Mit einem Outdoor Wasserfilter lässt sich auch in der freien Wildbahn Trinkwasser herstellen. Das ist wichtig, zumal auch in unseren Breiten viele offene Gewässer verunreinigt sein können. Wer also nicht literweise Trinkwasser mitschleppen will oder kann, ist mit einem handlichen Outdoor Wasserfilter gut beraten. Hier erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, welche Wasserfilter für unterwegs sich wofür eignen und worauf Sie achten sollten.
Immer dann, wenn man nicht sicher sein kann, dass das Wasser aus Seen, Flüssen oder Quellen auch wirklich Trinkwasserqualität hat ist ein Wasserfilter sinnvoll. Zwar besteht unsere Erde zu 70 Prozent aus Wasser, davon sind aber nur 3 Prozent Süßwasser – und theoretisch nur 1 Prozent davon ist wirklich glasklares, gesundes Trinkwasser!
Bis auf wenige Ausnahmen gilt das Wasser in fast allen bewohnten Gebieten der Erde als verschmutzt. Selbst, wenn es optisch klar aussieht, kann es beispielsweise von Viren, Bakterien oder Mikroplastik verunreinigt sein. Auch Pestizide oder schädliche Mikroorganismen können – gerade nach Regenfällen – über das Grundwasser in offene Gewässer eingetragen werden. Vor allem Kinder öder ältere Menschen reagieren empfindlich auf derart verschmutztes Wasser. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte es immer durch einen Filter laufen lassen. Das gilt in manchen Regionen der im Ausland auch für Leitungswasser. Dort stellt sich dann nämlich gerade empfindlichen Menschen die Frage: Leitungswasser oder Wasser aus der Flasche?
Das kommt darauf an, welche Anforderungen der Filter erfüllen soll. Den einen Filter für alles zu finden ist ein Balanceakt, weil die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Modelle sich aus ihrem Einsatzgebiet ergeben. Deshalb ist es sinnvoll, sich vor dem Kauf zunächst mit den verschiedenen Arten von Outdoor Wasserfiltern zu beschäftigen.
Grobfilter, auch Sedimentfilter genannt, filtern grobe Schwebestoffe aus dem Wasser. Sie eignen sich weniger zur Trinkwassergewinnung, denn sie entfernen nur Partikel ab einer Größe von etwa 40 Mikrometer aus dem Wasser, gesundheitsschädliche Bakterien sind aber 5 Mikrometer klein! Derartige Filter eignen sich nicht für die Trinkwasseraufbereitung, sondern eher für Gartenteiche oder das Wasser für den Gartenschlauch.
Hohlfaserfilter eignen sich zur Trinkwassergewinnung. Denn diese Filtersysteme verwenden in der Regel Filtermodule aus Polyethylen-Hohlfasern (PE). Mit einem Außendurchmesser von weniger als 1 mm und einer Wandstärke von wenigen Mikrometern ähneln diese feinen Fasern kleinen, hohlen Röhrchen. Obwohl die Hohlfasern so filigran sind, befinden sich in den Wänden unzählige Poren in verschiedenen Größen. Wasser kann diese Mikroporen durchfließen, je nach Porengröße bleiben dabei größere Bakterien (1 – 10 µm) oder sogar Viren (0,02 – 0,2 µm) darin hängen. Praktisch sind kleine, tragbare Hohlfaserfilter für unterwegs, wie der Katadyn BeFree.
Auch diese Filtersysteme eignen sich zur Gewinnung von Trinkwasser. Denn sie filtern zu etwa 99 Prozent Bakterien, Keime, Legionellen, Schwermetalle, Mikroplastik und sogar Hormone aus dem Wasser. Weiteres Plus: Outdoor Aktivkohlefilter verbessern auch den Geschmack: super, wenn das Wasser zum Beispiel Chlor oder moderigen Moorgeschmack enthält.
Praktisch sind hier Aktivkohlefilter wie der Armybag Wasserfilter Survival, der auf alle gängigen PET oder Glasflaschen passt. Kein lästiges Wasserschleppen mehr auf der Trekking-Tour durch die Wildnis.
