Limesstraße/Germeringer Weg: Unterführung sorgt erneut für Wirbel

Seit Beginn der Diskussion herrscht Uneinigkeit in Aubing. Nun gab es einen weiteren Unfall. Einer unserer Leser war vor Ort, als es passierte...
Update: 6. September
Aubing – Nachdem am gestrigen Nachmittag eine Nachricht eines besorgten Lesers die Hallo-Redaktion erreichte, meldet sich jetzt auch die Münchner Polizei wegen des Lkw-Unfalls unter der Limesunterführung zu Wort:
Demnach sei ein 54-jähriger Münchner gegen 14:40 Uhr mit seinem Lkw (Marke: Daimler-Benz) auf der Limesstraße gefahren und wollte dort die Bahnunterführung durchqueren. Da die Höhe des Lkw jedoch die Höhenbeschränkung der Bahnunterführung überschritt, kollidierte er mit dem Unterbau. Dabei wurden das komplette Lkw-Dach sowie die Seitenwände stark beschädigt.
Der Lkw konnte durch Einsatzkräfte der Feuerwehr aus der Unterführung geborgen und abgeschleppt werden. Ein Statiker überprüfte im Anschluss den Zustand der Unterführung. Während des gesamten Einsatzes kam es teilweise zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Schließlich konnte der Bau aber wieder für den Fahr- und Bahnverkehr freigegeben werden.
Da der 54-Jährige nach dem Unfall über Unwohlsein klagte, kam er vorsorglich in ein Krankenhaus. Mittlerweile wurde er wegen eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung angezeigt.
Polizei München/Rebecca Strohmeier
Update: 5. September – Anwohner schockiert: LKW kracht in Unterführung
Schon seit Langem kommt es an der Unterführung in der Limesstraße immer wieder zu Unfällen mit hohen Fahrzeugen. So auch am heutigen Nachmittag. Ein Hallo-Leser war vor Ort und schildert die Lage...
Aubing – Es gibt wieder Ärger bei der Limesunterführung. Ein Lkw war zu groß und ist mit der S-Bahn Trasse der S-4 kollidiert. Einer unser Leser beschreibt den Unfallvorgang folgendermaßen:
„Ein ohrenbetäubendes Krachen unterbrach den nachmittäglichen Straßenverkehr in Altaubing. Mit Karacho fuhr ein LKW in die für sein Fahrzeug zu niedrige Unterführung ein, wobei der LKW-Aufbau in seine Einzelteile zerlegt wurde. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Auf der S-Bahn-Linie S4 kam es wieder zu erheblichen Zugausfällen bis der Notfall-Manager der Deutschen Bahn die Bahnstrecke für die Züge wieder freigab. Auch die Feuerwache 6 aus Pasing war wieder gut beschäftigt.“
Die Limesunterführung wird auch wieder Thema bei der nächsten Sitzung des Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied sein. Diese findet am 18.September im Bürgersaal am Westkreuz um 19.30 Uhr statt.
Jonas Hönle
Update: 19. Juli – Stadträte stimmen für niedrigere Unterführungen
Nach einer umfangreichen Protestaktion er Aubinger, hat sich der Stadtrat für eine Alternative zu den 4,50 Meter hohen Unterführungen ausgesprochen. Wie die Planungen aktuell aussehen, wo noch Diskussionsbedarf besteht...
Aubing – Die Aubinger können aufatmen: Der Planungsausschuss des Stadtrats hat sich für niedrigere Unterführungen ausgesprochen. Das Gremium stimmte dafür, die Unterführungen an der Limesstraße und am Germeringer Weg 3,80 Meter hoch zu bauen. Die Limesunterführung soll zudem 16,50 Meter breit werden. Es soll auf jeder Seite jeweils einen 2,50 Meter breiten Gehweg und einen 2,50 Meter breiten Radweg geben.
Die Unterführung an der Hellensteinstraße wird 3,70 Meter hoch. Ausgeschildert wird sie aber nur als 3,50-Meter-Unterführung. Außerdem wird auf Höhe der A99 ein neuer Rad- und Fußgängertunnel entstehen.
