Die Ligareise soll Köllners Löwen im Idealfall zurück in die 2. Liga führen. Nächstes Etappenziel ist das Olympiastadion, wo an diesem Samstag Türkgücü wartet – sofern der KSC als letzter Gegner der „tollen Pokalreise“ nicht aus Versehen ein Problem hinterlassen hat. Stichwort Corona-Alarm. Seit dem Achtelfinale am Dienstag wurden sage und schreibe 16 positive PCR-Tests beim Karlsruher SC verzeichnet. „Natürlich beschäftigt einen das“, bekannte der sonst bei diesem Thema so gelassene Coach: „Das Thema hat uns ein Stück weit Beine gemacht.“ Sprich: Getestet wird jetzt jeden Tag, in den Besprechungen Maske getragen, noch mehr Hände gewaschen und Abstand gehalten als sonst. „Wir hoffen, dass der Kelch an uns vorübergeht“, sagte Köllner, „aber für den KSC ist es dramatisch.“
Gemessen daran waren die Corona-Sorgen bei Türkgücü überschaubar. Bereits drei Tage nach dem abgesagten Halle-Spiel durften die Perlacher ihre Teamquarantäne beenden. Köllner erwartet einen Gegner, der „topmotiviert“ ist und nach einem erneuten Trainerwechsel noch mehr als sonst eine Wundertüte. Von Liquiditätsproblemen beim Gegner hat der 1860-Coach gehört, glaubt aber nicht, dass das Thema die Konzentration stört. „Das sind Gerüchte“, sagte er und folgerte: „Auf das Spiel hat das nullkommanull Einfluss. Ziel ist, dass wir den vierten Ligasieg in Folge holen. Gott sei Dank haben wir nicht die Probleme von Türkgücü, aber deswegen wird der Schiri nicht viermal für uns Freistoß pfeifen oder einen Handelfmeter, der keiner ist.“
Auf das Spiel hat das nullkommanull Einfluss. Ziel ist, dass wir den vierten Sieg in Folge in der Liga holen. Gott sei Dank haben wir nicht die Probleme von Türkgücü, aber deswegen wird der Schiri nicht viermal für uns Freistoß pfeifen oder einen Handelfmeter, der keiner ist.
Und wie schaut es mit den eigenen Finanzen aus? Ist trotz der verpassten Pokal-Einnahmen ein Last-Minute-Transfer denkbar? „Auch bei uns gibt es keine Ölquelle, die sprudelt“, griff Köllner die Worte seines „Trainerkollegen eine Straße weiter“ auf: „Ich habe in der Früh extra noch mal gesucht. Da ist nix!“ Bedeutet: Kein Sliskovic (nach Wehen), kein Telalovic (Gladbach), kein Sohm (Waldhof) – bestenfalls einen Meris Skenderovic (13 Tore und sieben Assists für Schweinfurt), doch auch den Namen des 22-jährigen Ex-Hoffenheimers wollte der Coach nicht bestätigen. „Wir müssen uns mit den Realitäten beschäftigen“, sagte er in Abwesenheit von Sportchef Günther Gorenzel, „und das heißt: Was ist am Ende kaufmännisch leistbar? Wir beschäftigen uns mit dem Thema und haben ja noch Zeit bis 31. Januar.“
Vorher sind neun Punkte zu vergeben (Türkgücü, Lautern, Köln). Köllner will sie möglichst alle holen – auch als Trost für die unglücklich beendete Pokalreise.