Das Duell der Sparlöwen: TSV 1860 gegen Eintracht Braunschweig

Löwen gegen Löwen, der Deutsche Meister von 1967 empfängt den von ’66 – ein Hochamt für Nostalgiker, dieses Spiel der Braunschweiger Eintracht gegen den TSV 1860.
München - Respektable 2000 Fans aus München werden die Reise nach Niedersachsen Samstag früh antreten, der Sonderzug ist längst organisiert.
Für ein Spiel des Drittliga-Sechzehnten gegen den -Fünften. Kratzt man die dünne Verklärungsschicht ab, zeigt diese Partie exemplarisch die Problematik der deutschen Drittklassigkeit, wo Ambition und Depression näher zusammenliegen als sonstwo. Kaum TV-Geld, dafür (zu) hohe Spielbetriebskosten. „Die Dritte Liga ist ein Grab“, hat es Lauterns Geschäftsführer Martin Bader jüngst auf den Punkt gebracht.
Im Vergleich zu den Münchner Sparlöwen, deren Kurs in erster Linie internen Querelen geschuldet ist, trifft Lautern und Braunschweig die fast sicher verpasste Rückkehr in die Zweite Liga mit voller Wucht. „Wir werden die aktuelle Saison mit einem großen Fehlbetrag abschließen. Das wird eine zweite Saison nicht gehen“, sagte Eintracht-Geschäftsführer Olaf Podschadli der Braunschweiger Zeitung. Die Abmeldung der U 23 sei bereits beschlossen. „Außerdem müssen wir uns in der Geschäftsstelle von Mitarbeitern trennen.“
Letzteres haben sie in München schon hinter sich. Und über das Bayernliga-Team wird eifrig diskutiert. „Die entscheidende Frage ist immer: Hat man die U 23, weil sie sinnvoll ist? Oder hält man sie am Leben, einfach um sie zu haben?“, sagt Profi-Trainer Daniel Bierofka. Der Sprung von der U 19 in die Dritte Liga sei „riesig“, von daher habe ein „Zwischending“ wie die U 23 schon seinen Sinn. Sofern die finanzielle Ausstattung stimmt.
„Braunschweig wird ein ganz harter Brocken für uns“
An Gesprächsthemen im VIP-Raum des Eintracht-Stadions wird es am Samstag also nicht mangeln. Auch sportlich hat die Partie durchaus ihren Reiz. „Braunschweig wird ein ganz harter Brocken für uns“, sagt 1860-Kapitän Felix Weber. „Die wollen mit aller Macht weg von der Abstiegszone, und das werden sie mit ihren ganzen Winterverpflichtungen auch schaffen.“
Ganz so optimistisch will es Braunschweigs Trainer André Schubert noch nicht formulieren. „Wir haben einen schwierigen Prozess hinter uns“, sagt er. „In der Winterpause haben wir auch Glück gehabt mit den Personalentscheidungen. Jetzt ist es eine ganz andere Situation.“ Vor den Münchner Artgenossen hat Schubert höchsten Respekt: „1860 ist eine sehr zweikampfstarke Mannschaft. Sie sind robust und körperlich stark, gerade mit Mölders und Owusu vorne. Wenn man sich die letzten Wochen ansieht, sind sie eine der besten Mannschaften der Liga.“
Löwen und Löwen – verbunden in der Formkurve, vereint in der Ungewissheit.
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Ludwig Krammer