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Impfpflicht für Profi-Fußballer? Bundesliga-Trainer hält Brandrede - „Wo sind die Intensivbetten?“

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Von: Patrick Mayer

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Trainer des 1. FC Köln: Steffen Baumgart (re.), hier neben Julian Nagelsmann vom FC Bayern.
Trainer des 1. FC Köln: Steffen Baumgart (re.), hier neben Julian Nagelsmann vom FC Bayern. © IMAGO / kolbert-press

Ungeimpfte Profi-Fußballer wie Joshua Kimmich vom FC Bayern werden von Markus Söder (CSU) und Hendrik Wüst (CDU) scharf kritisiert. Kommt eine Impfpflicht? Der News-Ticker.

Update vom 20. November, 18.10 Uhr: In der Debatte über eine mögliche Impfpflicht oder zumindest 2G-Regel für Profi-Fußballer hat Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, eine regelrechte Brandrede gehalten. Baumgart stellte sich vehement gegen eine Impfpflicht für Profi-Sportler - obwohl diese viel Körperkontakt haben.

„Das Thema mit den Fußballern ist immer das Lieblingsthema für alle, das interessiert dann am Ende mehr als die Politik selbst. Ich glaube, dass wir ganz andere Baustellen haben“, sagte der einstige Bundesliga-Spieler: „Wir haben in der Bundesliga eine Impfquote von 90 Prozent, wenn wir das in der Gesellschaft hätten, dann wären wir durch. Es liegt doch nicht an den Fußballern. Und wenn wir einzelne Spieler nehmen, die Probleme damit haben, ist das immer noch ein geringer Teil.“

Steffen Baumgart kritisiert Corona-Politik und mögliche Impfpflicht für Profi-Fußballer

Baumgart hat nach eigenen Angaben selbst sogar schon eine Booster-Impfung gegen Corona* erhalten. Der 49-Jährige nahm die Profisportler weiter in Schutz. „Wir sind genauso Mitglieder dieser Gesellschaft wie alle anderen auch, wir haben keinen besonderen Status, weder positiv noch negativ“, sagte er weiter.

Damit nicht genug: Der Bundesliga-Trainer aus Köln übte scharfe Kritik an der Politik: „Im Sommer haben wir darüber gesprochen, dass der Herbst eine schwierige Situation werden könnte. Jetzt reden wir darüber, dass die Politik zu spät reagiert hat. Da ist die Frage, ob man vorher nicht im eigenen Stall aufräumen sollte, und nicht darüber nachdenken, was die Fußballer alles machen könnten. Wir leben jetzt mit der Krankheit seit zwei Jahren, da stelle ich mir die Frage, wo sind die Intensivbetten, wo sind die Pflegekräfte? Wir haben genug Baustellen, wo wir ansetzen können, aber es sind nicht die Fußballer.“

Impfpflicht für Profifußballer? Hertha-Manager Fredi Bobic wird deutlich

Update vom 20. November, 16.30 Uhr: In der Debatte, ob eine Impfpflicht für Profi-Fußballer kommen muss, wird der Ton der Bundesliga rauer. So beschwerte sich zum Beispiel Hertha-Manager Fredi Bobic entschieden über die Diskussion.

„Es geht doch hier nicht nur um Fußball! Von meinen Kollegen aus den anderen Profisportarten weiß ich, dass dort alle zu 90 Prozent durchgeimpft sind – so wie bei Hertha auch. Damit sind wir zwar immer noch nicht zufrieden und wollen 100 Prozent. Aber das sind doch viel höhere Werte als die Prozentzahlen in der Bevölkerung“, sagte der Berliner Sportchef laut der BILD: „Deshalb ist es der falsche Weg, so über den Profisport zu diskutieren. Die Politik sollte sich mehr auf die Bevölkerung konzentrieren.“

Impfpflicht für Profifußballer? Borussia Dortmund angeblich zu 100 Prozent durchgeimpft

Update vom 20. November, 15.30 Uhr: Es ist an diesem Bundesliga-Wochenende das große Thema neben den Fußballplätzen: Soll es eine Impfpflicht oder zumindest 2G für Fußball-Profis geben? Reihenweise haben sich die Protagonisten schon dazu geäußert, auch Borussia Dortmund gab vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart an diesem Samstag eine Erklärung ab.

Laut BVB sind sowohl die komplette Mannschaft als auch der gesamte Staff gegen das Coronavirus geimpft. Mehreren Berichten zufolge liegt die Impfquote in der Bundesliga bei über 90 Prozent. Bei den Westfalen wären es demnach 100 Prozent.

Impfpflicht für Profifußballer? Politik macht Druck auf Bundesliga-Profis

Update vom 20. November, 13.15 Uhr: Wird die 2G-Regel für Fußball-Profis kommen oder ist dies mit dem Arbeitsrecht nicht vereinbar? Die Ministerpräsident*innen seien sich „sehr schnell einig“ gewesen, dass „wenn Zuschauer im Stadion 2G beachten müssen, dass das nach unserer Auffassung auch für die Profis gelten soll“, sagte Nordrhein-Westfalens neuer Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) im Anschluss an die Bund-Länder-Runde: „Ob wir das umgesetzt kriegen, müssen wir jetzt prüfen.“

Am Freitag hatte Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) Druck auf ungeimpfte Fußballer gemacht - unter anderem auf Joshua Kimmich vom FC Bayern München. „Jeder Spieler, der sich nicht bereit erklärt, dort an der Stelle diesen Weg zu gehen, wird am Ende seinem Verein keinen großen Gefallen tun und dem großen Sport ebenso“, meinte der Franke. Ohne Kimmich, der erneut in Quarantäne musste, verlor der deutsche Rekordmeister gestern Abend völlig überraschend 1:2 beim FC Augsburg*.

