Weiterer Ärger um Bebauung der Erdbeerwiese – Viertelpolitiker fordern mehr Zeit

Der neue Standort der Carl-Spitzweg-Realschule und die umstrittene Bebauung der Edbeerwiese ziehen sich weiter hin. Die BAs wollen jetzt mehr Zeit, um gemeinsam zu planen.
Unter-/Obermenzing – Anfang März soll es eine gemeinsame Sondersitzung der Bezirksausschüsse Pasing-Obermenzing und Allach-Untermenzing geben. Einziges Thema: ein neuer Standort für die Carl-Spitzweg-Realschule und die umstrittene Bebauung der sogenannten Erdbeerwiese an der Bauseweinallee und der Weinschenkstraße.
Dafür haben sich beide BAs jeweils in ihrer jüngsten Sitzung ausgesprochen und gefordert, dass der Stadtrat über diesen Punkt erst entscheidet, wenn die betroffenen Stadtteilgremien möglichst zu einer gemeinsamen Stellungnahme gekommen sind. Konkret: Die für Februar im Stadtrat angesetzten Beschlüsse zur Erdbeerwiese sollen vertagt werden.
Im BA 21 gingen die Meinungen dazu teils auseinander: Zwar sprachen sich die Viertelpolitiker einstimmig für den Erhalt der Grünfläche aus. Gleichzeitig stimmten sie aber mehrheitlich dafür, sich nochmal mit dem Nachbar-BA Allach-Untermenzing zu beraten. Die vorherige Empfehlung des Planungsausschusses, jede Bebauung der Wiese abzulehnen, wurde vom Gesamtgremium also relativiert.
Der Unterausschuss-Vorsitzende Sven Wackermann (CSU) erklärt: „Wir waren alle entsetzt von der Massivität und lehnen eine Änderung des Flächennutzungsplans ab.“ Allerdings müsse man eine Lösung finden. „Die Bevölkerungsprognose für die nächsten Jahre zeigt, dass wir neue Schulen brauchen.“ Dabei wolle er nicht die beiden Stadtbezirke gegeneinander ausspielen.
Auch Frieder Vogelsgesang (CSU) warb für eine Zusammenarbeit mit den Nachbarn: „Der Stadtrat hat 80 Mitglieder und entscheidet für ganz München. Da nutzt es nicht viel, wenn die fünf Pasinger Stadträte dagegen stimmen.“ Erfolgsversprechender sei es, gemeinsam mit dem BA Allach-Untermenzing Alternativen aufzuzeigen.
Sonja Haider (ÖDP) sah darin keinen großen Sinn. Das Referat für Bildung und Sport habe zwei Jahre lang verschiedene Varianten geprüft, darunter auch das Kirschgelände. Das Ergebnis sei, dass die Erdbeerwiese der bevorzugte Standort sei. Der BA 21 müsse dies nun klar ablehnen. Herbert Brüser und Franziska Miroschnikoff sahen dies genauso und stimmten gegen eine Vertagung im Stadtrat.
Kirschgelände als Alternative?
Im BA 23 war man sich einig: für Vertagung und eine gemeinsame Sitzung, bei der beide BAs von der Stadt umfassend informiert werden und ihre Fragen und Positionen ausdiskutieren können. „Da gibt es keine Denkverbote“, so Viertel-Chefin Heike Kainz (CSU). Ihr Credo: „Es macht keinen Sinn, die Bedarfe Schulversorgung und Frischluftschneise gegeneinander auszuspielen.“
Und: „Wir brauchen die nötige Zeit, um uns dem Ganzen gründlich zu widmen.“ Zudem gibt es auch im BA 23 Zweifel am Standortvorschlag Erdbeerwiese. Falk Lamkewitz (Grüne) und Victor Agerer (CSU) würden die neue Carl-Spitzweg-Realschule lieber im Kirschgelände ansiedeln.
andy/ul
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