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„Wir wünschen uns Klarheit!“: 1860-Präsident fordert Fakten zum Grünwalder-Umbau

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Von: Ludwig Krammer

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Verändert die Kultstätte ihre Optik? Im Gespräch für den Umbau des Grünwalder Stadions ist auch eine Überdachung aller Zuschauerplätze.
Verändert die Kultstätte ihre Optik? Im Gespräch für den Umbau des Grünwalder Stadions ist auch eine Überdachung aller Zuschauerplätze. © Bernd Feil/M.i.S.

Der TSV 1860 München und Präsident Reisinger haben es dieser Tage nicht leicht. In der 3. Liga wird es eng. Und rund um das Grünwalder Stadion türmen sich offene Fragen.

München – Sportlich steht der TSV 1860 in der Dritten Liga vor der anspruchsvollen Aufgabe, den Anschluss nach oben nicht zu verlieren. Gegen Saarbrücken, Freiburg II und im (noch nicht terminierten) Nachholspiel gegen Mannheim wird es mehr brauchen als die hinreichend gelieferten Unentschieden. „Sechzig läuft seiner Geschichte hinterher“, sagte Sportchef Günther Gorenzel kürzlich beim Termin im Bayerischen Landtag.

1860-Präsident Reisinger bemängelt fehlende Leistung: „Der Erwartungshaltung seit zehn, 15 nicht mehr gerecht“

„Wir sind der Erwartungshaltung seit zehn, 15 Jahren nicht mehr gerecht geworden. In den letzten drei, vier Jahren haben wir etwas aufgebaut, diese Entwicklung musst du Schritt für Schritt weiter gehen.“

Gilt nicht minder für das Thema Grünwalder Stadion. Seit dem Grundsatzbeschluss des Münchner Stadtrats im Juli 2019 wartet die Öffentlichkeit auf belastbare Neuigkeiten in Sachen Zweitliga-Ertüchtigung der Giesinger Kultstätte. Vorgesehen sind unter anderem eine Vollüberdachung, mehr Flächen für TV-Sender, eine Kapazitätserhöhung auf 18 100 Plätze und VIP-Logen in der Gegentribüne. Am Montag schickte die CSU-Fraktion einen Fragenkatalog an Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). In sechs Punkten wird Aufklärung darüber verlangt, wie der Zeitrahmen, die Umbaukosten und die Mietbelastung für die drei betroffenen Vereine 1860, Türkgücü und FC Bayern (II) aussehen sollen. Antworten sind vom OB binnen sechs Wochen zu liefern.

Ungeduld beim TSV 1860: Offene Stadion-Fragen zur Mitgliederversammlung - die Stadt ist am Zug

Ungeduld macht sich auch beim TSV 1860 breit. Die Löwen werden am kommenden Sonntag ihre Mitgliederversammlung in der Münchner Zenith-Halle abhalten. Und auch zum Thema Stadionzukunft wird Präsident Robert Reisinger Stellung nehmen (müssen). Problem: die fehlenden Fakten.

„Wir wünschen uns Klarheit von der Stadt“, sagte der e.V.-Boss am Dienstag auf Nachfrage unserer Zeitung. „Wir haben die hundertprozentige Zusage, dass das Grünwalder Stadion zweitligatauglich hergerichtet wird, aber es fehlen entscheidende Details der Ausgestaltung.“ Das entscheidendste: die zu erwartende Miete. „Wir müssen wissen, was an Kosten auf uns zukommt, bevor wir irgendetwas unterschreiben können“, so Reisinger. Eine von der Stadt angedachte Orientierung am zu erwartenden Gewinn hält der 1860-Präsident für nicht praktikabel. „Wer zahlt denn Miete nach dem Einkommen?“

Ursprünglich war von der Stadt für die Ertüchtigungsmaßnahmen ein Investitionsvolumen von 30 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Ob diese Zahl angesichts der Corona-Krise noch darstellbar ist oder Abstriche gemacht werden müssen? Auch darüber hätte Reisinger gerne Klarheit. „Alle Stadtratsfraktionen haben sich seinerzeit für den Umbau ausgesprochen. Wenn jetzt kein Geld mehr da ist, muss das auch so kommuniziert werden. Die Stadt ist am Zug.“

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