Macht Druck auf ungeimpfte Fußballer: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Macht Druck auf ungeimpfte Fußballer: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). © IMAGO / Sven Simon

Impfpflicht für Profifußballer? Viele Bundesliga-Profis sind gegen Corona geimpft

Update vom 19. November, 23.15 Uhr: Die Debatte über ungeimpfte Fußballer polarisiert in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland gehörig. Das Beispiel Joshua Kimmich ist in der Diskussion omnipräsent.

Doch, gibt es Erhebungen darüber, wie viele Profifußballer eigentlich nicht gegen Corona geimpft sind? Wie das „heute journal“ des ZDF am Abend berichtete, sind mehr als 90 Prozent der Bundesliga-Profis vollständig geimpft. Die deutsche Fußball-Elite-Liga liegt damit deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Laut Impfdashboard von RKI und Bundesgesundheitsministerium haben mindestens 70,4 Prozent der Gesamtbevölkerung (Stand 19. November) eine oder mehrere Impfdosen bekommen.

Impfpflicht für Profifußballer? Hasan Salihamidzic vom FC Bayern hat eine klare „Haltung“

Update vom 19. November, 21.30 Uhr: Rund um das Bundesliga-Spiel des FC Bayern in Augsburg hat sich auch der Sportvorstand der Münchner, Hasan Salihamidzic*, dazu geäußert, ob sich Profi-Fußballer impfen lassen sollten.

„Unsere Haltung und unsere Einstellung dazu kennt ihr. Es ist eben so, dass es keine Impfpflicht gibt und jeder es in unserem Land individuell entscheiden kann. Die Meinung des Klubs und meine ist, dass jeder im Land sich impfen lassen sollte. Weil wir ansonsten nicht aus der Pandemie rauskommen. Es ist eine schwierige Situation“, sagt Salihamidzic. Der Bosnier bekräftigte: „Die Haltung des Klubs ist, dass der einzige Weg aus der Pandemie der ist, sich impfen zu lassen. Ich habe es gemacht und hoffe, dass es viele Leute in unserem Land machen lassen.“

Impfpflicht für Profifußballer? Joshua Kimmich vom FC Bayern rückt in den Fokus

Erstmeldung vom 19. November: München - Es ist eine hitzige Debatte, die in der Coronavirus-Pandemie über eine mögliche Impfpflicht* für bestimmte Berufe geführt wird. Laut Bund-Länder-Runde zwischen Ministerpräsidenten und Kanzleramt soll eine solche Impfpflicht für Mitarbeiter in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen* sowie bei mobilen Pflegediensten kommen.

Jetzt, da die vierte Welle mit explodierenden Corona-Infektionszahlen und mehr als einer halben Million aktiver Fälle durch Deutschland rauscht, rücken auch die Profisportler in den Fokus. Kommt auch für sie, die engen Körperkontakt haben und etwa gemeinsam Umkleidekabinen nutzen, eine Impfpflicht? Zurecht könne man „vortragen, die Fußballer werden gut bezahlt, sind Vorbilder auch für junge Menschen. Das ist der entscheidende Punkt. Und ich finde, da müssen sie sich auch benehmen wie Vorbilder“, sagte Nordrhein-Westfalens Landeschef Hendrik Wüst (CDU) der BILD.

Sie müssen sich auch benehmen wie Vorbilder.

NRW-Landeschef Hendrik Wüst über Profi-Fußballer

In Bayern führte Ministerpräsident Markus Söder (CSU)* an diesem Freitag (19. November) Beratungen mit der CSU-Freie-Wähler-Koalition über den Umgang mit ungeimpften Fußballprofis. Prominentestes Beispiel: Joshua Kimmich vom FC Bayern München*. „Jeder Spieler, der sich nicht bereit erklärt, dort an der Stelle diesen Weg zu gehen, wird am Ende seinem Verein keinen großen Gefallen tun und dem großen Sport ebenso“, sagte der bayerische Regierungschef in München.

FC Bayern und Bundesliga: Kommt eine Impfpflicht oder ein Berufsverbot für ungeimpfte Profifußballer?

Die Konsequenzen sind schon jetzt für die Arbeitgeber der Fußballer drastisch: So darf Bayern München ab nächster Woche nur noch vor „maximal 25 Prozent“ der möglichen Zuschauer-Auslastung spielen, wie Söder* ankündigte. Bei den Partien bis zum 15. Dezember, darunter das Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona, dürfen dann noch höchstens knapp 19.000 Zuschauer ins Stadion. Die Regelung mit einem Viertel des Fassungsvermögens gilt freilich auch für die anderen bayerischen Profi-Klubs.

Noch an diesem Freitag ist die Arena des FC Augsburg im Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Bayern mit bis zu 30.600 Zuschauern wohl ausverkauft. Es gilt die 2G-Regel*. Zumindest für die Fans auf den Rängen, nicht aber für die Fußballer auf dem Platz. Ob das noch gerecht ist, wird ebenfalls diskutiert. Um die Krise zu bewältigen, helfe nur impfen, impfen, impfen, erklärte Söder. Das gelte auch für Fußballer. Das wäre „ein Riesensignal“, meinte der 54-jährige Franke.

Im Video: Kimmich in Corona-Falle - Nagelsmann benennt „die Gefahr“

Kommt jetzt eine Impfpflicht oder gar ein Berufsverbot für ungeimpfte Fußballer? Wir halten Sie in diesem News-Ticker auf dem Laufenden. (pm) *tz.de und Merkur.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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