Löwen-Neuzugänge: Ein Schlitzohr und ein Dampfmacher

Der eine entlastet Sascha Mölders als Torjäger, der andere macht von rechts hinten Druck. Yannick Deichmann und Marcel Bär haben beim TSV 1860 auf Anhieb überzeugt.
München - Bis zum Sommer bejubelte Marcel Bär Zweitligatore im Trikot der Braunschweiger Löwen. Am Samstag schoss er sein erstes Drittligator für die Münchner Löwen – und freute sich kurz vor Schluss, dass ihm sein neuer Trainer eine Runde Extra-Applaus spendierte. In der 90. Minute nahm Michael Köllner den Matchwinner vom Feld. Die Folge: Standing Ovations. „Das ist immer schön, wenn man Respekt für seine Leistung bekommt“, sagte der 29-Jährige artig: „Ich fühle mich megawohl hier in der Stadt, beim Verein, bei den Jungs – und ich freue mich auf die Zeit hier.“
TSV 1860: Standing Ovations für Matchwinner Marcel Bär
Mit seinem Siegtreffer beim 1:0-Sieg gegen Würzburg erwischte Bär einen Auftakt nach Maß. Nach einem Pass von Erik Tallig ging der neue Sturmpartner von Sascha Mölders auf und davon. Bär über seinen coolen Abschluss, allein vor dem früheren 1860-Keeper Hendrik Bonmann: „Da hab ich nicht groß nachgedacht, sondern den Ball routiniert reingeschoben. Im Training habe ich oft so eine Situation. Ich hab Glück gehabt, dass es der rechte Fuß war.“
Aber auch Yannick Deichmann, der zweite 1860-Zugang in der Startelf, hatte einen Viertelanteil am Siegtreffer. Auf seiner Aushilfsposition rechts hinten spielte der aus Lübeck gekommene Zehner den Ball zu Biankadi, dessen Hacke die goldene Koproduktion zwischen Bär/Tallig auslöste. „Yannick hat unheimlich viel angeschoben und aufmerksam verteidigt“, lobte Köllner, der mit beiden Debütanten im 1860-Trikot „sehr zufrieden“ war. Über Matchwinner Bär sagte er: „Marcel hat sein Tor gemacht. Er ist ein schlitzohriger Spieler, dem musst du nicht so viele Möglichkeiten hinlegen musst.“
TSV 1860: Marcel Bär und Yannick Deichmann harmonieren auf Anhieb
Für Deichmanns Geschmack kann Bär weitermachen, am liebsten schon am Samstag in Wiesbaden. „Das Tor freut mich sehr für ihn – und insbesondere freut es mich für die Mannschaft, dass wir heute drei Punkte gewonnen haben.“ Uli Kellner