Jubiläum – Hallo Leser dürfen umsonst zum 1000 Stadtteilspaziergang in Neuhausen

28.400 Teilnehmer, 1700 Kilometer und 20 Jahre. Franz Schröther führt bald seinen 1000ten Stadtteilspaziergang.
Neuhausen – Die Zuccalistraße 31 ist eine der interessantesten Stationen auf der Tour „Das bürgerliche Nymphenburg“ im Programm der Geschichtswerkstatt Neuhausen.

Wenn Franz Schröther erzählt, wer dort gelebt hat, sind die Teilnehmer immer besonders überrascht: 1932/33 wohnte dort Reinhard Heydrich, der später Hitlers oberster Polizeichef wurde und in Nymphenburg den Sicherheitsdienst innerhalb der SS konzipierte.
Nach dem Krieg erwarb die Schauspielerin Ruth Leuwerik die Villa und lebte dort bis zu ihrem Tod 2016. Das wird Schröther auch bei der nächsten Tour am 22. September wieder detailreich erzählen. (Treffpunkt ist um 14 Uhr am Marstallmuseum im südlichen Schlossflügel. Kosten: vier Euro)
Wie immer. Und doch ist diese Führung etwas Besonderes für den 72-Jährigen: Es ist sein 1000. Stadtteilspaziergang seit 1998. „Ich habe alle Führungen der Geschichtswerkstatt ausgearbeitet“, sagt der Vorsitzende.
Und das sind aktuell 21 verschiedene Routen durch Neuhausen, Nymphenburg und Gern. Gegangen wird bei fast jedem Wetter. „In 20 Jahren sind nur zwei Führungen wegen Starkregens ausgefallen“, erinnert er sich.
Aus Mangel an Interesse musste noch nie eine Tour abgesagt werden. „Ab fünf Personen gehen wir los.“ So haben an bald 1000 Führungen rund 28 400 Interessierte teilgenommen. Schröther hat dabei etwa 1700 Kilometer Fußweg zurückgelegt.
Was ihn antreibt: „Man muss sich mit allem beschäftigen – Kunst, Architektur, Geschichte. Das hält auch das Gehirn fit.“ Und: „Der Stadtbezirk hat so viele Facetten. Noch immer gibt es weiße Flecken, die wir erst noch in Angriff nehmen müssen.“
Treffpunkt am Sonntag, 22. September, ist um 14 Uhr am Marstallmuseum im südlichen Schlossflügel. Kosten: vier Euro.
Anlässlich der 1000. Führung lädt Franz Schröther die Hallo-Leser zu einer Gratis-Sonderführung außerhalb des üblichen Programms ein.
Sie findet am Sonntag, 29. September, ab 10 Uhr auf dem Winthirfriedhof an der Winthirstraße 15 statt. Der alte Neuhauser Friedhof ist einer der Lieblingsorte des Stadtteilhistorikers und bei den Teilnehmern der Viertelspaziergänge besonders gefragt.
ul
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