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BFV-Präsident: „1860 nicht so weit voraus, dass sie sicher Meister werden“

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Von: Florian Fussek

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Löwen-Trainer Daniel Bierofka mit Markus Fauser und Dr. Rainer Koch.
Löwen-Trainer Daniel Bierofka (l.) mit Markus Fauser und Dr. Rainer Koch (r.). © sampics / Stefan Matzke

Der Präsident des BFV hat Lob an Daniel Bierofka und seine Löwen verteilt. Doch Dr. Rainer Koch betonte gleichzeitig auch, dass der Meister-Titel nicht zwingend auf die Löwen gebucht ist.

BFV-Präsident Dr. Rainer Koch zieht ein positives Fazit zum bisherigen 1860-Regionalliga-Auftritt. „Es freut mich, dass es Vereinsspitze und Geschäftsführung gelungen ist, eine Mannschaft unter Profibedingungen in die Liga zu bringen. Das war nach dem Abstieg nicht gesichert. Da hat sich insbesondere auch Daniel Bierofka allergrößte Verdienste erworben. Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass 1860 nicht so weit voraus ist, dass sie sicher Meister werden“, so Koch im tz-Interview. 

Herr Koch, wie zufrieden sind Sie mit der gefundenen Übergangslösung zur Aufstiegsreform?

Rainer Koch: Zunächst bin ich zufrieden, dass eine Verbesserung erzielt worden ist. Es ist aber nur eine Zwischenlösung und deswegen kann man nicht komplett zufrieden sein. Nach wie vor ist kein Konsens für vier Regionalligen gefunden worden. Vier Aufsteiger aus fünf Ligen ist aber deutlich besser als drei aus sechs.

Warum ist es so schwer, eine Lösung mit vier Regionalligen zu finden?

Koch: Die Probleme werden deutlich, wenn man versucht, vier Regionalligen zu bilden. Für Bayern gibt es nur zwei Möglichkeiten: Bei einer Zusammenlegung mit Baden-Württemberg zu einer Regionalliga Süd wird es schwierig, drei weitere, in etwa gleich große Ligen zu bilden. Wenn man mit Sachsen und Thüringen eine Liga Südost bildet, gibt es Proteste in Ostdeutschland, weil man dort die Nordostligs erhalten möchte. Bayern ist also nicht das Problem. Wenn man vier Ligen bildet, um das Prinzip „der Meister muss aufsteigen“ durchzusetzen, würde das in einigen Teilen Deutschlands - nicht in Bayern - Aufstiegsrelegationen in den Oberligen zur Folge haben, d.h. dann steigen in der 5. Liga nicht mehr alle Meister auf. Das Problem verschiebt sich also nur. Aus diesen Gründen fordern wir, wie es in der gemeinsamen Erklärung aller bayerischen Regionalliga-Vereine – der Wendelsteiner Vorlage – steht, nicht vorrangig eine viergleisige Regionalliga, sind aber auch nicht dagegen.

Werfen wir einen Blick auf die Hinrunde der Regionalliga. Was ist Ihr Fazit?

Koch: Die Liga hat erneut eine hervorragende Hinserie hinter sich. Sie ist sehr attraktiv und die Zuschauerzahlen sind sehr hoch, was auch an 1860 liegt. Das wichtigste Fazit ist aber, dass die bayerischen Vereine wirtschaftlich stabil dastehen. Die Liga gewährleistet, dass sich die Vereine nicht übernehmen müssen.

Gab es eine Überraschung für Sie?

Koch: Ich bin sehr positiv überrascht, wie gut alle Spiele mit 1860 abgewickelt wurden. Das war nicht von vornerein zu erwarten gewesen. Sowohl zu Hause, als auch auswärts, wo sich die kleineren Vereine als hervorragende Gastgeber und Spielorganisatoren gezeigt haben. Ich war in Buchbach und auch in Eichstätt vor Ort. Es hat überall vorbildlich geklappt. Es war auch nicht zu erwarten, dass sich 1860, als jahrzehntelanger Profiklub in dieser Liga so partnerschaftlich mit einfügt und die Fans bei den Auswärtsspielen so viel Verständnis entwickeln würden, dass man zum Teil in großer Enge an den Sportplätzen steht.

Was war für Sie der bisherige Höhepunkt?

Koch: Es gab viele Highlights. Der direkt verwandelte Anstoß von Ingolstadt in Pipinsried ist eines, aber auch der Heimsieg von Buchbach gegen 1860. Ich denke an die Rekordkulisse von Augsburg gegen die Löwen. Herauszuheben ist aber auch, wie gut sich die Aufsteiger Pipinsried und Eichstätt in der Liga zurechtfinden.

Hat Sie es gewundert, dass die Löwen die Liga so gut angenommen haben?

Koch: Es freut mich, dass es Vereinsspitze und Geschäftsführung gelungen ist, eine Mannschaft unter Profibedingungen in die Liga zu bringen. Das war in den schwierigen Tagen nach dem Abstieg nicht gesichert. Da hat sich insbesondere auch Daniel Bierofka allergrößte Verdienste erworben. Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass 1860 nicht so weit voraus ist, dass sie sicher Meister werden. Ich erwarte eine spannende Rückrunde.

Wenn die Löwen aufsteigen sollten. Sieht man bei Ihnen dann ein lachendes und ein weinendes Auge?

Koch: Ich freue mich immer mit denen, die aufsteigen.

Haben Sie keine Angst davor, dass die Liga an Attraktivität verlieren würde?

Koch: Die Liga ist seit ihrem Bestehen bestens ohne 1860 ausgekommen und wird es auch dann, wenn die Löwen nicht mehr in der Liga sein werden. Sie hat dann halt wieder ein anderes Gesicht.

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