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Elternbeirat fordert, Grundschule Lochhausen zeitnah zu erweitern – Stadt sieht keinen Bedarf

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Von: Andreas Schwarzbauer

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Katrin Gobitz-Pfeifer sorgt sich um den Platz in der Grundschule am Schubinweg.
Katrin Gobitz-Pfeifer sorgt sich um den Platz in der Grundschule am Schubinweg. © Andreas Schwarzbauer

Die Lochhauser Grundschule steht vor einem Platzproblem: Schon jetzt fehlen Räume, aber die Anmeldungen für die Schule mehren sich. Die Stadt reagiert:

Lochhausen ‒ Spätestens in drei Jahren könnte es eng werden in der Lochhausener Grundschule. „Dann ist in den vorhandenen Räumen Fachunterricht wie Werken, Musik oder Religion nicht mehr möglich. Die Mittagsbetreuung müsste woanders hin ausweichen, aber in Lochhausen gibt es keinen alternativen Standort“, sagt Kathrin Gobitz-Pfeifer, Mitglied der örtlichen Bürgervereinigung.

Der Grund: Sämtliche Zimmer der Schule würden dann als normale Klassenzimmer benötigt. Denn allein durch die beiden großen Neubaugebiete an der Henschelstraße und am Osteranger werde die Bevölkerung laut Zahlen der Stadt in den kommenden Jahren von 7000 auf circa 10 700 Einwohner anwachsen. Hinzu kämen zahlreiche Nachverdichtungen. „Momentan reicht der Platz noch und die Schule bekommt es auch in den nächsten Jahren noch hin, aber die Stadt müsste jetzt schon die richtigen Weichen stellen“, sagt die Vorsitzende des Elternbeirats, Constanze Hinlein.

Mehr Platz für Grundschule Lochhausen: Stadt sieht keine Not

Bereits heute gebe es Platzprobleme in der Turnhalle. „Einige Sportstunden finden im Klassenzimmer statt“, sagt Hinlein. Auch die Mittagsbetreuung sei an ihren Kapazitätsgrenzen. Doch für das kommende Schuljahr gebe es so viele Anmeldungen wie nie zuvor.

Daher fordern Elternbeirat und Bürgervereinigung, dass die Stadt die Sporthalle erweitert und aufstockt. Im Obergeschoss könnten die nötigen Räume für die Mittagsbetreuung entstehen. Zudem soll die Stadt einen zweiten Schulstandort suchen. „Jetzt wäre der optimale Zeitpunkt, mit den Planungen anzufangen. Denn es ist nicht so, dass eine Schule in drei Jahren dasteht“, sagt Gobitz-Pfeifer.

Doch das Referat für Bildung und Sport (RBS) sieht keinen Grund zur Eile. Die Zahl der Klassen sei seit dem Schuljahr 2019/20 sogar von 15 auf 13 gesunken. Insgesamt stünden 20 Klassenzimmer zur Verfügung. „Die Grundschule hat kurz- und mittelfristig sowohl im Falle von Klassenmehrungen als auch für den Ausbau des gebundenen Ganztags die erforderlichen Kapazitäten“, teilt Sprecher Andreas Haas mit. Im Extremfall könnten der Musik- und Religionsunterricht in normalen Klassenräumen stattfinden.

Die Einfach-Turnhalle sei ebenfalls noch ausreichend. Das RBS geht davon aus, dass die Grundschule bis 2026 auf maximal 19 Klassen anwachse. Mehr seien erst nach Realisierung der langfristigen Entwicklungsflächen beispielsweise an der Keltenafferstraße zu erwarten. Dies sei allerdings erst in den 2030er-Jahren geplant.

Mehr Platz für Grundschule Lochhausen: BA unterstützte Bürger

Die Bürgervereinigung kann diese Zahlen nicht nachvollziehen. 19 Klassen mit je 25 Kindern entsprächen 475 Kindern. Dies sei unrealistisch niedrig angesetzt. Rechne man die aktuelle Situation mit 345 Kindern bei 7000 Einwohnern auf die 10 700 Einwohner hoch, komme man auf aber 530 Schüler, kritisiert die Bürgervereinigung in einem Schreiben. Für größere Klassen mit mehr Kindern seien aber viele Räume nicht ausgelegt.

Der Bezirksausschuss unterstützt die Lochhausener und fordert die Stadt auf, die Planungen für eine zeitnahe Erweiterung der Grundschule aufzunehmen. Bereits jetzt soll eine Zweifach-Turnhalle realisiert werden. „Indiskutabel wäre, wenn die Schule aufgrund der Schülerzahlen aus den Nähten platzt und erst dann mit ergänzenden oder neuen Baumaßnahmen planerisch begonnen wird.“

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