Prozess gegen Suu Kyi wieder aufgenommen
- 0 Kommentare
- Weitere
Rangun - Im Insein-Gefängnis in Birmas Hafenmetropole Rangun ist am Montag der Prozess der Militärjunta gegen die Bürgerrechtlerin Aung San Suu Kyi wieder aufgenommen worden.
Zunächst sollten die Verteidiger ihre Plädoyers fortsetzen, nachdem diese am vergangenen Freitag nach zweieinhalb Stunden unterbrochen worden waren. Anschließend war der Schlussvortrag der Anklage geplant. Wann es zu einem Urteil in dem vom Westen als Schauprozess verurteilten Verfahren kommt, ist unklar.
Die Friedensnobelpreisträgerin ist angeklagt, weil sie die Auflagen ihres Hausarrests verletzt haben soll. Der US-Amerikaner John Yettaw war im Mai durch einen See zu dem streng bewachten Anwesen geschwommen, in dem Suu Kyi unter Arrest lebte - angeblich, um sie vor einem Anschlag zu warnen.
Suu Kyi hatte den ungebetenen Gast zwei Tage lang beherbergt - und steht deshalb genauso wie der Amerikaner vor Gericht. Suu Kyi hatte 1990 aus der Opposition heraus die Wahlen in Birma klar für sich entschieden. In den vergangenen 19 Jahren war sie von der Militärjunta daraufhin 13 Jahre lang unter Arrest gehalten worden.
Der Hausarrest wäre eigentlich wenige Wochen nach dem Vorfall vom Mai abgelaufen. Im Westen wird vermutet, dass die 64-Jährige mit dem Prozess, bei dem ihr fünf weitere Jahre Haft oder Arrest drohen, an Aktivitäten zur im nächsten Jahr versprochenen Wahl in Birma gehindert werden soll.
dpa