Nachfolger? - Ecclestone: "Ein anderer Gebrauchtwagenhändler"

Berlin - Was passiert eigentlich, wenn Bernie Ecclestone nicht mehr die Fäden in der Formel 1 in der Hand hat? Hat er einen Nachfolger aufgebaut? FIA-Chef Todt sieht andere in der Verantwortung.
Bernie Ecclestone wird 80 - und die Frage nach einem Erben wird immer drängender. Doch wer soll das milliardenschwere Formel-1-Imperium, das der Brite in mittlerweile gut drei Jahrzehnten aufgebaut hat, einmal als Nachfolger übernehmen? “Ein anderer Gebrauchtwagenhändler“, antwortete Ecclestone, der am Donnerstag Geburtstag hat, mit seinem typischen Humor.
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Ob er für den Fall der Fälle vorgesorgt hat, weiß niemand. “Das ist unmöglich vorherzusagen“, meinte der Vorsitzende der Vereinigung aller Formel-1-Teams, Martin Whitmarsh. Ecclestone verrät es nicht. Er denkt ja auch nicht ans Aufhören. “Die Verantwortung für die Zukunft der Formel 1 liegt mehr bei CVC als bei Bernie“, betonte der Präsident des Internationalen Automobilverbandes FIA, Jean Todt.
Das luxemburgische Unternehmen CVC kaufte Ende 2005 die Hauptanteile an der Königsklasse des Motorsports und setzte Ecclestone als Geschäftsführer ein. “Es liegt an ihnen“, sagte Todt. Die CVC-Verantwortlichen seien “kluge Geschäftsleute“, unterstrich Todt, dessen Verband die sportliche Hoheit über die Formel 1 hat. Das Finanzielle regelt Ecclestone. Geht es nach ihm, auch noch in zehn Jahren. “Er hat doch gesagt, dass er mit 90 auch noch da ist“, meinte Whitmarsh.
“Ich bin sicher, dass die Formel 1 eine sehr starke Zukunft hat“, meinte FIA-Chef Todt und verwies auf die Bedeutung des PS-Spektakels, das unter Ecclestone zum globalen Ereignis wurde. “Wir dürfen nicht vergessen, die Formel 1 gehört zu den wichtigsten Sportarten auf dem Planeten. Eine Fußball-Weltmeisterschaft gibt es alle vier Jahre, Olympische Spiele gibt es alle vier Jahre, die Formel-1- Weltmeisterschaft gibt es jedes Jahr“, meinte der Franzose, der seit einem Jahr das höchste FIA-Amt innehat.
Die Formel 1 sei etwas Besonderes, “aber man sollte niemals Dinge als selbstverständlich ansehen“, mahnte Todt. “Das weiß Bernie, das weiß CVC und das wissen auch wir von der FIA.“ Nur wer einmal in die Fußstapfen des rund 1,60 Meter großen Bernie Ecclestone tritt, weiß derzeit wohl niemand. Vielleicht nicht mal er selbst.
dpa