"Eine Elf ohne Leben, Kraft und Willen! Eine Schande!"
München - Die Löwen-Fans reagieren im Internet frustriert und wütend auf die desolate Leistung bei der Niederlage in Dresden. Die Hauptschuld liegt für sie in erster Linie in der Vereinsführung.
Das war der berühmte Satz mit X. Das erste Spiel unter Interims-Chefcoach Markus von Ahlen und Sportchef Gerhard Poschner ging für Sechzig mächtig in die Hose. Die Wut der Löwen-Fans richtet sich nach der 2:4-Pleite bei Abstiegskandidat Dynamo Dresden aber weniger Richtung von Ahlen. Vielmehr bekommen Mannschaft und Vereinsführung ihr Fett weg.
Für Facebook-User Stefan B. geht die Vorstellung der Sechziger sogar über "gruselig" hinaus: "Gruselig schau ich jeden Morgen aus", schreibt er auf der 1860-Fan-Seite. "Für diese Mannschaft und Leistung allgemein - dafür gibt's kein Wort im Duden."
User DerSultanVonGiesing geht ebenfalls mit der Mannschaft hart ins Gericht. Die Spieler "haben gezeigt, dass alle Kritiker Recht behalten haben, die sie als Rumpelfußballer und Antikicker bezeichnet haben." Nach einer ausführlichen Einzel-Kritik kommt er zu dem Urteil: "Eine Elf ohne Leben, Kraft und Willen! Eine Schande!"
"Es ist sowas von beschämend, wenn man dieser Gurkentruppe zuschaut, dass man wirklich keine Worte mehr dafür findet", schreibt User Bolle51 auf tz.de. "Warum finden sich in diesem Verein keine Leute, die endlich mal Harakiri machen und den ganzen Stall von oben bis unten ausmisten." Er kritisiert, dass immer wieder Personal eingestellt würde, das "genauso wenig Ahnung von der Materie" habe wie in den zehn Jahren zuvor: "Eine einzige Katastrophe."
Schauen Sie in die Gesichter dieser Löwen
Ähnlich äußert sich User Container. Die Partie in Dresden "ist Ausdruck der kompletten Unfähigkeit des Vereins der letzen 10 Jahre. Eine Schande ist diese Mannschaft für den ganzen Verein." Er bemängelt, dass "lauter Nichtskönner" von Fußball-Ahnungslosen verpflichtet worden seien. Zudem hätten die Akteure auf dem Platz den Löwen auf der Brust nicht verdient. Interims-Trainer van Ahlen gibt er dabei eine Teilschuld: "Gegen den Letzten der Rückrunde, der in 12 Spielen kein einziges Mal gewonnen hat, wird man abgeschlachtet. Das Trainerthema von Ahlen hat sich bereits erledigt, bevor es überhaupt angefangen hat."
Deswegen glaubt User muc: "Markus von Ahlen zum Profitrainer zu machen, wäre eine Bankrotterklärung von Poschner als neuem Sportdirektor."
User xbluuduckx pflichtet dem bei und analysiert, dass das Grundproblem folgendes sei: Es gebe nicht eine Person im Aufsichtsrat, Vorstand oder im Trainerbereich, die professionell arbeite. "Aufgrund der Strukturen bei 1860 wird es dieser Verein auch auf Dauer nicht schaffen, sich ordentlich aufzustellen geschweige aufzusteigen."
Sechzig bezieht Prügel in Dresden - Zweimal Note sechs
Einige User reagieren dagegen nur noch mit Humor und Sarkasmus auf die Situation bei den Löwen. Auf die Frage, ob denn nichts Besseres im Fernsehen liefe, antwortet Bubis_Betrauer, dass bei ZDFinfo ein Film über Dinosaurier zu sehen sei, "also über die Zeit, als der TSV erfolgreich war".
In die gleiche Kerbe schlägt User herrmannBa bei merkur-online: "Wenn man es ironisch sieht, könnte man direkt einen neuen Werbespot kreieren: schlecht, schlechter, 1860". Auch er sieht den Grund in der Vereinsführung und stellt die Frage in den Raum, ob das Team gegen den Präsidenten gespielt hätte: "Mittlerweile glaube ich, dass uns Herr Mayrhofer in der Versenkung verschwinden lässt. Bitte Herr Mayrhofer, treten Sie noch heute zurück und lassen Sie bitte Fachmänner ran."
Die meisten Fans hoffen nur noch, dass es trotz der schwachen Leistung noch für den Klassenerhalt reichen wird. User muc wollte zwar "nichts verschreien - aber dieser Truppe ist alles zuzutrauen".
mg