur WM 1986 hatte die deutsche Landesflagge dezent eingearbeitet.
Das Heimtrikot zur WM 1986 hatte die deutsche Landesflagge dezent eingearbeitet. © imago sportfotodienst

Deutlich besser lief es für Deutschland und Jungstar Lothar Matthäus bei der WM 1986 in Mexiko. In neuen Trikots, die zum ersten Mal das Schwarz-Rot-Gold der deutschen Fahne an Kragen und Ärmeln aufwiesen, ging es bis ins Finale.

WM-Finale 1986: Grüne DFB-Trikots bringen gegen Maradona kein Glück

Das WM-Finale 1986 ging in grünen Trikots gegen Diego Armando Maradona und Argentinien verloren.
Das WM-Finale 1986 ging in grünen Trikots gegen Diego Armando Maradona und Argentinien verloren. © Pressefoto Rudel/Herbert Rudel v

Erst da musste man sich Argentinien um Superstar Diego Maradona knapp mit 2:3 geschlagen geben. Im Endspiel der WM 1986 lief die DFB-Elf von Teamchef Franz Beckenbauer dann in ihren grünen Auswärtstrikots auf.

EM 1988 in Deutschland

1988 schied die DFB-Elf bei der WM im eigenen Land im Halbfinale gegen die Niederlande aus.
1988 schied die DFB-Elf bei der WM im eigenen Land im Halbfinale gegen die Niederlande aus. © imago sportfotodienst

Bei der EM 1988 in Deutschland lief die Nationalmannschaft mit deutlich mehr Mut zur Fahne auf. Schwarz-Rot-Gold dominierte auf den weißen Trikots. Bis heute ist das Outfit ein Klassiker unter den DFB-Trikots. Roenald Koeman sah das aber anders. Der niederländische Verteidiger tauschte nach dem 2:1-Halbfinalsieg gegen Deutschland mit Olaf Thon das Trikot. Anschließend deutete er mit dem deutschen Shirt an, er würde sich damit den Hintern abwischen. Ein Skandal!

WM 1990 in Italien

Mit dem gleichen Trikot wie zwei Jahre zuvor konnte die deutsche Elf den dritten WM-Titel in Italien holen.
Mit dem gleichen Trikot wie zwei Jahre zuvor konnte die deutsche Elf den dritten WM-Titel in Italien holen. © imago sportfotodienst

Das Trikot der deutschen Nationalelf blieb während der WM 1990 in Italien das gleiche, wie zwei Jahre zuvor bei der EM im eigenen Land. Und es brachte Glück, denn Deutschland sicherte sich den dritten WM-Titel der Geschichte.

WM 1990 in Italien - Auswärtstrikot

In den grünen Auswärtstrikots blickt die deutsche Elf gespannt auf das Elfmeterschießen gegen England.
In den grünen Auswärtstrikots blickt die deutsche Elf gespannt auf das Elfmeterschießen gegen England. © imago sportfotodienst

Auch das deutsche Auswärtstrikot blieb bei der WM 1990 erhalten und zeigte sich im Gewand der Heim-EM 1988. Grundfarbe war wie schon zuvor Grün. Allerdings in einem moderneren, fast schon 3D-haften Muster.

EM 1992 in Schweden

Mit der Flagge auf dem Ärmel wagte der DFB erneut einen anderen Look mit schwarzen Akzenten.
Mit der Flagge auf dem Ärmel wagte der DFB erneut einen anderen Look mit schwarzen Akzenten. © imago sportfotodienst

Zwei Jahre nach dem WM-Erfolg ging Deutschland mit dem neuen Bundestrainer Berti Vogts als großer Favorit in die EM 1992 in Schweden. Das DFB-Trikot orientierte sich an dem Modell von 1988-90: Wieder wurden große schwarz-rot-goldene Fahnen integriert. Nun aber ausschließlich an den Ärmeln.

EM 1992: Final-Pleite gegen Dänemark

Die Auswärtstrikots 1992 ähnelten den Heimtrikots im Design, die Farbe war aber das klassische auswärts-grün.
Die Auswärtstrikots 1992 ähnelten den Heimtrikots im Design, die Farbe war aber das klassische auswärts-grün. © Pressefoto Rudel/Herbert Rudel v

Auch beim grünen Auswärtstrikot fanden sich die schwarz-rot-goldenen Flaggen wieder. Sportlich musste Deutschland allerdings im EM-Finale 1992 eine bittere 0:2-Pleite gegen Underdog Dänemark einstecken.

