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Aufhören? Ecclestone denkt gar nicht daran

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Bernie Ecclestone © dpa

Berlin - Auch mit bald 80 Jahren hat Bernie Ecclestone noch nicht genug von der Formel 1. An einen Abschied verschwendet der Geschäftsführer der Königsklasse im Motorsport keinen Gedanken.

“Wenn ich aufhöre zu arbeiten, kann ich keine Probleme mehr lösen. Und wenn ich das nicht mehr kann, ist das der Anfang vom Sterben“, sagte er der “Bild am Sonntag“. “Also arbeite ich. Und ich arbeite gern.“

Und praktisch immer. Jüngst realisierte er sich einen weiteren Traum; von 2014 wird die Formel 1 auch in Russland Gas geben. Bevor Ecclestone am 28. Oktober seinen 80. Geburtstag feiern kann, steht auch sein Osterweiterungskurs vor einer Bewährungsprobe: Klappt alles wie erhofft in Südkorea? Hält der frische Asphalt? Wird das Rennen in Yeongam ein Erfolg?

Erst vor einigen Tagen wurde die oberste Teerschicht verlegt, ob sie ganz bleibt, wird sich in dieser Woche zeigen. Vom Internationalen Automobilverband gab es für den neuen Kurs aus der Feder des deutschen Formel-1-Architekten Hermann Tilke gerade einmal zwei Wochen vor dem ersten Training Grünes Licht.

Auch Ecclestone wird die Daumen drücken, dass alles gutgeht. Bahrain, Malaysia oder China, im kommenden Jahr Indien, 2012 wieder die USA. Unter dem Briten erschließt die Formel 1 zur Freude der Autobauer neue Märkte, auf der Kippe stehen dagegen immer wieder Rennen in Europa. “Jeder Geschäftsmann, der voraussagt, wie die Welt in drei Jahren tickt, der lügt. Wir wissen nur, dass es Probleme und Katastrophen geben wird, solange es Menschen gibt. Die Welt ist okay, es sind nur die Menschen, die für Probleme sorgen“, meinte Ecclestone, der schon Ende der 60er Jahre als Manager in die Formel 1 eingestiegen war.

Der Brite, auch bei größter Hitze stets korrekt im weißen Oberhemd und mit dunkler Hose, managte auch Jochen Rindt. Der Tod des einzigen postum zum Weltmeister erklärten Piloten traf Ecclestone vor 40 Jahren hart.

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Seine Hoffnung, selbst als Rennfahrer auf die Strecke zu gehen, hatte Ecclestone frühzeitig ad acta gelegt. “Ich habe sehr früh viel Geld verdient, indem ich Autos und Motorräder verkaufte. Und ich hatte den Traum, Rennfahrer zu werden. Sehr schnell musste ich aber feststellen, dass ich ein besserer Geschäftsmann bin als ein Rennfahrer“ ,schilderte er in der “BamS“. Und das bewies er eindrücklich. 1971 schlossen sich unter Ecclestone die Formel-1-Teams zusammen, 1977 schnappte er sich die Werbe-, ein Jahr später die Fernsehrechte.

Doch all der berufliche Erfolg und auch seine Reichtum bedeuten ihm nach eigener Aussage “nichts. Null. Gar nichts.“ Die meisten Leute würden das nicht glauben. “Ich sage: Materielle Dinge sind vergänglich. Was glauben Sie, warum ich hier sitze und Hunderte Probleme lösen muss? Weil ich es will. Ich will arbeiten, gut arbeiten. Und wenn man das will, dann kommt auch das Geld ganz nebenbei dazu.“ Und so wünscht sich Ecclestone, der in dem Bericht auch über seine Kriegserfahrungen als Kind auf einem Feld sprach, für seinen 80. Geburtstag die Schlagzeile: “Ich bin noch hier!“

dpa

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