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"Gebäude-TÜV" für energiesparende Häuser?

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Ein "Null-Energie-Haus" in Singapur: Blumen wachsen díe Wand hoch. © dpa

Frankfurt/Main - Wer ein energieeffizientes Haus baut, muss ordentlich Geld hinblättern. Ob er das in der Betriebsphase wieder einsparen kann, ist fraglich, meint Siemens - und fordert einen "Gebäude-TÜV".

Ein Art “Gebäude-TÜV“ sollte nach den Vorstellungen von Siemens alle vier oder fünf Jahre überprüfen, ob energieeffizient gebaute Häuser und Büro-Immobilien auch dauerhaft energieeffizient sind. “Der Kunde, der das Gebäude mietet oder kauft, muss die Gewähr haben, dass, wenn er für die Anschaffung mehr zahlt, auch nachher weniger Betriebskosten hat“, sagt Johannes Milde, Vorsitzender des Bereichsvorstandes Building Technologies bei Siemens, der “Frankfurter Rundschau“.

Wer heute energieeffizient nach dem Stand der Technik baue, müsse rund zehn Prozent mehr für den Bau ausgeben, spare aber in der Betriebsphase über 50 Jahre im Vergleich zu einem einfachen Gebäude 30 bis 40 Prozent der Energie. “Die höhere Investition am Anfang rechnet sich also über den Lebenszyklus“, betonte Milde.

Viele Gebäude würden aber “spekulativ gebaut“: Es werde investiert, um sie nachher zu verkaufen. “Bei diesem ganzen Investitions- und Vermarktungsaspekt geht es immer nur um die Miete und den Verkaufspreis, aber nicht um die Betriebskosten“, kritisierte Milde. Dabei entfielen bei den Gesamtkosten eines Gebäudes über einen Lebenszyklus von 50 Jahren lediglich 20 Prozent auf den Bau und 80 Prozent auf den Betrieb. Die Hälfte der Betriebskosten seien Energiekosten. Milde betonte, in Gebäuden werde 40 Prozent des gesamten Weltenergiebedarfs verbraucht - die Hälfte im Wohnungsbau und die andere Hälfte im Gewerbebau. Hinter diesen 40 Prozent Energieverbrauch stünden 25 Prozent des gesamten C02-Ausstoßes der Welt. “Wenn ich hier 20 oder 30 Prozent Energieverbrauch im Gebäude einspare, dann spare ich gleichzeitig 20 oder 30 Prozent dieses C02-Ausstoßes. Das sind erhebliche Mengen“, rechnete Milde vor.

apn

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