WM 1994 in den USA

Bei den Trikots für die WM 1994 verlagerte sich das Flaggenmuster von den Ärmeln auf den gesamten Bereich über der Brust.
Bei den Trikots für die WM 1994 verlagerte sich das Flaggenmuster von den Ärmeln auf den gesamten Bereich über der Brust. © imago sportfotodienst

Die Designer des deutschen Trikots waren in Sachen Fahnenelement offenbar auf den Geschmack gekommen. Während der WM 1994 in den USA spielten die DFB-Akteure in Weiß, allerdings mit einem deutlich sichtbaren, schwarz-rot-goldenen Flickenteppich auf der Brust. Der fand sich auch auf den Hosen wieder. Ein klarer Fall von Geschmackssache. Sportlich endete die WM 1994 im Desaster. Im Viertelfinale kam das überraschende Aus durch ein 1:2 gegen Bulgarien.

EM 1996 in England

Mit etwas schlichterem Design gewannen die Deutschen ihre dritte Europameisterschaft 1996.
Mit etwas schlichterem Design gewannen die Deutschen ihre dritte Europameisterschaft 1996. © imago sportfotodienst

„Football is coming home“ - bis heute eine der größten Fußball-Hymnen überhaupt. Anlässlich der EM 1996 in England wurde der Song aufgenommen. Auch die deutsche Mannschaft kehrte in der Wahl des Trikotdesigns zu einem klassischen Muster zurück. Das schlichte, weiße DFB-Trikot mit ausgeprägtem Verbandswappen auf der Brust erinnerte an frühere Zeiten.

WM 1998 in Frankreich

Mit schmalem schwarz-rot-goldenem Querstreifen auf der Brust ging die DFB-Elf in die WM in Frankreich.
Mit schmalem schwarz-rot-goldenem Querstreifen auf der Brust ging die DFB-Elf in die WM in Frankreich. © imago images

Zwei Jahre darauf wurde wieder Flagge gezeigt. Die deutsche Nationalmannschaft lief bei der WM 1998 in Frankreich in weißen Trikots mit schmalem schwarz-rot-goldenen Brustring auf. Allerdings musste man bereits im Viertelfinale gegen Kroatien die Segel streichen. Das DFB-Team schied nach einem 0:3 sang- und klanglos aus.

EM 2000 in den Niederlanden und Belgien

Die EM 2000 spielte die DFB-Elf in weiß-grauen Trikots - der Erfolg blieb dabei aus.
Die EM 2000 spielte die DFB-Elf in weiß-grauen Trikots - der Erfolg blieb dabei aus. © imago sportfotodienst

Sportlich wurde es bei der EM 2000 in den Niederlanden und Belgien noch schlechter. In der Gruppenphase blamierte man sich als Tabellenletzter bis auf die Knochen. Gegen Außenseiter Rumänien sprang ein mageres 1:1 heraus, die Partien gegen England (0:1) und Portugal (0:3) wurden verloren. Wenigstens das weiß-schwarze Trikot erinnerte in seinem klassischen Design an bessere Zeiten.

EM 2000: Neues Auswärtstrikot kann Blamage nicht verhindern

Auch Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus konnte an dem peinlichen Aus in der Gruppenphase 2000 nichts ändern.
Auch Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus konnte an dem peinlichen Aus in der Gruppenphase 2000 nichts ändern. © imago sportfotodienst

Da konnte auch das neue, dunkelgrün-weiße Auswärtstrikot der DFB*-Elf nicht helfen. Routinier Lothar Matthäus und seine Teamkollegen mussten bei der EM 2000 vorzeitig die Heimreise antreten.

WM 2002 in Südkorea und Japan

Bei der WM 2002 trat Deutschland wieder in schlichtem weiß auf - kein Flaggen-Muster mehr.
Bei der WM 2002 trat Deutschland wieder in schlichtem weiß auf - kein Flaggen-Muster mehr. © imago sportfotodienst

Nach der EM-Blamage 2000 trauten viele der deutschen Nationalmannschaft auch bei der WM 2002 in Südkorea und Japan nicht viel zu. Das Team überzeugte dennoch mit Kampfstärke und klassisch schlichten Trikots in Weiß und Schwarz. Torwart Oliver Kahn überragte, erst beim 0:2 im Finale gegen Brasilien leistete er sich einen folgenschweren Aussetzer.

