Mölders rettet die müden Löwen bei Testspielsieg gegen Burghausen

Der TSV 1860 München hat sein Testspiel gegen Regionalligist Wacker Burghausen mit 4:2 gewonnen.
München – Beim vorletzten Testspiel des TSV 1860 vor dem Drittligastart feierten die Zuschauer ein Comeback an der Grünwalder Straße. 186 Fans waren am Vereinsgelände zugelassen; sie sahen als „Vorspiel“ des EM-Finales in London einen 4:2 (3:1)-Sieg der Löwen gegen den Regionalligisten Burghausen. 12 Tage vor dem Ernstfall gegen Würzburg zeichnet sich langsam ab, wie Sechzig spielen will, welche Neuzugänge Stammplatz-Chancen haben – und mit wem beim Start zu rechnen ist. Klar wurde aber auch: Nicht nur der Anhang muss sich noch sortieren. Verzweifelt mühten sich gestern zwei Ultras um Anfeuerung („Ihr seid doch alle Löwen-Fans, oder?“) – und auch bei den müden Profis suchen noch einige Spieler ihre Bestform.
Spielsystem: In den ersten Testspielen ließ Trainer Michael Köllner seine Löwen in einem 3-1-4-2 auflaufen. Gegen Burghauser, die schon am Freitag in die Regionalliga starten, setzte er auf ein 4-4-2 – mit folgender Startelf (ehe in der zweiten Halbzeit nach und nach elf frische Kräfte kamen): Kretzschmar - Deichmann, Lang, Salger, Steinhart - Moll, Dressel - Neudecker, Tallig - Mölders, Biankadi.
TSV 1860: Kultlöwe Sascha Mölders soll weiterhin Tore am Fließband liefern
Tragende Säulen: Kultlöwe Sascha Mölders behält die Kapitänsbinde und soll auch weiterhin Tore am Fließband liefern. Gestern erzielte er das 1:0 und das 3:1 und harmonierte bestens mit Merv Biankadi, der quirlig wirkte, als würde es morgen losgehen. Für das 2:1 sorgte Tallig, Bär traf zum 4:2-Endstand. Die weiteren Achsenspieler: Innenverteidiger Stephan Salger, Topscorer Phillipp Steinhart (der vor dem 1:1 schlecht aussah), Kreativchef Richard Neudecker, der verhinderte Darmstädter Dennis Dressel und Quirin Moll.
Tor: Da Marco Hiller in den ersten beiden Spielen seine Rotsperre vom Saisonfinale in Ingolstadt absitzt, richten sich die Blicke auf Vertreter Tom Kretzschmar, der auch gestern in der Startelf stand. Eindruck: Kretzschmar wirkt sicher auf der Linie, aber bisweilen fahrig beim Rausspielen. Wie Hiller, ehe er zur Säule seines Teams aufstieg.
Zugänge: Yannick Deichmann (26, Lübeck) und Marcel Bär (29, Braunschweig) haben beste Chancen, sich Plätze in der Startelf zu sichern: Bär als Nebenmann von Torjäger Mölders (obwohl er gestern erst nach der Pause kam), Deichmann auf der ungewohnten Position rechts hinten – als Ersatz für den Schambein-Patienten Marius Willsch. Der Dritte im Bunde, Kevin Goden (22, Nürnberg), musste zuletzt wegen eines Infekts kürzer treten.
Fazit: „Nach drei Wochen Vorbereitung haben die Spieler den größten Ermüdungszustand“, sagte Köllner: „Wir sind froh, dass wir das Spiel gewonnen haben.“ Generalprobe: Am Samstag beim 1. FC Nürnberg. ULI KELLNER