Das durften sie auch sein, die unglücklichen Verlierer von Ingolstadt. Auch ins letzte Spiel der Saison waren Mölders und Co. mit wilder Entschlossenheit gestartet, ehe Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin spielentscheidend eingriff. Marco Hiller sah Rot, weil er Ingolstadts Kaya beim Herauseilen aus dem Tor gefoult haben soll. BR-Bilder weisen zweifelsfrei nach: Es war eine Schwalbe des FCI-Stürmers. „Natürlich hat das die Statik des Spiels geändert“, sagte Köllner, der die Folgen dieser Entscheidung mannhaft hinnahm. „Das sind Tatsachenentscheidungen. Davon lebt der Fußball. Am Ende müssen wir damit klarkommen. Auf jeden Fall ist das Match nicht unbedingt so gelaufen, wie sich das ein Löwen-Fan vorstellt.“
In der Kurzfassung lief es nämlich so: Kutschke köpfte das 1:0 (26.). Stendera erhöhte vor der Pause auf 2:0 (44.). In Unterzahl kam 1860 sogar noch mal ran (Abschiedsgeschenk von Dennis Erdmann nach einer Ecke), aber zu spät für eine echte Wende. Nur ein Sieg hätte 1860 geholfen, doch zwei Elfmeter in der Schlussphase verhinderten, dass eintrat, was Mölders Mitte der zweiten Halbzeit über den Platz gebrüllt hatte: „Wir machen jetzt bis zur 80. den Ausgleich – und dann fangen die wieder an zu schwitzen.“ Den ersten Elfer hielt dann der starke Hiller-Vertreter Tom Kretzschmar, den zweiten schob Marcel Gaus gekonnt links unten rein.
Ein paar Tage werden wir schon brauchen, um das wegzustecken.“
Emotional berührt vom Zuspruch der Fans kündigte Köllner noch im Ingolstädter Stadion an, ab Sommer den nächsten Anlauf Richtung Aufstieg zu starten. „Ein paar Tage werden wir schon brauchen, um das wegzustecken“, sagte er: „Aber der Geist dieser Mannschaft ist sensationell. Wir müssen auf diesem Weg bleiben – und dann wird 1860 München in den Profifußball (gemeint: die 2. Liga) zurückkehren. Daran arbeiten wir jeden Tag, das kann ich jedem versprechen.“
Für Köllner steht fest: „Kopf in den Sand stecken, gilt für mich nicht. Wir haben massiv viele Punkte geholt, mussten erkennen, dass es trotzdem nicht gereicht hat. Deswegen werden wir nächstes Jahr noch ein paar Punkte mehr holen müssen.“
Seit gestern ist aber erst mal „Aktion drei“ angesagt: Urlaub machen. Wo genau, wusste er nicht: „Um sowas kümmert sich meine Frau. Ich steig’ ein und fahr’ mit.“ Danach heißt es: Auf ein Neues! Oder Ziel Aufstieg 2022.