EM 2004 in Portugal

Mit modernerem Flaggenmuster an den Ärmeln lief Deutschland bei der EM in Portugal auf - erneut erfolgslos.
Mit modernerem Flaggenmuster an den Ärmeln lief Deutschland bei der EM in Portugal auf - erneut erfolgslos. © imago sportfotodienst

Pünktlich zur EM 2004 in Portugal griff der DFB bei seinen Trikots wieder auf das Flaggenmuster zurück. An den Ärmeln war das Schwarz-Rot-Gold deutlich zu erkennen, wie hier bei Michael Ballack.

EM 2004 in Portugal - Auswärtstrikot

Auswärts liefen Kevin Kuranyi und Co. nicht mehr in grün, sondern in schwarz mit leichten roten Akzenten auf.
Auswärts liefen Kevin Kuranyi und Co. nicht mehr in grün, sondern in schwarz mit leichten roten Akzenten auf. © imago sportfotodienst

Bei den Auswärtstrikots wechselte der DFB zur EM 2004 vom gewohnten Grün zur Farbe Schwarz. Ob die deutsche Mannschaft wie Zorro daher kommen wollte? Erfolg hatte der Farbwechsel jedenfalls nicht - das Turnier in Portugal endete für Deutschland schon in der Gruppenphase.

WM 2006 in Deutschland

Beim Sommermärchen 2006 wurden kleine Streifen in Landesfarben an den Seiten des Trikots integriert.
Beim Sommermärchen 2006 wurden kleine Streifen in Landesfarben an den Seiten des Trikots integriert. © imago sportfotodienst

An die WM 2006 in Deutschland erinnern sich Fußballfans bis heute gerne zurück. Die Truppe von Teamchef Jürgen Klinsmann sorgte für das Sommermärchen. Die weißen DFB-Trikots mit geschwungenem, schwarz-rot-goldenem Akzent an der Seite waren im Nu im ganzen Land ausverkauft.

WM 2006: Deutschland setzt beim Heimturnier auf Signalfarbe Rot

Erstmals lief die deutsche Nationalmannschaft mit rotem Trikot in den Jahren 2005 bis 2007 auf.
Erstmals lief die deutsche Nationalmannschaft mit rotem Trikot in den Jahren 2005 bis 2007 auf. © imago sportfotodienst

Für die Heim-WM hatte sich Deutschland etwas ganz besonderes ausgedacht. In knallroten Auswärtstrikots (hier ein Bild von einem Freundschaftsspiel vor der WM) wollte man die Konkurrenz schocken. Doch im Halbfinale beendete Italien den Traum vom WM-Erfolg im eigenen Land.

EM 2008 in Österreich und der Schweiz

Bei der EM 2008 ging es mit dem dezenten Balken auf der Brust bis ins Finale.
Bei der EM 2008 ging es mit dem dezenten Balken auf der Brust bis ins Finale. © imago sportfotodienst

Nach dem fast perfekten Sommermärchen 2006 ging es zur EM 2008 in die Nachbarländer Österreich und Schweiz. Die weißen DFB-Trikots zierte ein schwarzer Brustring, in den ein schwarz-rot-goldenes Element sowie die Spielernummer integriert waren. Unter Bundestrainer Joachim Löw* gelang der Einzug ins Finale, wo man Spanien mit 0:1 unterlag.

WM 2010 in Südafrika

2010 reichte ein etwas dünnerer Balken von der Schulter zur Hüfte - trotzdem scheiterte die Löw-Elf wieder im Halbfinale.
2010 reichte ein etwas dünnerer Balken von der Schulter zur Hüfte - trotzdem scheiterte die Löw-Elf wieder im Halbfinale. © Mary EvansxAllstarxRichard Selle - imago images

Mit tollem Offensivfußball spielte sich die junge deutsche Nationalmannschaft um Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski, Thomas Müller und Mesut Özil bei der WM 2010 in Südafrika in die Herzen der Fans. Auch das eher klassische DFB-Trikot mit dünnem, vertikalem schwarz-rot-goldenem Flaggenmuster kam sehr gut an.

WM 2010: DFB-Team als „Men in Black“

Auswärts lief die Elf mit gleichem Design und dunkleren Farben auf. In dem Trikot schlug man unter anderem England mit 4:1.
Auswärts lief die Elf mit gleichem Design und dunkleren Farben auf. © Mary EvansxAllstarxStewart Kenda

Das Auswärtstrikot der DFB-Elf wurde bei der WM 2010 erstmals von Kopf bis Fuß gänzlich in Schwarz gehalten. Zum Titel reichte es auch in jenem Jahr nicht - im Halbfinale musste man sich dem späteren Weltmeister Spanien knapp mit 0:1 beugen.

