Masernimpfung: Welcher Stoff ist in der Spritze?

Ein Ende der Masernwelle in Berlin ist noch nicht in Sicht. Der Ausbruch heizt die Diskussion über die Masernimpfung an. Was steckt eigentlich in dem Impfstoff gegen das gefährliche Virus?
Gegen Masern wird normalerweise gemeinsam mit Mumps und Röteln geimpft. Diese Kombination trägt den Namen MMR-Impfung und ist generell gut verträglich. Besonders die zweite Impfung ist für einen sicheren und kompletten Impfschutz nötig.
Masernimpfstoff MMR
- Impfstoffe gegen Masern enthalten lebende, aber abgeschwächte Viren. Diese können sich auch vermehren. Passiert das, kann es zu Impfmasern kommen. Sie verlaufen meist leichter als die natürliche Erkrankung.
- Auch bei einer Allergie gegen Hühnereiweiß kann in der Regel gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft werden. Die Impfstoffe sind gereinigt, können aber geringe Spuren enthalten. Allergiker sollten dies unbedingt mit ihrem Arzt besprechen.
Wann darf nicht gegen Masern geimpft werden?
- in der Schwangerschaft
- bei akuter schwerer Erkrankung - Fieber über 38,5 Grad Celsius
- bei angeborenem und erworbenem Immundefekt
Halten Sie im Zweifel immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Bei einfachen Infekten, vielen chronischen Krankheiten oder nach Kontakt zu einem Masern-Patienten kann normalerweise geimpft werden.
Warum gehören Masern zu den "Kinderkrankheiten"?
Masern sind extrem ansteckend. Die Viren werden ganz leicht von Mensch zu Mensch beim Sprechen, Husten oder Niesen (Tröpfcheninfektion) übertragen. Wer nicht gegen das Virus immun ist, fängt sich mit großer Wahrscheinlichkeit die Masern ein.
Bevor es eine Masernimpfung gab, machten die meisten im Kindesalter die Masern durch. Daher stammt der Begriff "Kinderkrankheit". Das Virus ist inzwischen seltener geworden, viele Erwachsene hatten als Kinder keinen Kontakt mehr. Deswegen erkranken gerade Jugendliche und Erwachsene in Deutschland schwer an den Masern.
Masern, Mumps und Röteln
Der Kombinationsimpfstoff wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) generell empfohlen, um die Anzahl der Injektionen bei Kindern gering zu halten. Das Immunsystem eines Kindes gesunden Kindes ist, laut Experten, sehr gut in der Lage, auf den Impfstoff zu reagieren.
Für Kinder werden zwei Impfungen gegen Masern in Kombination mit Röteln und Mumps (MMR-Impfung) empfohlen: die erste MMR-Impfung zwischen dem vollendeten 11. und 14. Lebensmonat und die zweite vor dem zweiten Geburtstag.
Wenn ein Kind eine Krippe besucht, sollten sich Eltern überlegen, schon im Alter ab neun Monaten zu impfen. Die Impfung sollte allerdings nicht früher erfolgen, da viele Kinder in den ersten Lebensmonaten noch durch die Antikörper der Mutter geschützt sind. Die Impfung wirkt dann nicht so gut. Der Nestschutz nimmt aber nach dem 1. Lebensjahr ab.
Masern-Mumps-RötelnImpfempfehlung für Kinder | Alter | |
1. MMR-Impfung | 11-14 Lebensmonate | |
2. MMR-Impfung | 15-23 Lebensmonate |
- Wer als Kind oder Jugendlicher keine oder nur eine Impfung erhalten oder auch die zweite Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln versäumt hat, dem wird geraten, diese möglichst schnell nachzuholen.
- Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind, fehlt häufig die zweite Impfung.
Komplikationen bei Masern
Masern schwächen das Immunsystem. So können neben den typischen Symptomen wie hohem Fieber, Husten und Schnupfen auch noch Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung auftreten. Eine besonders gefürchtete Komplikation der Masern-Erkrankung ist die Gehirnhautentzündung.
WHO will Masern ausrotten
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kämpft dafür, die Masern in Europa auszurotten. Bislang vergebens. Dabei haben einige Länder in Europa bereits eine Impfpflicht eingeführt.
Gibis/ml