Löwen starten in letzte Woche der Vorbereitung mit Rucksack voller Sorgen

Trainer Daniel Bierofka spricht von guter Vorbereitung. Doch der Fakten-Check zeigt auf, mit welchen Problemen die Münchner Löwen in die Rückrunde gehen.
Gutes Omen? Kurz nach halb acht Uhr, eine halbe Stunde früher als geplant, setzte die Lufthansa-Maschine aus Valencia am Samstagabend am Münchner Flughafen auf. Mit an Bord: die frühen Vögel des TSV 1860, die am Freitag um 19 Uhr bei den Sportfreunden Lotte in die Rest-Rückrunde starten. „Wir sind gut vorbereitet“, sagt Trainer Daniel Bierofka, wohl wissend, dass sein Verein von Friede, Freude und Eierkuchen in etwa so weit entfernt ist wie Reiner Calmund von seinem Idealgewicht. Die tz listet auf, welche Rucksäcke die Löwen mit in die finale Vorbereitungswoche schleppen.
Sakis Bewerbung
Der Polit-Rucksack: Während Bierofka und sein Trainerstab ihr Team in Spanien in Form brachten, brachte sich in der Heimat Saki Stimoniaris in Stellung. Der Ismaik-Sprecher will Präsident werden, die Bewerbung beim e.V.-Verwaltungsrat ist eingereicht. Und mit der Ruhe im Verein ist es damit natürlich vorbei. Willi Rieber, Abteilungsleiter der Bergsportler, meinte im Löwenmagazin: „Wir haben derzeit ein Präsidium, und damit meine ich nicht nur den Präsidenten, sondern ausdrücklich auch die beiden Vizes, die sich nicht nur um den Profifußball, sondern auch um die Abteilungen kümmern. Ein zukünftiger Präsident, der sich laut Pressemitteilung nur um den Profifußball der KGaA kümmert und dessen erstes Ziel der Aufstieg und der Bau eines Stadions ist, wäre beim e.V. irgendwie völlig falsch untergebracht.”
Gorenzel-Vertrag
Der Gorenzel-Rucksack: Eng verwandt mit dem Polit-Rucksack beschäftigt er weniger die Mannschaft als den Namensgeber, der weiterhin auf seine Beförderung vom Sportchef zum Geschäftsführer Sport wartet. Am Zug ist die Ismaik-Seite in Person von Stimoniaris, der noch immer keinen Termin für die nötige Beiratssitzung gefunden hat.

Grimaldi-Theater
Der Grimaldi-Rucksack: Als einziger fitter Profi durfte Adriano Grimaldi nicht am Trainingslager teilnehmen, der abwanderungswillige Torjäger trainierte auf Giesinger Kunstrasen mit der Bayernliga-U 21. Bei Redaktionsschluss war Grimaldi noch Spieler des TSV 1860. Sollte das auch heute noch so sein, dürfte er um 14 Uhr wieder mit der Drittliga-Mannschaft trainieren. Laut Bierofka ist die Tür für den 27-jährigen Deutsch-Italiener nicht zu. Wäre auch tendenziell kontraproduktiv.
Wenig Torgefahr
Denn es gibt ja noch Rucksack Nummer vier, den der offensiven Harmlosigkeit: Weder beim 0:1 gegen Darmstadt noch beim 1:2 gegen Bielefeld gelang es den Sechzigern, ein Tor aus dem Spiel heraus zu erzielen. Phillipp Steinharts Treffer gegen die Arminia resultierte aus einem Foulelfmeter, die Angreifer Efkan Bekiroglu und Sascha Mölders vergaben die wenigen Chancen konsequent. Bierofkas Ausblick: „Die Plätze werden in den kommenden Monaten sicher nicht besser. Deshalb ist es wichtig, dass wir über die 90 Minuten die Intensität hochhalten können. Trotzdem wollen wir das Spielerische nicht vernachlässigen. Es wird auf mehrere Faktoren ankommen, auch, dass wir den nötigen Biss vorm Tor entwickeln.“

Ein Hoffnungsträger ist Stefan Lex. Der Außenstürmer soll nach überstandenen Leistenproblemen heute oder morgen wieder ins Teamtraining einsteigen. Möglicherweise reiche es für einen Kurzeinsatz in Lotte, sagt Bierofka. Die Lösung aller Probleme wird Lex so oder so nicht sein können.
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