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Grüne wollen Kiesabbau stoppen

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Judith Grimme und Sabine Haugg fürchten um den Grünzug zwischen Martinsried und Gräfelfing. Die Firma Glück will ihr Gelände zum Kiesabbau (siehe Hintergrund) dorthin ausweiten.
Judith Grimme und Sabine Haugg fürchten um den Grünzug zwischen Martinsried und Gräfelfing. Die Firma Glück will ihr Gelände zum Kiesabbau (siehe Hintergrund) dorthin ausweiten. © rea

Martinsried/Gräfelfing - Die Grünfläche zwischen Martinsried und Gräfelfing möchte die Firma Glück für ihren Kiesbau benutzen - doch Anwohner machen sich dagegen stark

Wo die Firma Glück ihrem Geschäft nachgehen will, gibt es meistens Ärger. Jetzt hat der Gräfelfinger Kiesbauer eine Fläche zwischen Martinsried 5,8 Hektar große und Gräfelfing ins Visier genommen. Für deren Erhalt als Grünzug macht sich der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen mit einer Petition beim Landtag stark. Der Kiesbauer zerstöre nicht nur wertvolle Naherholungsräume im Würmtal, erklären die Sprecherinnen Judith Grimme und Sabine Haugg. „Wo die auskiesen kann man später auch nicht mehr bauen. Dabei brauchen wir so dringend Wohnraum.“ Konkret richtet sich die Petition des Ortsverbandes aber gegen das Genehmigungsverfahren für den Abbau. Denn die Genehmigung, auf die sich die Firma beruft, stammt aus dem Jahr 1960. „Seitdem sind in der Nähe hunderte Wohnungen entstanden“, so Grimme.

Allerdings in Martinsried – nicht in Gräfelfing, zu dessen Gemeindegebiet die Abbaufläche gehört. Das Landratsamt als Genehmigungsbehörde muss darum die angrenzenden Orte nicht in die Verhandlungen einbeziehen. „Das ist nicht mehr zeitgemäß“, ärgert sich Grimme. „Alle reden von Globalisierung aber wir können uns nicht mal im Würmtal abstimmen.“ Sie fordern vom Landratsamt dafür mehr Engagement. Wie die Gemeinde Planegg auf Nachfrage mitteilt, habe in dem aktuellen Fall aber sehr wohl eine Anhörung der Nachbargemeinde stattgefunden. „Wir haben die Chance bestmöglich genutzt und konnten in intensiven Verhandlungen mit der Firma Glück wesentliche Verbesserungen für unsere Bevölkerung durchsetzen“, bilanziert Sprecherin Bärbel Zeller die Verhandlungen.

Die Anweisungen der Auskiesung sind für die Betroffenen zu schwammig

So dürfe der Abbau nur sechs Jahre lang und zu bestimmten Uhrzeiten erfolgen, drei Monate vor Beginn der Auskiesung muss das Unternehmen die Anwohner zudem umfassend informieren. Judith Grimme und Sabine Haugg geht das nicht weit genug. „Schwammig“ nennen sie die Anweisungen, „zu kurzfristig“ die geplante Informationsveranstaltung. Stattdessen soll eine permanente Kontrolle des Abbaus durch eine unabhängigen Firma dafür sorgen, dass Betriebszeiten und Immissionsschutz eingehalten werden und kein auswärtiger Kies dort verarbeitet wird.

Doch der geplante Kiesabbau bei Martinsried ist nicht der einzige Brocken, der Grimme und Haugg schwer im Magen liegt. Zudem hat die Firma Glück beantragt, in dem Gelände eine zweite, größere Transportbetonmischanlage aufzustellen. Die hat die Gemeinde Planegg zwar strikt abgelehnt. „Wie die Gemeinde Gräfelfing damit umgeht ist derzeit noch offen“, sagt Sprecherin Bärbel Zeller. In der Folge könnte der Grünzug zu Gräfelfing noch weiter schrumpfen. Einen ersten Antrag, den Regionalplan dafür zu ändern, hat man in Gräfelfing bereits genehmigt. Romy Ebert-Adeikis

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