Schumacher schreibt WM-Titel 2010 ab

Silverstone - Rekordweltmeister Michael Schumacher schreibt den WM-Titel 2010 in der Formel 1 ab. Und er will seine Lehren aus seiner mäßig erfolgreichen Comeback-Saison ziehen.
Michael Schumacher hat seine Titelambitionen abgehakt, zumindest für diese Saison. “Was ganz klar der Fall ist: Ich brauche mich mit der WM in diesem Jahr nicht mehr auseinanderzusetzen“, sagte der 41 Jahre alte Formel-1-Rekordchampion am Donnerstag in Silverstone. Nach lediglich 34 Punkten aus den ersten neun Rennen und einem Rückstand von 93 Zählern auf WM- Spitzenreiter Lewis Hamilton wollte der Mercedes-Star aber weder ein persönliches noch ein Team-Fazit nach Saison-Halbzeit ziehen.
Stattdessen richtet er bereits den Blick auf das Projekt 2011. Man müsse auch in den kommenden Rennen für nächstes Jahr lernen, forderte Schumacher. Und da habe er nun ein bisschen mehr Zeit, sagte er angesichts des zu großen Rückstandes auf die vorderen Rängen.
Der siebenmalige Weltmeister betonte aber zugleich, dass seine Motivation und auch seine Herangehensweise unter der aktuellen Situation nicht leiden würden. “Es heißt ja nicht, dass ich vom Fahren und Arbeiten etwas anders mache“, stellte Schumacher klar. Und auch das sagte er: “Ich fahre auf dem Level, mit dem ich glücklich bin.“
Es sei für das Team absolut wichtig, noch so viele Punkte wie möglich zu holen. Schließlich sitzt dem deutschen Werksrennstall, der vor dem Großen Preis von Großbritannien mit 109 Punkten lediglich Rang vier in der finanziell entscheidenden Konstrukteurswertung belegt, Renault (89) im Nacken. An die führenden Teams McLaren- Mercedes (248) und Red Bull (218) sowie Ferrari (165) kommen Schumacher und sein Silberpfeil-Teamkollege Nico Rosberg nicht ran. “Ich würde auch gern um Podiumsplätze und Siege kämpfen“, räumte der Wiesbadener Rosberg ein.
Immerhin zweimal wurde Rosberg in dieser Saison schon Dritter. Schumacher gelang nicht mal das. Alle Versuche, den Wagen schneller zu machen, brachten bislang nicht den entscheidenden Fortschritt. Vor allem mit den Reifen kommt der silberne Renner nicht zurecht. “Es gibt keinen Bereich, in denen sie gut sind“, sagte Rosberg. Vor gut zwei Wochen erreichte das Team dann einen Tiefpunkt. Rosberg wurde in Valencia 10., Schumacher gar nur 15. In Silverstone wollen sie die Kurve kriegen, schließlich wartet danach das “grandiose“ (Schumacher) Heimspiel auf dem Hockenheimring für das Mercedes-Team.
dpa