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Marco Hiller: „Aufholjagd können wir“ - 1860-Keeper über seinen Vertrag und den großen Pokal-Traum

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Von: Ludwig Krammer

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Herr der Lüfte: Im DFB-Pokal-Duell mit Schalke zeigte Marco Hiller spektakuläre Paraden.
Herr der Lüfte: Im DFB-Pokal-Duell mit Schalke zeigte Marco Hiller spektakuläre Paraden. © mis

Auf Marco Hiller kann sich der TSV 1860 München im Tor verlassen. Jetzt spricht der Keeper über seinen auslaufenden Vertrag und die bevorstehenden sportlichen Aufgaben.

München – Er ist der große Rückhalt des TSV 1860. Gegen Schalke im Pokal rettete Marco Hiller (23) mit seinen Paraden das 1:0 über die Zeit, beim 6:0 gegen Freiburg blieb er zum zweiten Mal in Folge ohne Gegentor. Im Interview spricht Hiller über das bevorstehende Spiel in Osnabrück, die Freude über die Rückkehr der Ultras und seinen auslaufenden Vertrag.

Marco Hiller, zwei weiße Westen, zwei freie Tage – was haben Sie sich gegönnt?

Ruhe und Entspannung mit der Freundin und der Familie. Ich konnte richtig runterkommen. Die Englische Woche war schon nicht ohne.

Hasan Ismaik schrieb auf seinen Kanälen von einer Trendwende, die eingeleitet sei. Wie beurteilen Sie die Lage?

Eingeleitet trifft schon den Punkt. Ohne Freiburg II kleinreden zu wollen, aber Osnabrück am Samstag ist ein anderes Kaliber. Da haben wir einen richtig starken Gegner vor der Brust, gegen den wir die jüngsten Leistungen bestätigen wollen.

Welche Punktverluste wurmen Sie am meisten?

Es waren so viele Unentschieden, dazu die Niederlage gegen Zwickau, dass es mir echt schwerfällt, da was Bestimmtes herauszupicken. Mich ärgert jeder Punktverlust, so bin ich einfach. Aber mir ist auch klar, dass Nachtrauern nichts bringt. Wir müssen jetzt weiter Vollgas geben, um in der Tabelle nach oben zu klettern.

Würden Sie ein Remis am Samstag unterschreiben?

Nein, ich will vor der Länderspielpause schon noch einen Dreier holen. Wer gesehen hat, was möglich ist, wenn wir konsequent pressen und 100 Prozent raushauen, der wird nicht widersprechen.

Wie groß ist die Vorfreude auf das Stadion an der Bremer Brücke? Beim 2:2 vor drei Jahren saßen Sie nur auf der Bank, Hendrik Bonmann stand im Tor.

Das war ein wildes Spiel und die Stimmung ist mir auch auf der Bank unter die Haut gegangen. Geiles Stadion, geile Fans, geile Atmosphäre – ähnlich wie bei uns. Aber an unsere Fans kommt natürlich gar nichts ran.

Ist das Torwartspiel mit der Rückkehr der Fans wieder schwieriger geworden – Stichwort Kommandos?

Klar ist es jetzt schwieriger, sich verständlich zu machen, du musst lauter brüllen, alles ist aufgeheizter. Aber trotzdem überwiegt das Positive. Die Zuschauer waren schon ein wichtiger Faktor, mit 15 000 ist jetzt die volle Kraft zurück – die pushen uns über 90 Minuten, auch in Phasen, wo es mal nicht so läuft. Das kann man gar nicht überschätzen.

Können Sie sich Ihre Parade gegen den Kopfball von Schalkes Kaminski inzwischen eigentlich erklären?

(lacht) Ich hab mir die Highlights noch mal angeschaut und bin jetzt auch nicht viel schlauer. Das ging alles so rasend schnell, irgendwie bin ich mit den Fingern noch drangekommen. Alles lässt sich nicht erklären.

Welche Reaktionen haben Sie am meisten gefreut?

Die Glückwünsche aus der Familie und meinem Freundeskreis. Das ganze Social-Media-Drumherum verfolge ich nicht wirklich, dafür bin ich nicht der Typ.

Stehen Sie noch dazu, Ihren Vertrag bei 1860 im Winter verlängern zu wollen?

Ja klar. Das habe ich im August gesagt und so schnell ändere ich meine Meinung nicht.

Laufen die Gespräche schon?

Dazu möchte ich öffentlich jetzt nichts sagen.

Bis zum Aufstieg werden Sie kaum warten können.

Ich spiele gerne bei Sechzig, vom Aufstieg mache ich meine Entscheidung nicht abhängig. Entscheidend ist die Entwicklung der Mannschaft und des Clubs. Ich denke, dass wir gut aufgestellt sind und kontinuierlich nach vorne kommen, auch wenn wir uns das erste Saisondrittel von den Ergebnissen her anders vorgestellt haben. Wer uns zuletzt gesehen hat, der weiß, was möglich ist. Wir haben letztes Jahr eine Aufholjagd hingelegt, das traue ich uns dieses Jahr genauso wieder zu. Ich hoffe, dass mit dem 6:0 gegen Freiburg der Tor-Knoten geplatzt ist.

Das Interview führte Ludwig Krammer.

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