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Ismaik lässt seinen Worten Taten folgen

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Von: Ludwig Krammer

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Löwen-Investor Hasan Ismaik. © Sampics

München - Hasan Ismaik hat es wieder getan: Der Löwen-Investor hat zum wiederholten Male seine Darlehen an die Sechzger in Genussrechte umwandeln lassen. Was das bedeutet, lesen Sie hier:

Die Löwen sind ein Zuschussbetrieb. Der für Zweitligaverhältnisse teure Kader und das noch teurere Stadion sorgen Jahr für Jahr im fußballerischen Unterhaus für ein Millionendefizit in der Bilanz. Die DFL wacht mit Argusaugen über ihre Sorgenkinder, hat dem TSV 1860 die Lizenz in den letzten Jahren nur mit der Auflage erteilt, Schulden abzubauen. Wie das funktionieren soll mit einem Investor, der den Klub lediglich auf Darlehensbasis am Leben erhält? Ganz einfach: Indem dessen nachrangige Darlehen in sogenannte Genussrechte umgewandelt werden.

Diesem Bilanzmanöver hat Hasan Ismaik nun bereits zum zweiten Mal zugestimmt. Bereits im Oktober 2012 hatten die Löwen (noch unter Geschäftsführer Robert Schäfer) ein 5,4 Millionen-Darlehen Ismaiks in ein Genussrecht umgewandelt, das damit als Eigenkapital bilanziert werden konnte. Die drohende DFL-Strafe im hohen sechsstelligen Bereich war abgewendet.

Nun gestaltete sich die Lage noch prekärer. Statt den Schuldenstand zum 31.12.2013 wie von der DFL gefordert auf drei Millionen Euro abzubauen, hatte sich das Loch der Löwen bis zum Jahresende auf über neun Millionen Euro vergrößert. Rund 1,5 Millionen Euro Strafe hätte dies gekostet. Hätte. Denn wie erwartet - und jetzt öffentlich geworden - hat Ismaik erneut einer Umwandlung seiner Darlehen in Genussrechte zugestimmt - um rund acht Millionen Euro ging es dieses Mal. Der Jordanier hatte bereits Ende Oktober vergangenen Jahres im tz-Interview klar gemacht, für sie Sechzger im Notfall da zu sein. "Ich lasse 1860 nicht im Stich", sagte er damals unserer Zeitung. Den Worten hat der Investor nun Taten folgen lassen.

Für Ismaik hat die Umwandlung in Genussrechte im Vergleich zu Darlehen allerdings den Nachteil, dass sie ihn am Gewinn UND Verlust der Gesellschaft beteiligen, also an Wert verlieren können. Andererseits hatte der Hauptgesellschafter aus Abu Dhabi wohl keine bessere Wahl.

Für die Löwen bedeutet die Nachricht, dass sie jetzt zumindet wieder genügend Luft haben, um den Umbau unter Präsident Gerhard Mayrhofer vorantreiben zu können. "Wir arbeiten sehr gut und konstruktiv mit Hasan Ismaik zusammen und haben inzwischen einen Grad der Stabilität erreicht, den man nur als positiv bezeichnen kann", sagte Mayrhofer der tz am Montagvormittag.

Der neue Geschäftsführer Markus Rejek, dessen Verpflichtung die Löwen am Montag offiziell bekanntgaben, soll im Trainingslager in Belek vorgestellt werden, das um zwei Spieler verstärkte Team ist aufgerufen, einen Aufstiegsplatz zu erreichen - falls nicht dieses, dann eben nächstes Jahr. Zuschauen, genießen, nachdenken.

lk

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