Funkel rechnet fest mit drittem Neuzugang

München - Das Löwen-Trainingslager brachte mindestens drei wichtige Erkenntnisse. Möglicherweise können die Sechziger diese Woche noch einen weiteren Neuzugang begrüßen.
Am Montag um 10.45 Uhr heißt es für die Löwen: „Görüsmek üzere, Belek!“ Auf Wiedersehen, Belek. Nach sieben intensiven Tagen in der Türkei fliegt der Tross des TSV 1860 zurück nach München – durchaus mit Erkenntnissen im Gepäck.
Erstens: Die Neuzugänge Yuya Osako und Markus Steinhöfer sind schon jetzt nicht mehr aus dem Team wegzudenken. Zweitens: Benny Lauth offenbar schon; der Ex-Kapitän kämpft mit Stephan Hain um einen Platz im neuen 4-4-2-System. Drittens: Nicht nur Friedhelm Funkel nimmt auf Testspiele keinerlei Rücksicht, selbiges gilt auch für den Wettergott.
Das abschließende 0:1 gegen den FSV Frankfurt war geprägt von Sturm und Starkregen, zwischenzeitlich blieb der Ball in „Monsterpfützen“ (Florian Hinterberger) hängen. „Biero hat die ganze Bank nassgespritzt“, sagte der Sportchef mit gespielter Empörung in Richtung Daniel Bierofka. Das Siegtor der Hessen (87.) wird keinen Einfluss auf die Analyse haben. „Die Bedingungen waren zu widrig“, sagte Hinterberger.
Doch sonst: Alles bestens. Mehr als Auftaktgegner Düsseldorf (10. Februar) fürchtet Funkel den Schnee in der Heimat: „Ich hoffe, dass die Rasenheizung das schafft.“ Und wer weiß: Vielleicht steht ja schon am Mittwoch, nach dem Verschnauftag, ein weiterer Neuzugang auf dem Trainingsplatz. „Ich bin guter Dinge, dass das klappt“, sagte Funkel. Einer wie St. Pauli-Frechdachs Rzatkowski würde ihm gefallen: flink, technisch versiert, flexibel. Aber, weiß Funkel: „Solche Jungs wachsen nicht auf Bäumen.“ Vom Kicker wird Andreas Ludwig mit den Löwen in Verbindung gebracht.
Fest steht für ihn, dass das Team bereits mit Osako und Steinhöfer stärker geworden ist. „Der Konkurrenzkampf wird sehr hart werden“, sagte der Coach, der zwei arrivierte Profis auf die Bank setzen muss: „Es kann jeden treffen.“ Favoriten: Bülow (derzeit verletzt). Und Adlung.
Marin Tomasov dagegen will weg – und soll weg. Der Kroate habe sich „nichts zu Schulden kommen lassen, aber manchmal passt es halt sportlich nicht“, sagte Funkel. Klang fast wie ein vorgezogener Abschiedsgruß. Ohne Görüsmek.
Uli Kellner