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Schlechte Schul- und Hortversorgung: BA macht Druck

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Alle Einrichtungen im Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße leiden unter Platzmangel.
Alle Einrichtungen im Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße leiden unter Platzmangel. © ul

Das Viertel wächst rasant, doch die Schulen wachsen nicht im selben Tempo mit, von längst überfälligen Sanierungen ganz zu schweigen...

Update: 18. September 2019

Allach-Untermenzing – Der BA Allach-Untermenzing will’s jetzt wissen: Wann genau welche konkreten Maßnahmen geplant sind, um die zunehmende Platznot an den Schulen und den Mangel an Hortplätzen im Stadtbezirk zu beheben. 

Dazu fordert das Gremium einstimmig eine öffentliche Informationsveranstaltung, bei der das Referat für Bildung und Sport zusammen mit dem Bau- und dem Kommunalreferat über alle Problemstellen Auskunft geben sollen.

Und davon gibt es viele: die Standortsuche für die Carl-Spitzweg-­Realschule, der Sanierungsrückstand der Grundschule Pfarrer-Grimm-Straße, der Erweiterungsbedarf des Louise-Schroeder-Gymnasiums, die Platznot in der Grundschule Manzostraße inklusive Sporthallenbau, Perspektiven für die Mittelschule Franz-Nißl-Straße sowie fehlende Hort- und Mittagsbetreuungsplätze an nahezu jedem Standort. 

Zu diesen Fragen will BA-Chefin Heike Kainz vor versammelter Bürgerschaft von der Stadt Antworten haben. „Eine Machbarkeitsstudie löst die andere ab. Sichtbare Maßnahmen fehlen nach wie vor“, moniert Kainz.

Eine neue Pavillonanlage entlastet zumindest das Louise-Schroeder-Gymnasium.
Eine neue Pavillonanlage entlastet zumindest das Louise-Schroeder-Gymnasium. © ul

Parallel dazu hat der BA auf Antrag von Grünen-Sprecher Falk Lamkewitz zudem die drängendsten Probleme erneut benannt und sofortiges Handeln gefordert. Das Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße steht auf der Dringlichkeitsliste des BA dabei ganz oben. „Es ist mit seinen 2300 Schülern in einem baufälligen Zustand, da wohl seit 30 Jahren keine Sanierungen mehr erfolgten“, klagt Lamkewitz. 

Ganz akut: In der Carl-Spitzweg-Realschule (CSR) fehlen vor allem Fachräume für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig. Daran ändert auch ein neu errichteter Pavillonbau mit 16 Schulräumen nichts. Wie der Elternbeirat in einem Brief an den BA beklagt, bekommt die Realschule dort keinen einzigen zusätzlichen Raum. Die Eltern haben den Eindruck, „dass durch die Diskussion über den Neubau der CSR und die Suche nach einem geeigneten Gelände von Seiten der Politik und der Schulverwaltung der Stadt nur auf Zeit gespielt wird“.

Der BA kann den Frust nachvollziehen. „Die Problemlösung (...) muss durch die sofortige, gleichzeitige Verfolgung von mehreren Standortalternativen erfolgen“, heißt es in dem einstimmig beschlossenen Grünen-Antrag.

Ursula Löschau

Erstmeldung: 27. August 2018 – Eltern fordern Sanierung und mehr Platz

Eltern aller vier Klassenstufen sammeln Unterschriften für räumliche Verbesserungen an der Pfarrer-Grimm-Grundschule.
Eltern aller vier Klassenstufen sammeln Unterschriften für räumliche Verbesserungen an der Pfarrer-Grimm-Grundschule. © ul

Allach-Untermenzing – Vorfreude auf die Ferien sieht anders aus: Die Eltern vieler Schüler an der Grundschule Pfarrer-Grimm-Straße fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen. „Zwei Schulbauprogramme wurden inzwischen beschlossen, aber unsere Schule ist immer noch nicht dabei“, klagt Eva Schröder und weist auf einen jahrelangen Sanierungsstau und enormen Platzmangel hin (Hallo berichtete). In der jüngsten Bürgerversammlung für Allach-Untermenzing hat sie deshalb beantragt, die Pfarrer-Grimm-Schule spätestens ins dritte Schulbauprogramm aufzunehmen und die Kapazität des gesamten Schulzentrums an den absehbar großen Bedarf anzupassen. Die Resonanz: einstimmige Unterstützung seitens der Bürger.

„Es müssen endlich Entscheidungen getroffen werden, damit der Stillstand aufgebrochen wird“, bestätigte Heike Kainz (CSU), Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing, vor den versammelten Bürgern. Gemeint ist eine seit Jahren überfällige Gesamtplanung für die Schulen im Stadtbezirk. Dazu gehören die Erweiterung der Franz-Nißl-Mittelschule und ein Umzug der Carl-Spitzweg-Realschule auf einen künftigen Campus an der Franz-Nißl-/Eversbuschstraße. So könne im Schulzentrum in Untermenzing dringend benötigter Platz für die Grundschule und das Louise-Schroeder-Gymnasium geschaffen werden. 

Kainz weiß: „Die Pfarrer-Grimm-Schule musste 2017 eine ganze Reihe von Erstklässlern wegschicken.“ Auch Eva Schröder wäre mit ihrem Sohn beinahe betroffen gewesen. Ihre Geduld ist daher erschöpft: „Man muss halt endlich mal anfangen zu planen. Dann dauert es immer noch ein paar Jahre, bis die Schulen saniert, erweitert oder neu gebaut sind.“ Für die berufstätige Mutter ist zudem wichtig, dass bei den anstehenden Planungen mehr Ganztagsangebote im Stadtbezirk geschaffen werden.

Ob die Untermenzinger Grundschule mit derzeit 360 Kindern in 16 Klassen in das nächste Schulbauprogramm aufgenommen wird, ist laut Ulrich Lobinger, Sprecher des Referats für Bildung und Sport (RBS), „noch offen“ und hänge mit dem Standort Franz-Nißl-Straße zusammen. Wann das dritte Programm aufgestellt werde, stehe noch nicht fest.

Die guten Nachrichten: „Die Grundschule Pfarrer-Grimm-Straße ist in die höchste Maßnahmen-Priorität eingeordnet“, so Lobinger. Und: „Die Sanierung der Schwimmhalle soll im Herbst 2018 abgeschlossen sein.“ 

Ursula Löschau

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