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Mordanschlag auf Argentiniens Vize-Präsidentin: „Cristina ist noch am Leben, obwohl abgedrückt wurde“

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Von: Lukas Schierlinger

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Polizei in Buenos Aires
Polizisten sichern den Tatort in Buenos Aires. © afp/Luis Robayo

Ein Mann hat am Donnerstag eine Waffe auf Argentiniens Vize-Präsidentin Cristina Kirchner gerichtet. Die Rede ist vom „schwerwiegendsten Vorfall seit Rückkehr der Demokratie“.

Buenos Aires - In Argentinien ist ein Mann festgenommen worden, der eine Schusswaffe auf Vize-Präsidentin Cristina Kirchner gerichtet hatte. Fernsehbilder zeigten, wie der Mann am Donnerstag (Ortszeit) mit der Waffe auf Kirchner zielte, als die Linkspolitikerin und frühere Staatschefin vor ihrer Wohnung in der Hauptstadt Buenos Aires aus einem Auto ausstieg.

„Cristina ist noch am Leben, weil die Waffe, die fünf Kugeln enthielt, aus einem technisch noch nicht bestätigten Grund nicht geschossen hat, obwohl abgedrückt wurde“, sagte Präsident Alberto Fernandez. Es handele sich um den „schwerwiegendsten Vorfall seit Argentiniens Rückkehr zur Demokratie“ im Jahr 1983. Fernandez sprach explizit von einem „Mordanschlag“.

Buenos Aires: Mann zielt mit Waffe auf Cristina Kirchner - Polizei nimmt ihn fest

Vor dem Gebäude im Stadtteil Recoleta hatten sich zahlreiche Anhänger von Kirchner versammelt. Als die 69-jährige Vize-Präsidentin ihre Anhänger begrüßte, richtete der Mann plötzlich eine Waffe auf den Kopf der in zahlreiche Korruptionsaffären verstrickten Politikerin. Medienberichten zufolge soll es sich um einen Brasilianer handeln.

Cristina Kirchner
Die ehemalige Präsidentin und aktuelle Vizepräsidentin von Argentinien: Cristina Kirchner. © Rodrigo Abd/AP/dpa

Sicherheitsminister Aníbal Fernández gab später die Festnahme des Verdächtigen bekannt. Die Ermittlungen würden laufen. So würden die Fingerabdrücke des Festgenommenen geprüft, außerdem ein mögliches Motiv.

Argentinien: Spannungen um Cristina Kirchner - Staatsanwaltschaft fordert Freiheitsstrafe

Der Vorfall ereignete sich inmitten wachsender Spannungen rund um Kirchner, die zwischen 2007 und 2015 Präsidentin des südamerikanischen Landes war. In einem Korruptionsprozess hatte die Staatsanwaltschaft vergangene Woche eine zwölfjährige Freiheitsstrafe gegen die Vize-Präsidentin gefordert. In dem Prozess geht es um öffentliche Ausschreibungen in Kirchners politischer Heimatprovinz Santa Cruz im Süden des Landes.

Kirchner hat die Vorwürfe als politisch motiviert bezeichnet. Nach der Strafmaßforderung versammelten sich sowohl Anhänger als auch Gegner der Witwe des 2010 verstorbenen Ex-Präsidenten Néstor Kirchner vor dem Gebäude, in dem sie lebt. (lks/afp)

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