Kann man wirklich Energie sparen, wenn man zu Hause einen dicken Pullover trägt?
Viele Verbraucher fürchten sich aufgrund der Energiekrise vor horrenden Heizkosten – und wärmen sich daher lieber mit einem dicken Pullover. Wie viel bringt das?
In diesem Winter ist in vielen Haushalten Energiesparen angesagt. Sogar jeder zehnte Bundesbürger hat laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov bis Ende November nicht geheizt. Um sich dennoch warmzuhalten, kommen in der Regel dicke Pullover und Socken oder ein Schal zum Einsatz. Aber lässt sich tatsächlich Energie sparen, indem man die Heizung um ein paar Grad herunterdreht und stattdessen mit wohliger Kleidung für Wärme am Körper sorgt? Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern hat laut der Nachrichtenagentur dpa die Rechnung gemacht.
So viel sparen Sie sich, wenn Sie dank warmer Kleidung die Heizung herunterdrehen
Die Beispielrechnung geht von folgender Ausgangslage aus: Die Wohnräume sind auf 24 Grad geheizt – also Stufe 4 auf dem mechanischen Thermostat – und draußen herrschen im Mittel der Heizsaison 5 Grad. Das macht eine Differenz von 19 Grad aus. Wer nun die Temperatur auf 20 Grad herunterdreht und damit auf Stufe 3 am mechanischen Thermostat, der senkt den Verbrauch um 4/19. Das wären rund 20 Prozent weniger.

Generell gilt laut Stiftung Warentest die Faustregel: 1 Grad weniger im Raum kann die Heizkosten um 6 Prozent senken. Zwischen zwei Stufen liegen in etwa vier Grad. Wer sich also etwas dicker anzieht und dafür auf ein bis zwei Grad runterdreht, kann durchaus an den Heizkosten sparen. Unter 16 Grad sollte die Temperatur in den Räumen allerdings nicht fallen – sonst droht Schimmel.
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Heizkosten sparen: So senken Sie richtig die Temperatur ab
Außerdem ist zu beachten, dass die Kosten nur in dem Raum eingespart werden, in dem die Temperatur heruntergeregelt wurde. Damit sich das Sparen also vollumfänglich auf der Jahresrechnung bemerkbar macht, muss die Temperatur alle beheizten Räume abgesenkt werden.
Ein weiterer Faktor, der sich auf die Heizkosten auswirkt, sind sogenannte Heizungsverluste, wie die Verbraucherzentrale informiert. So wird es bezeichnet, wenn Wärme durch Schornsteine oder Rohre in unbeheizte Bereiche des Hauses entweicht. Die Verluste werden demnach nicht geringer, wenn die Raumtemperatur abgesenkt wird.