EM 2012 in Polen und der Ukraine

2012 war für Löw-Elf erneut im Halbfinale Schluss - diesmal versuchte man es mit sehr dünnen Diagonalstreifen.
2012 war für Löw-Elf erneut im Halbfinale Schluss - diesmal versuchte man es mit sehr dünnen Diagonalstreifen. © imago sportfotodienst

Bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine trauten viele Experten Deutschland, das in weißen Trikots mit dünnen schwarz-rot-goldenen Diagonalstreifen auflief, den Titelgewinn zu. Doch wie beim Sommermärchen 2006 war Italien im Halbfinale eine Nummer zu groß.

WM 2014 in Brasilien

Mit rotem Querstreifen auf der Brust schoss Mario Götze die deutsche Nationalmannschaft zum vierten Stern.
Mit rotem Querstreifen auf der Brust schoss Mario Götze die deutsche Nationalmannschaft zum vierten Stern. © Laci Perenyi via www.imago-image

Der erlösende Titelgewinn* kam für Jogis Jungs dann bei der WM 2014 in Brasilien. Durch ein Traumtor von Joker Mario Götze siegte Deutschland im Finale gegen Argentinien mit 1:0 nach Verlängerung. Auch die weißen DFB-Trikots mit rotem Brustring verkauften sich weltmeisterlich.

WM 2014 in Brasilien - Auswärtstrikot

Mit schwarz-roten Querstreifen lieferte die DFB-Elf wohl eins der denkwürdigsten WM-Spiele aller Zeiten - das 7:1 gegen WM-Gastgeber Brasilien.
Mit schwarz-roten Querstreifen lieferte die DFB-Elf wohl eins der denkwürdigsten WM-Spiele aller Zeiten - das 7:1 gegen WM-Gastgeber Brasilien. © imago sportfotodienst

Mit rot-schwarzen Querstreifen präsentierte dich das Auswärtstrikot der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2014 in Brasilien. Den Gastgebern dürfte bis heute beim Anblick der DFB-Trikots ein Schauer über den Rücken laufen. Deutschland besiegte im legendären WM-Halbfinale die Brasilianer in diesem Outfit mit 7:1.

EM 2016 in Frankreich

EM 2016: Bastian Schweinsteiger bejubelt sein Tor.
EM 2016: Bastian Schweinsteiger bejubelt sein Tor. © imago images / Sven Simon

Bei der EM 2016 in Frankreich zeigten sich Bastian Schweinsteiger und die DFB-Elf wieder ganz in Weiß und Schwarz. Es ging bis ins Halbfinale, wo man am späteren Titelträger Frankreich scheiterte.

WM 2018 in Russland

WM 2018: Mats Hummels im Zweikampf gegen Mexiko.
WM 2018: Mats Hummels im Zweikampf gegen Mexiko. © imago images / Newspix

Die WM 2018 in Russland geht aus deutscher Sicht als schlechtestes Turnier aller Zeiten in die Geschichte ein. Beim negativen Höhepunkt der DFB-Historie landte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw trotz eher mittelstarker Gegner (Schweden, Südkorea, Mexiko) auf einem blamablen letzten Gruppenplatz. Das hieß das Aus für den Weltmeister - so früh wie nie zuvor.

WM 2018: DFB-Team erlebt Desaster in Russland

WM 2018: Mesut Özil sitzt enttäuscht auf dem Rasen.
WM 2018: Mesut Özil sitzt enttäuscht auf dem Rasen. © imago images / Sven Simon

Das Auswärtstrikot der deutschen Nationalmannschaft war bei der WM 2018 in Russland wieder grün. Letztlich brachte es sportlich kein Glück.

EM 2021 in Europa

Toni Kroos im Trikot der deutschen Nationalmannschaft
EM 2020: Toni Kroos will mit Deutschland den Titel holen. © imago images / ULMER Pressebildagentur

Eigentlich sollte 2020 die EM in ganz Europa steigen. Doch wegen der Corona-Pandemie musste das Turnier auf 2021 verschoben werden. Dann werden auch die deutschen Spieler in ihren aktuellen Trikots auflaufen, diese sind in Weiß gehalten, mit schmalen schwarzen Querstreifen. Bleibt abzuwarten, ob man an alte Erfolge anknüpfen kann. (kh) *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes

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