Darüber hinaus fordert der Planungsausschuss einen städtebaulichen Wettbewerb für eine barrierefreie Ortsverbindung am Aubinger Bahnhof. Auch der Bahnhofsvorplatz auf der Nordseite soll miteinbezogen werden. zwar hatte sich die Stadt für eine Rampe auf der Nordseite ausgesprochen.
Das hatte zu Kritik der Bürgervereinigung geführt, da eine Rampe vier Meter in die Tiefe führen würde. Dadurch entstehe ein dunkler Angst-Raum. Die Bürgervereinigung hatte eine spiralförmige Rotunde vorgeschlagen.
Nun soll nochmal alles geprüft werden. „Wir wollen lieber etwas Gescheites haben“, sagt der Aubinger Stadtrat Johann Sauerer (CSU). Man habe so lange gewartet, nun komme es auf zwei Jahre mehr auch nicht mehr an.
Außerdem soll die Stadt einen Radschnellweg von Puchheim ins Pasinger Zentrum prüfen, der entweder an der Eichenauer Straße oder auf der Südseite der Bahn entlang führt.
Update: 17. Juli – Protestaktion gestartet
Der Plan der Stadt, an der Limesstraße und am Germeringer Weg zwei 4,50 Meter hohe Bahnunterführungen zu bauen, lässt einigen Aubingern keine Ruhe. Eine Demonstration soll jetzt die Probleme des Konzepts hervorheben.

Aubing – Die Angst vor den „Monsterunterführungen“ geht in Aubing um. Rund 25 Bürger haben sich zu einer Protestaktion versammelt und ein Banner kurz vor der Limesunterführung aufgestellt. Auslöser ist der Vorschlag der Stadtverwaltung, an der Limesstraße und am Germeringer Weg zwei 4,50 Meter hohe Bahnunterführungen zu bauen (siehe unten).
Initiator der Protestaktion ist die Bürgervereinigung Aubing. Der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Müller warnt davor, dass dadurch für Lastwagen eine Alternative zur A99 geschaffen werde, die mitten durch Aubing und Neuaubing führt: „Der Schwerlastverkehr muss auf der Autobahn bleiben und hat im historischen Ortskern, in 30er-Bereichen sowie an Kinderkrippen und Kindergärten nichts zu suchen.“
Entscheidung des Stadtrats am Donnerstag erwartet
Am Donnerstag entscheidet voraussichtlich der Planungsausschuss des Stadtrats über den Vorschlag. Für Irritationen sorgte, dass das Thema vergangene Woche vertagt wurde. Die SPD sah noch Klärungsbedarf, welche Durchfahrtshöhen MVG und Feuerwehr benötigen.
Für Jürgen Müller von der Bürgervereinigung war das nicht nachvollziehbar. Das sei alles schon mehrfach geklärt worden. 3,80 Meter seien ausreichend. Die MVG bestätigt, dass ihre Busse eine Höhe von 3,60 Meter benötigen. Die Feuerwehr wünscht sich dagegen, dass zumindest eine der beiden Unterführungen mindestens 4,20 Meter hoch wird. Für einen Löschzug seien 3,50 Meter ausreichend, aber einige Sonderfahrzeuge messen vier Meter, so Sebastian Loher von der Branddirektion.
Umfahrungen über Bergsonstraße und A99 gegeben
Für Jürgen Müller ist das kein Argument: Die Sonderfahrzeuge rückten nur zu Aufräumarbeiten aus und könnten über Bergsonstraße und A99 fahren. Müller sagt: „Wir verstehen diese Verschiebung als Affront gegen den Bürgerwillen und als politisches Manöver.“
Doch Stadtrat Johann Sauerer (CSU) gibt Entwarnung: Es werde einen gemeinsamen Antrag von CSU und SPD geben an. Darin würden die beiden Parteien eine Höhe von 3,80 Meter für die beiden Unterführungen sowie für die geplante Bahnbrücke an der Hellensteinstraße fordern.
