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Öffentliche Galerien: Alle vier Ring-Unterführungen jetzt kunstvoll gestaltet

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Marco Reinhardt (Mitte) hat 270 Quadratmeter Wandfläche in der Unterführung Hübnerstraße in Regenbogenfarben getaucht. Leonhard Agerer (li.) und Willi Wermelt vom BA sind begeistert.
Marco Reinhardt (Mitte) hat 270 Quadratmeter Wandfläche in der Unterführung Hübnerstraße in Regenbogenfarben getaucht. Leonhard Agerer (li.) und Willi Wermelt vom BA sind begeistert. © ul

Es ist vollbracht: Neuhausen hat eine Tunnel-Galerie. Alle vier Unterführungen der Landshuter Allee wurden  in begehbare Bilder und Kunstwerke verwandelt.

Neuhausen – Der Neuhauser Bezirksausschuss hat’s geschafft: Innerhalb der vergangenen vier Jahre wurden alle vier Fußgänger-Unterführungen des Mittleren Rings im Bereich des Stadtbezirks künstlerisch gestaltet. 

Das jüngste Tunnel-Kunstwerk entstand jetzt in dem Durchgang, der die Ruffini- mit der Hübnerstraße verbindet und stammt von Marco Reinhardt (34). 

Am Freitag, 25. Oktober, ab 17 Uhr lädt der Kulturausschuss des BA Interessierte zu einer kleinen Eröffnungsfeier ein. Graue Unterführungen bunter und freundlicher zu gestalten und Street­art in München zu fördern: Mit diesem Ziel hat der BA Neuhausen-Nymphenburg schon 2013 das Projekt gestartet, die vier Ring-Tunnel künstlerisch aufzupeppen. 

2015 machte Loomit zusammen mit Schülern der Rudolf-Diesel-Realschule in der Volkartstraße den Anfang. Studenten der Bildungseinrichtung IMAL gestalteten 2016 die Wände der Unterführung Schlörstraße, und der Künstler Martin Blum­öhr verwandelte 2016/17 den Tunnel Dom-Pedro-Straße in ein begehbares Kunstwerk (Hallo berichtete). 

Heuer nun komplettierte Reinhardt die Untergrund-Galerie. „Das war vorher echt grausam, ziemlich dunkel, trist und verunreinigt“, weiß er. Wie er von Passanten hörte, nahmen viele Leute lieber Umwege in Kauf. Jetzt durchqueren Fußgänger dort ein buntes Farb-Kaleidoskop. „Mit dem Betrachter zu kommunizieren, funktioniert am besten über Farben“, weiß der Künstler, der seit 19 Jahren in der Streetart- und Graffiti-Szene auch weit über München hinaus aktiv ist. 

Die Resonanz begeistert ihn selbst: „Ich hatte noch nie so viel positives Feedback“, sagt der 34-Jährige und erzählt von einer spontanen Einladung zum Essen und einem Paar aus Paris, das sich vor den Regenbogenfarben fotografiert hat. Für die Kulturausschuss-Mitglieder Leonhard Agerer und Willi Wermelt ist der Plan damit aufgegangen. Pro Unterführung hat der BA im Schnitt 5000 Euro investiert. Dazu kamen jeweils etwa 5000 Euro vom Kultur- und 2000 Euro vom Baureferat.

Kunstwerke beschmiert

Das ist ärgerlich: Kaum ist die Neuhauser Tunnel-Galerie vollendet, stehen in einer der vier Unterführungen schon umfangreiche Reinigungsarbeiten an. Betroffen ist der Durchgang an der Schlörstraße, den Studenten des International Munich Art Lab (IMAL) mit Sitz in Neuhausen 2016 gestaltet haben. 

Die Kunstwerke wurden mit einfachen Schmierereien überdeckt.
Die Kunstwerke wurden mit einfachen Schmierereien überdeckt. © Luna Langer

Einige Motive wurden mit Schmierereien übersprüht und sollen jetzt wiederhergestellt werden. Die Jugendkultur- und Bildungseinrichtung IMAL hat angeboten, sich darum zu kümmern. 

Bei diesem riesigen Fleck wird es kompliziert, das darunter liegende Werk wieder zum Vorschein zu bringen.
Bei diesem riesigen Fleck wird es kompliziert, das darunter liegende Werk wieder zum Vorschein zu bringen. © Luna Langer

Der Bezirksausschuss als Initiator der Aktion begrüßt dieses Engagement und wird die Rekonstruktion der Kunstwerke finanzieren. In der jüngsten Sitzung wurde ein Betrag von rund 1500 Euro dafür in Aussicht gestellt

ul

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