Von 2002 bis 2022 trafen sich die Teilnehmer vier- bis sechsmal im Jahr zum Fotografieren. „Anfangs waren die Flächen nicht-genutztes Ödland oder an Gewerbe vermietet. Heute stehen dort große Büro- und Wohngebäude. Aber dazwischen ist so viel passiert“, sagt Resch. Die Bilder der Teilnehmer zeigen große freie Flächen, auf denen das Alte schon abgebrochen, aber das Neue noch nicht zu erahnen ist. Es gibt Aufnahmen, auf denen bereits Straßen und Leitungen zu sehen sind, aber die Gebäude noch fehlen.
Die Fotografen durften auf verschiedene Baustellen, um die entstehenden Bauten zu zeigen. „Wir haben viele zeitlich begrenzte Zwischenstände festgehalten“, sagt Resch. So dokumentierten sie beispielsweise, wie der Arnulfsteg im laufenden Betrieb nach und nach eingeschoben wurde. Für Resch war der alte Güterbahnhof in Laim besonders beeindruckend. „Das war eine riesige und prägnante Anlage.“ Er hätte sich gefreut, wenn sie erhalten worden wäre, beispielsweise als Kulturzentrum.
Doch nicht nur das Areal an der Bahnstrecke wandelte sich in dieser Zeit. Auch die Technik habe in diesen Jahren den Übergang von der analogen zur digitalen Fotografie vollzogen, sodass das Projekt auch aus dieser Sicht interessant sei, meint Resch.
„Jetzt sind nur noch einzelne Baufelder frei und wir wollen das Projekt mit einer Ausstellung abschließen“, sagt Resch. Rund 10 000 Bilder fertigten die Fotografen an. 400 davon sind noch bis Sonntag, 29. Januar, unter dem Titel „Achse im Wandel“ in der Pasinger Fabrik zu sehen. 60 weitere Fotografien, die vor allem alte Bahnrelikte zeigen, hängen in der VHS an der Bäckerstraße 14. Zudem wird es am Samstag, 21. Januar, ab 14 Uhr eine Podiumsdiskussion in der Pasinger Fabrik geben. Die Gäste debattieren, ob das Leitbild der Umgestaltung „Kompakt-Urban-Grün“ umgesetzt wurde, welche Chancen verpasst wurden und welche Lehren man ziehen kann. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung unter www.mvhs.de.
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