Damit wäre auch der Aubinger BA zufrieden. Der Vorsitzende Sebastian Kriesel betont jedoch, dass ein abgestimmtes Gesamtkonzept für den Verkehr nötig sei, das alle Maßnahmen berücksichtige. Das müsse die Stadt schnell liefern.
Andreas Schwarzbauer
Erstmeldung: 27. März – Ein Mega-Tunnel für Aubing?
Die Stadt will an der Trasse der S4 zwei Unterführungen mit einer Höhe von 4,50 Metern bauen. Eine Idee, die für Unmut bei Bürgern und Bezirksausschuss sorgt.

Aubing – Empörung herrscht bei den Aubinger Bürgern und Stadtviertelpolitikern: Die Stadt will an der Trasse der S4 zwei Unterführungen mit einer Höhe von 4,50 Metern bauen – ohne vorher in einem Verkehrskonzept die möglichen Folgen zu untersuchen.
An der Limesstraße und am Germeringer Weg sollen die beiden Mega-Bauwerke entstehen. Sie seien notwendig, damit der örtliche Wirtschaftsverkehr und die Einsatzfahrzeuge der geplanten Feuerwache an der Kastelburgstraße ungehindert durchfahren könnten, schreibt das Planungsreferat in einer Beschlussvorlage.
Bürgervereinigung ist über Pläne entsetzt
Jürgen Müller von der Bürgervereinigung Aubing kann darüber nur den Kopf schütteln. Lastwagen, die Waren anliefern, könnten über die Bergsonstraße nach Alt-Aubing und über die Bodenseestraße nach Neuaubing und Pasing fahren. Für die Fahrzeuge der Rettungskräfte sei eine Höhe von 3,80 Meter ausreichend. „Die Feuerwehr hat nur ein Fahrzeug, das höher ist: einen Kran, der ICE-Züge wieder auf das Gleis heben kann“, weiß Müller.
Er fürchtet: „Durch die Unterführungen wird für den Schwerlastverkehr eine Umfahrung zur Autobahn geschaffen, wenn der Aubinger Tunnel zu ist.“ Allerdings lande der Verkehr entweder im Aubinger Ortskern, in dem es schon eng werde, wenn sich zwei normale Autos begegnen. Oder er gelange über den Germeringer Weg in die Gilchinger und Wildenrother Straße.

„Dort gilt Tempo 30 und es spielen Kinder an der Straße. Zudem ist es ein wichtiger Schulweg. Ich will gar nicht daran denken, was passiert, wenn dort Schwerlastverkehr fährt“, sagt ein Anwohner. „Der Schwerlastverkehr soll auf der Autobahn bleiben, wo er hingehört“, fordert Müller. Er fordert im Namen der Bürgervereinigung deshalb, dass die Unterführungen maximal 3,80 Meter hoch werden.
Auch BA versteht Planungsansatz nicht
Das will auch der Aubinger Bezirksausschuss. Die Stadtviertelpolitiker können ebenfalls nicht nachvollziehen, warum so große Unterführungen gebaut werden sollen. „Sogar Autobahnunterführungen haben nur eine Höhe von vier Metern“, moniert Johann Sauerer (CSU), der auch im Stadtrat sitzt.
Der Bezirksausschuss kritisiert zudem scharf, dass die Stadt Bahnübergänge plant, ohne dass es ein Verkehrskonzept mit belastbaren Zahlen gibt. „So kann ich keine weiteren Maßnahmen mittragen“, sagt Sauerer (CSU). Man dürfe keine Blanko-Scheck ausstellen. Die Verwaltung müsse endlich einen Plan vorlegen, wie man Schwerlast- und Durchgangsverkehr vermeiden könnte. „Wir müssen jetzt endlich zu konkreten Ergebnissen kommen. Die Zeit läuft uns davon“, kritisiert Sauerer.
Am 3. April entscheidet der Planungsausschuss des Stadtrats über die Unterführungen.
Andreas Schwarzbauer
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