Wenigste Touristen weltweit: Traumdestination in der Südsee kennt fast niemand
Haben Sie schon einmal von Tuvalu gehört? Wenn nicht, dann sind Sie vermutlich nicht allein. Der Inselstaat zählt nur 3.600 Touristen im Jahr – dabei ist er traumhaft schön.
Mitten in der Südsee, etwa auf halber Strecke zwischen Australien und Hawaii, befindet sich ein kleines Paradies: der Inselstaat Tuvalu mit seinen neun Korallen-Atollen. Lange, weiße Sandstrände, riesige Palmen und türkisfarbenes Wasser gibt es hier zuhauf – nur Touristen fehlen fast komplett. Wie ein Bericht der UN-Welttourismusorganisation UNWTO zeigt, hat es 2019 – dem Jahr vor der Corona-Pandemie – lediglich 3.600 Besucher nach Tuvalu verschlagen. Damit ist der Inselstaat das Land mit den wenigsten Besuchern weltweit.
Tuvalu ist vielen unbekannt – trotz traumhafter und exotischer Natur
Bei einigen Ländern im UNWTO-Bericht fehlen Daten, da aufgrund von politischen oder sozialen Umständen kein oder kaum Tourismus möglich ist. Bei Tuvalu handelt es sich allerdings um einen Staat, der sicher und politisch stabil ist. Warum also reisen fast keine Besucher zu dem Südseeparadies?

Ein wichtiger Grund hierfür dürfte sein, dass Tuvalu sehr abgelegen liegt. Um dorthin zu gelangen, müssen sich Reisende laut dem Online-Portal Travelbook erst einmal zu den Fidschi-Inseln begeben – was von Deutschland aus bereits mindestens eine Tagesreise mit dem Flugzeug entfernt liegt. Von dort geht es dann nach Tuvalu: Ein Flieger geht aber nur einmal pro Woche. Hinzu kommt, dass es auf den Atollen kaum eine Infrastruktur für Touristen gibt. Nur insgesamt 13 Hotels, Hostels und Lodges zählt Tripvadvisor auf dem gerade mal 26 Quadratkilometer großen Land. Nach der Vatikanstadt, Monaco und Nauru ist es der viertkleinste Staat der Welt. Auch auf Action und Abenteuer müssen Reisende laut Holidaycheck auf den Inseln verzichten. Immerhin lässt sich in einer großen Lagune nahe der Hauptstadt Funafuti schnorcheln, wie es heißt. Ansonsten ist auf Tuvalu eher Entspannung und Abschalten am Strand angesagt.

Sie möchten keine News und Tipps rund um Urlaub & Reisen mehr verpassen?
Dann melden Sie sich für den regelmäßigen Reise-Newsletter unseres Partners Merkur.de an.
Und noch ein Manko wartet auf Urlauber: In Tuvalu gibt es laut Auswärtigem Amt keine Möglichkeit, Geld an einem Bankautomaten abzuheben. Auch Kreditkartenzahlung ist nirgendwo möglich. Daher müssen Besucher bereits bei der Einreise über genügen Bargeld für den gesamten Aufenthalt verfügen. Als Währung wird der australische Dollar oder der tuvaluische Dollar akzeptiert.
Klimawandel macht Tuvalu stark zu schaffen
Als ein Land, das an seiner höchsten Stelle gerade mal fünf Meter aus dem Wasser herausragt, können die Einwohner die Auswirkungen des Klimawandels quasi live miterleben. Schon in den nächsten Jahrzehnten könnte der Inselstaat laut der Nachrichtenagentur dpa größtenteils unter Wasser stehen – und schon heute treten extreme Wetterereignisse wie Wirbelstürme und Überschwemmungen immer häufiger und heftiger auf. Das bedeutet: Über kurz oder lang werden die rund 12.000 Einwohner ihre Heimat wohl verlassen müssen.