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Räume zum Träumen

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Seit dem Ende der akuten Wohnungsnot in den achtziger Jahren sind die Grundrisse moderner Häuser immer anspruchsvoller geworden. Und zwar sowohl was ihren praktischen Nutzen zum Einrichten und Aufbewahren betrifft als auch ihre Qualität in Sachen Wohngefühl.

Die größte Veränderung hat hier die technologische Entwicklung des Baustoffs Glas gebracht. Große Fensterfronten ermöglichen neue Beziehungen vom Innenraum zum Außenraum, vom privaten zum öffentlichen Raum. Offenheit ist das Stichwort, das aber auch innerhalb der Wohnung zum Trend wurde: die strenge Abgrenzung einzelner Wohnfunktionen wird immer mehr aufgegeben zugunsten fließender Übergänge von Kochen, Essen, Medianutzung und persönlicher Kommunikation. Auch hier spielt Glas eine wichtige Rolle, weil so Sichtbeziehungen entstehen, die auch auf kleinerem Raum Großzügigkeit vermitteln und dabei doch eine Flexibilität schaffen, wenn es zeitweise um akustische Abgrenzung geht. Das Zauberwort hier heißt Flexibilität: Mit Hilfe von Schiebetüren oder mobilen Raumteilern werden Räume und Grundrisse den jeweiligen Stimmungen und Erfordernissen angepasst.

Räume machen sich nützlich

Zu den Highlights einer Wohnungsbesichtigung zählen in den meisten Fällen Dachterrasse, Loggia oder Balkon – besonders bei schönem Wetter und guter Fernsicht. Dann kann man sich schon mal in die herrliche Aussicht regelrecht verlieben und darüber andere wichtige Grundriss- Kriterien vergessen, die im Wohnalltag aber eine viel größere Rolle spielen. Der Eingangsbereich zählt hierzu. Er wird in der Größe gern falsch (zu groß) eingeschätzt, denn bei einer Besichtigung hat man in der Regel weder einen Getränkekasten noch einen Koffer dabei. Auch dem Keller wird oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei kann hier die Grundlage für ein großzügigeres Wohnen geschaffen werden, wenn er mit genügend Stauraum die eigentlichen Wohnräume von dieser Funktion entlastet.

Offenheit beim Wohnen im Trend

Der ganz große Vorteil eines offenen Grundrisses liegt zunächst einmal im Eindruck der Großzügigkeit. Und wo Trennwände fehlen, sind Räume auch tatsächlich größer – nämlich exakt um die geplante Wandstärke. Doch der optische Eindruck geht noch weiter und kann durch einen einheitlichen Bodenbelag und einheitliche helle Wandgestaltung sowie mittels schlanker Möbel und transparenter Materialien wie Glas noch verstärkt werden. So wird dem Gefühl der Enge in kleinen Wohnungen recht wirksam entgegengearbeitet und das Wohngefühl kann deutlich gesteigert werden. Das richtige Mittelmaß zwischen bedrohender Enge und einer Weite, in der man sich auch schnell verloren vorkommen kann, ist dabei individuell ganz verschieden.

Was dem einen sein kuscheliges Nest, ist dem anderen eine erdrückende Gefängniszelle. Im Allgemeinen erhöht jedoch ein offener Grundriss das Lebensgefühl eher, aber auch nur solange die Sicht frei ist und die Räumlichkeiten nicht mit allerhand Tand und Kleinmöbeln zudekoriert werden. Auch gibt ein offener Grundriss natürlich den Blick frei auf das Ordnungsverhalten seiner Bewohner. Er fordert daher zu Wohn-Disziplin auf und ist nichts für unorganisierte Sammler. Wichtig bei großen Räumen ist auch die Beleuchtung. Hier empfehlen sich viele kleine Lichtquellen, die Akzente setzen statt einer einzigen großen Deckenleuchte.

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