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„Ganz besonderes“ Baby: Pereira will 1860 hochpäppeln

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Trainer Vitor Pereira von 1860 München
Vitor Pereira hat mit den Löwen große Ziele. © dpa

Tróia - Vitor Pereira hat Charisma. Der leidenschaftliche Coach will 1860 München ganz nach oben führen. Dafür trimmt der Portugiese die „Löwen“ 16 Tage lang im Trainingslager. Vor Pathos schreckt Pereira nicht zurück.

Der TSV 1860 München hat bei seinem neuen Trainer Vitor Pereira Vater-Instinkte geweckt. „Fußball ist für mich, wie ein Baby im Arm zu halten“, beschrieb der dreifache Familienvater bei seiner ersten Pressekonferenz im portugiesischen Trainingslager blumig die liebevolle Beziehung. Das Baby 1860 München sei nun ein „ganz besonderes“ für ihn. „Ich will das Baby wachsen sehen, es stark machen und für die Welt rüsten.“ Vor Pathos schreckt der selbstbewusste 48-Jährige unüberhörbar nicht zurück.

Der Portugiese strotzt während der Vorbereitung im One Tróia Training Center von Star-Coach José Mourinho nahe Setubal vor Energie. Der charismatische Pereira will beim 14. der 2. Bundesliga innerhalb von 16 Tagen am Atlantik die Grundlagen legen, dass der notorisch chaotische wie notorisch hochambitionierte Verein endlich wieder zuversichtlich in die Zukunft starten kann.

Pereira will mit 1860 den Aufstieg schaffen

„Ziel ist die Bundesliga“, stellte Pereira klar, der mit Vertragsende im Sommer 2018 den Sprung geschafft haben soll. „Der Klub hat mir die Tür geöffnet und gesagt: 'Komm rein und bau was Starkes auf.'“ Vom Thema drohender Abstieg - die „Löwen“ haben nur zwei Punkte Vorsprung auf Relegationsrang 16 - redet Pereira gar nicht. Bislang war er ohnehin gewohnt, um Titel mitzuspielen. So führte er den FC Porto in seiner Heimat zu zwei Meisterschaften (2012, 2013), mit Olympiakos Piräus wurde er 2015 griechischer Meister und Pokalsieger.

Dieses Denken passt auch zum Anspruch von Investor Hasan Ismaik, der sich ab Mittwoch vor Ort ein Bild von seinem neuen Coach in Aktion machen will. Der Jordanier hat ihm Millionen-Investitionen zugesagt, personell und strukturell ist aber noch Geduld gefragt. So soll nach der Trennung von Thomas Eichin ein neuer Sportchef kommen. Auch in dieser Frage gibt sich Pereira aber hochprofessionell. „Wichtiger als Personen sind die Ideen“, versicherte der Coach.

Alle Infos zum Trainingslager der Löwen in Portugal gibt‘s hier im Live-Ticker!

Seine Ideen und seine umgängliche Art kommen bei den Spielern jedenfalls gut an. „Er fordert viel. Wir machen alles mit ein, zwei Kontakten“, beschrieb Stürmer-Oldie Ivica Olic die zwei Einheiten am Tag. „Zwischendurch müssen wir auch viele kurze, schnelle Sprints machen. Ansonsten alles mit Ball, Ball, Ball.“ Allen Spielern würden im Camp unter besten Bedingungen die Muskeln weh tun, „aber ohne Schmerzen gibt es nichts in der Vorbereitung.“

„Wenn ich schönen Fußball sehe, bin ich happy und wenn ich happy bin, dann tanze ich“

Pereira ordnet alles seiner Idealvorstellung von Fußball unter. „Ich liebe aggressiven, intelligenten, schönen Fußball“, sagte der Hoffnungsträger, der drei portugiesische Assistenten zu seinem Betreuerteam zählt. „Ich liebe Fußball. Wenn ich schönen Fußball sehe, bin ich happy und wenn ich happy bin, dann tanze ich.“

Den ersten kleinen Härtetest haben die Münchner für diesen Donnerstag terminiert. Der derzeit noch 30 Mann starke „Löwen“-Kader ist zunächst (10.30 Uhr) gegen das zweite Team von Sporting Lissabon gefordert, anschließend (15.30 Uhr) gegen den portugiesischen Drittligisten Real Sport Clube. „Wir haben viele Geschenke in der Hinrunde verteilt, wir müssen schauen, hinten zu Null zu spielen“, betonte Olic. Das wäre ein erster Schritt, um Pereira in Versuchung zu führen, künftig mal ein Tänzchen zu wagen.

dpa

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