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Flugreisen: Ein bisserl Business an Bord

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Mehr Platz: Die Comfort Class von Turkish Airlines erreicht mit 116 Zentimetern Sitzabstand das Niveau mancher Businessklasse © Turkish Airlines

Auf Langstreckenflügen wird das Sitzen in der Economyklasse oft zur Qual. Business Class wäre schön – ist aber sehr teuer. Immer mehr Fluggesellschaften bieten darum Premium Economy an...

...mit mehr Platz und mehr Komfort. Aber was taugt die neue Klasse?

Der Flug will und will nicht enden. Die Beine sind steif, der Rücken schmerzt und irgendwann weiß man nicht mehr, wie man sitzen soll, weil der Hintern so weh tut. So ergeht es vermutlich jedem auf Langstreckenflügen, und neidisch blickt man in der Kabine nach vorne, wo die Passagiere in der Business-Klasse lang ausgestreckt, bestens verpflegt und unterhalten und sehr entspannt dem Ziel entgegenfliegen. Aber das zu einem Preis, für den man als Economy-Passagier gleich den gesamten Urlaub mit Unterkunft und Verpflegung finanzieren könnte. Deutlich günstiger und um Einiges bequemer ist da die sogenannte Premium Economy, eine aufgewertete Economyklasse, die immer mehr Fluggesellschaften anbieten.

Die dümmsten Fragen von Fluggästen

Doch was taugt die Komfortklasse? Ist sie ihren Mehrpreis wert? Oder sollen da nur billige Sitze teuer verkauft werden? Die Zeitschrift Clever reisen! hat in ihrer aktuellen Ausgabe (Heft 4/2011) das Angebot an Premium Economy von Linien- und Ferienfluggesellschaften unter die Lupe genommen. Da jede Fluggesellschaft ihre eigene Philosophie umsetzt, ist ein objektiver Vergleich schwierig – hier muss sich letztlich jeder selbst entscheiden, was für einen möglichen Umstieg in diese höhere Klasse wichtige Argumente sind.

Eines der wichtigsten Merkmale der Zwischenklasse ist, dass der Abstand zwischen den Sitzen vergrößert wird – statt der üblichen rund 80 Zentimeter genießen Passagiere auf der Langstrecke bis zumeist rund 100 Zentimeter, bei Turkish Airlines sind es gar 116 Zentimeter. Auch bei der Sitzbreite haben Passagiere in der Premium Economy meist einen Vorteil: Bis zu 14 Zentimeter bietet die japanische Gesellschaft ANA. Andererseits gibt es Airlines, die in dieser Klasse nur Standard-Economy-Sitze anbieten.

Die meisten Fluggesellschaften gewähren den Mehrzahlern auch mehr Freigepäck, checken die Premium-Eco-Passagiere bevorzugt ein und gewähren bisweilen auch Zugang zu den Lounges am Flughafen. Dazu gibt es oft mehr Bonusmeilen, ein verbessertes Unterhaltungsangebot im Flieger (z.B. mit eigenem Monitor) und Sitze, die breiter sind und deren Rückenlehnen sich weiter nach hinten neigen lassen, was den Schlafkomfort erhöht.

Das sind die sichersten Fluglinien der Welt

In letzter Zeit haben auch die Ferienflieger nachgelegt und rüsten immer mehr Maschinen mit einer Premium-Economy-Klasse aus. Die Tickets hierfür sind im Vergleich zu den Aufpreisen bei den Linienfluggesellschaften deutlich günstiger, dafür sind die Leistungen aber auch geringer. Teilweise ist die Sitzkonfiguration in der Kabine sogar identisch mit der Economy-Klasse. Hier lohnt sich kritisches und genaues Vergleichen besonderns, bevor man tiefer in die Tasche greift. Bester Ferienflieger ist die Condor, die auf allen Langstreckenzielen die Klasse mit größeren Sitzabständen und weiteren Leistungen anbietet (s. Info-Kasten).

Als Testsieger ermittelte die Zeitschrift bei den Linienfliegern mit jeweils gleicher Punktzahl All Nippon Airways, Air France, Air New Zealand, Turkish Airlines und Virgin Atlantic. Auch bei diesen Gesellschaften ist es sinnvoll, die Leistungen der Premium Economy genau zu vergleichen. Schließlich gibt es den Upgrade normalerweise nicht umsonst – einige Gesellschaften lassen ihre Vielfliegerkunden gratis in die Premium Economy wechseln.

Für Reisende mit langen Flügen ist es eine Überlegung wert, nur auf einer Teilstrecke in die Premium Economy zu wechseln (zum Beispiel auf der Langstrecke) und den kurzen Zubringerflug in der billigeren Economy abzusitzen – teilweise gelten dann die höheren Gepäckfreimengen für den gesamten Flug.

Volker Pfau

DIE TESTSIEGER IN DER ÜBERSICHT

CONDOR (Premium Economy Class): Sitzabstand 91,4 cm (statt 76 cm), Sitzbreite wie Economy, größere Neigung der Rückenlehne, kostenlose Sitzplatzreservierung, kein erhöhtes Freigepäck, Premium Menüs; Aufschläge: ab rund 100 bis 220 Euro pro Strecke.

ALL NIPPON AIRWAYS (Premium Economy Class): Sitzabstand 100 cm (statt 79 cm), kein erhöhtes Freigepäck, mehr Bonusmeilen, größere Rückenlehnenneigung, separater Check-in; Aufschlag München-Tokio rund 1.395 Euro.

AIR FRANCE (Premium Voyager): Sitzabstand 97 cm (statt 82 cm), mehr Freigepäck, mehr Bonusmeilen, größere Rückenlehnenneigung, Priorität beim Einchecken; Aufschlag München-Guadeloupe rund 1.364 Euro.

AIR NEW ZEALAND (Pacific Premium Economy Class): Sitzabstand 102 cm (statt 81 cm), mehr Freigepäck (46 kg), mehr Bonusmeilen, größere Rückenlehnenneigung, separater Check-in; Aufschlag Frankfurt-Wellington 1.781 Euro.

TURKISH AIRLINES (Comfort Class): Sitzabstand 116 cm (statt 82 cm), kein erhöhtes Freigepäck, mehr Bonusmeilen, größere Rückenlehnenneigung; Aufschlag München-Bangkok 260 Euro.

VIRGIN ATLANTIC (Premium Economy Class): Sitzabstand 97 cm (statt 79 cm), mehr Freigepäck, mehr Bonusmeilen, größere Rückenlehnenneigung, separater Check-in; Aufschlag Berlin-Sydney 1.235 Euro (fliegt nur ab Berlin).

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