Diese Filtersysteme kombinieren in der Regel die Filtertechnik von Aktivkohlefiltern oder Hohlfaserfiltern mit der Effizienz eines Pumpsystems. Vorteil: Durch den Druck der Handpumpe lassen sich größere Mengen Wasser in kürzerer Zeit durch das System pressen. Der Nachteil: Sie sind größer und schwerer als Modelle ohne Pumpsystem.
Ein guter Kompromiss aus Effizienz und Packmaßen sowie Gewicht ist der Hiker Pro Outdoor Wasserfilter aus der Backcountry Serie von Katadyn. Seine Pumpfilter-Technologie kann in kurzer Zeit ein hohes Wasservolumen filtern. Mit gerade einmal 310 Gramm ist er ein Leichtgewicht, das 1 Liter Wasser innerhalb 1 Minute filtert und langfristig bis zu 1150 Liter schafft.
Neben den unterschiedlichen Filtersystemen unterscheiden sich Wasserfilter für unterwegs auch in ihrem Aufbau und Verwendungszweck. Diese sehen wir uns im Folgenden genauer an.
Diese Filter sind wohl die leichtesten und handlichsten für unterwegs. Sie filtern das Wasser aus Flüssen oder Seen höchst zuverlässig. Das geringere Wasservolumen macht sie zum idealen Begleiter, um den großen Durst sofort zu stillen.
Sparset Sawyer MINI PointONE kaufen
Der Sawyer Mini gilt für viele als einer der besten Wasserfilter auf dem Markt. Er filtert ohne den Einsatz von chemischen Stoffen 99,99 Prozent aller bekannten Bakterien sowie 99,9999 Prozent aller Protozoen und alles Mikroplastik aus dem Wasser.
Diese Outdoor Wasserfilter sind Multitalente. Denn einerseits filtern sie das Wasser, andererseits haben sie genug Volumen, um eine größere Menge zu speichern. Besonders praktisch für unterwegs sind dabei Wasserfilter in Trinkflaschenform.
Die auslaufsichere Trinkflasche aus BPA-freiem Tritan fasst 0,65 Liter. Der LifeStraw filtert bis zu 1.000 Liter Wasser, die Aktivkohlekapsel bis zu 100 Liter. Beide Teile können kinderleicht ausgetauscht werden.
Damit aus Wasser Trinkwasser wird, müssen folgende Stoffe aus dem Wasser entfernt werden. Ein qualitativ hochwertiger Outdoor Wasserfilter schafft das im Handumdrehen.
Bezeichnung | Das steckt dahinter |
Schwebestoffe | Feststoffe organischer Zusammensetzung wie abgestorbenes Pflanzenmaterial, Algen, kleine Insekten. |
Schwermetalle | v. a. Quecksilber, Blei oder Cadmium, besonders in bewohnten Gebieten |
Mikroorganismen | Bakterien (z. B. E-Coli, Salmonellen), Viren (z. .B. Hepatitis A), Protozoen (z. B. Giardia) |
Mikroplastik | feste, unlösliche, partikuläre, nicht biologisch abbaubare synthetische Polymere |
Aromen | Schlechter Geruch und/oder Geschmack wie z. B. Chlor |
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass der Trekking-Trip oder der Camping-Ausflug nicht wegen eines Magen-Darm-Infekts ein jähes Ende nimmt, sollte über die Anschaffung eines Outdoor Wasserfilters nachdenken. Heutzutage sind sie so leicht und klein, dass sie in jedem Rucksack Platz haben – und die gekaufte Wasserflasche bleibt dann ja sowieso zu Hause. Schnell, einfach, ökologisch einwandfrei und auch noch schmackhaft ist so jederzeit Trinkwasser verfügbar.
Günstige Wasserfilter für den Hausgebrauch gibt es bereits für wenige Euro, ebenso überraschend viele andere praktische Küchengeräte für unter 50 Euro.