Defizite sehen die Obermenzinger vor allem bei der Verkehrsplanung. Schon jetzt seien 60 Prozent der Fahrzeugbewegungen im Viertel Durchgangsverkehr. Die IG verlangt „verkehrssteuernde Maßnahmen“, um diesen Anteil zu reduzieren. Gleichzeitig ergeben sich durch das Neubaugebiet am Dreilingsweg 1600 zusätzliche Fahrten pro Tag. Dieser Wert wird laut Rothballer für die Kreuzung Alte Allee/Bergsonstraße prognostiziert. Von einem Ausbau dieses Knotens halten die Anwohner allerdings nichts: „Das würde nur weiteren Durchgangsverkehr anziehen“, warnt der Sprecher.
Stattdessen soll der viertelfremde Verkehr möglichst umgeleitet werden. Unter anderem empfehlen Bürger hierfür seit vielen Jahren einen Anschluss der Mühlangerstraße an die Autobahn A 8. Zudem drängen sie auf ein Konzept zur besseren ÖPNV-Anbindung des Viertels. Was die Baumasse im künftigen Quartier angeht, kritisiert die IG besonders die geplante Riegelbebauung im Westen mit bis zu 26 Metern Höhe. Statt sechs bis sieben halten die Anwohner maximal vier Geschosse für verträglich.
Dieser Punkt stehe bei den kommenden Verfahrensschritten, inklusive Beteiligung der Öffentlichkeit, im Detail noch auf dem Prüfstand, ebenso wie viele weitere Aspekte, erklärt Thorsten Vogel, Sprecher des Planungsreferats. So werde im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ein Verkehrsgutachten erstellt, bei dem es auch um den kritisierten Kreuzungausbau gehe.
Zusätzlich kündigt Vogel ein Mobilitätskonzept an. Dessen Ziel: „die Verkehrsmittel im Umweltverbund attraktiver zu gestalten und den Kfz-Verkehr dadurch zu reduzieren“. Für den ÖPNV im Quartier würden dabei die Qualitätsstandards gelten, die der Stadtrat für ganz München beschlossen habe.
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