Rom - Finalmente!“ Bayern Münchens ausgemusterter Edel-Reservist darf sich endlich wieder wie ein Fußballstar fühlen. Der AS Rom bereitete Luca Toni am Wochenende einen grandiosen Empfang.
“In Rom ist die Toni-Mania ausgebrochen“, titelte der “Corriere dello Sport“ am Sonntag. “Ich bin überglücklich und hochmotiviert. Ich will hier gut spielen und Tore machen“, sagte der zunächst bis zum Saisonende von den Bayern ausgeliehene Mittelstürmer bei seiner offiziellen Vorstellung im Roma-Trainingszentrum Trigoria.
“Ich bin sehr glücklich, heute Luca Toni präsentieren zu können“, jubelte die strahlende Club-Präsidentin Rosella Sensi, die trotz der Finanzschwierigkeiten des Clubs für den Weltmeister tief in die Tasche griff: “Bis zum 30. Juni erhält Luca Toni 3,1 Millionen Euro brutto“, teilte der Club am Wochenende offiziell mit.
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Dass der 32-Jährige die Summe wert ist, daran zweifeln weder die begeisterten Tifosi noch Trainer Claudio Ranieri. “Toni hat mir gut gefallen“, sagte der Coach nach dem 3:0-Sieg im Freundschaftsspiel am Samstag gegen Cisco Roma, in dem dem Ex-Bayer bei seinem 60 Minuten- Einsatz jedoch noch kein Tor gelang. Die Fans sehen in ihm dennoch bereits den Erben des legendären Gabriel Batistuta, der den AS Rom 2001 zum Meistertitel geschossen hatte. Eine Bürde, die Toni locker zu schultern scheint: “Beim AC Florenz habe ich seinen Tor-Rekord gebrochen, warten wir mal ab, was beim AS Rom passiert“, kündigte er mit neuem Selbstbewusstsein an. Seine erste echte Bewährungsprobe wartet am Mittwoch im Serie A-Spiel bei US Cagliari.
“Ich habe Riesen-Lust, dieser Mannschaft zu helfen“, sagte Toni, sich ganz in den Dienst des Teams stellen zu wollen. In den kommenden sechs Monaten wolle er beweisen, dass er das Roma-Trikot mit der Rückennummer 30 verdiene. “Hier gibt es viele Top-Spieler. Da muss ich mir meinen Platz im Team verdienen“, meinte Toni bescheiden. Ein Comeback in Italiens Auswahl bei der Weltmeisterschaft in Südafrika sei sein Traum, aber nicht sein vorrangiges Ziel: “Die Nationalelf kann nur eine Folge guter Leistungen beim AS Rom sein“, betonte er.
Diese Haltung kam beim Tabellenvierten der Serie A gut an: Seine Mitspieler empfingen ihn mit offenen Armen. Allen voran Kapitän Francesco Totti, mit dem Toni gut befreundet ist. “Flankt die Bälle in den Strafraum, Toni macht sie mit dem Kopf rein“, gab Totti vor dem Toni-Debüt die neue Regie-Anweisung. Die beiden könnten das neue Traumpaar in der Ewigen Stadt werden - wenn Coach Ranieri Toni Freiraum lässt: “Ich bin Strafraum-Spieler. Je näher ich am Tor platziert werde, umso besser“, sagte Toni. Und Ranieri scheint den Angriff tatsächlich auf den Neuzugang zuschneiden zu wollen. Anders als Bayern-Coach Louis van Gaal, dem Toni nicht ins Konzept passte. In Rom trat der Italiener jedoch nicht mehr nach. “Ich hatte Probleme mit ihm, aber das ist Vergangenheit. Zur Bayern-Führung habe ich ein hervorragendes Verhältnis“, befand Toni, ohne Groll gegangen zu sein.