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Keine Sperre für „Spacko“-Spruch - Gut für 1860, dass Mölders nicht „Vollpfosten“ gesagt hat...

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Von: Uli Kellner

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1860-Kapitän Sascha Mölders beschimpft den am Boden liegenden Bayern-II-Gegenspieler Maxi Welzmüller.
So fing der Streit an: Sascha Mölders wirft dem am Boden liegenden Maxi Welzmüller schlechtes Stehvermögen vor. © Sampics / Stefan Matzke

Mölders wurde für seine verbale Entgleisung nur verwarnt, aber nicht gesperrt. Stellt sich die Frage: Wusste das DFB-Sportgericht, was genau „Spacko“ bedeutet?

Aufatmen beim Fußball-Drittligisten TSV 1860: Die Löwen können im „Endspiel“ um den Aufstiegs-Relegationsplatz (Samstag, 13.30 Uhr/live im BR und bei MagentaSport)* mit Kapitän Sascha Mölders planen. Der DFB verhängte keine Sperre gegen den Stürmer, der vor einem Fernsehinterview Bayern-II-Gegenspieler Maxi Welzmüller beleidigt hatte („Spacko“), sondern fällte ein mildes Urteil. Mölders muss „nur“ eine Geldstrafe in Höhe von 1500 Euro bezahlen. Tags zuvor hatte sich der 36-Jährige bereits am Telefon mit Welzmüller ausgesprochen.

Das Urteil des DFB-Sportgerichts gewährt Einblicke in die Bewertung von Beschimpfungen. 15.000 Euro plus zwei Spiele Sperre erhielt 2011 Arjen Robben, weil der damalige Bayern-Star Schiedsrichter Knut Kircher einen „Vollpfosten“ genannt hatte. Ein von 8000 auf 6000 Euro runtergehandeltes Bußgeld bekam Manuel Baum aufgebrummt, weil der FCA-Trainer 2018 „Ihr Blinden“ in Richtung des Schiedsrichtergespanns gerufen haben soll. Jetzt also Oberlöwe Mölders und sein „Spacko“-Spruch in Richtung Maxi Welzmüller. Günstiger vermutlich, weil es „nur“ ein Gegenspieler war, der gemeint war. Wobei sich speziell im Freistaat viele Fußballfans fragen: „Spacko“ - was genau bedeutet das eigentlich?

„Spacko“ - Fans der Kultfilm-Reihe „Gregs Tagebuch“ wissen Bescheid

Fans der Kultfilm-Reihe „Gregs Tagebuch“ müssen da nicht lange nachdenken: „Spackos“, das sind die einfältigen Gegenspieler, die der US-Familie um Namensgeber Greg das Leben schwer machen. Wer es nicht so hat mit Teenager-Filmen, der muss entweder einen „Preiß’n“ befragen – oder das allwissende Internet. Eine Google-Recherche ergibt, dass als „Spacko“ außerhalb Bayerns ein „dummer Mensch“ bezeichnet wird. Es ist ein Schimpfwort, das meint: Die so bezeichnete Person ist „dumm, uncool, unfähig, merkwürdig“. Auf der Seite familienbande24 erfährt man darüber hinaus: „Spacko wird als umgangssprachlicher Ausdruck für Spastiker oder Lackel (Flegel) verwendet. Möglich ist auch eine Ableitung vom norddeutschen Ausdruck ,spack’, was so viel wie dürr, mager bedeutet.“ Fasst man das alles zusammen, ergibt sich ein Ausdruck, der zumindest nicht nett gemeint ist. In Bayern würde man es wie so oft kürzer ausdrücken – und prägnanter. Die logische Entsprechung wäre schlicht: „Depp!“ Was ein Ruhrpottkicker wie 1860-Kapitän Sascha Mölders aber nicht wissen konnte. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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