U5-Verlängerung: Dass der Stadtrat den U-Bahnhof in Freiham schon vorab und bis 2026 realisieren will, hält Kriesel für die richtige Entscheidung. Aber: „Die Fertigstellung der Linie in den 30er-Jahren ist viel zu spät, denn es kommen immer mehr Menschen in den neuen Stadtteil.“
Derzeit arbeitet das Baureferat am Abschnitt bis Pasing. „Seit September 2022 werden die Bohrpfahlarbeiten im Bereich des zukünftigen U-Bahnhofs Willibaldstraße durchgeführt. Im Frühjahr 2023 starten westlich der Willibaldstraße die Baumaßnahmen zur Herstellung von Schlitzwänden“, teilt ein Sprecher mit. Wenn die U-Bahn nach Pasing fährt, nimmt die Stadt die Strecke nach Freiham in Angriff.
Lochhausener Straße: Schon seit Jahren soll die Hauptverkehrsachse zwischen Stadtgrenze und Pirolstraße saniert und auf acht Meter verbreitert werden. Das Projekt verzögerte sich bereits wegen eines Hochwasser-Gutachtens und der Planung eines zweiten Fuß- und Radwegs. Derzeit stockt es wegen einer Busspur. Die Stadt will ihre Notwendigkeit durch ein Verkehrsgutachten prüfen lassen. „Wann die Bauarbeiten beginnen werden, kann daher noch nicht belastbar prognostiziert werden“, teilt das zuständige Bauamt mit.
Lochhausen erhält endlich wieder einen Supermarkt. Im neuen Quartier an der Henschelstraße eröffnet heuer auf 650 Quadratmetern ein Edeka. „Das wird der ganzen Umgebung guttun. Allerdings muss sich das Einkaufsverhalten noch einpendeln, denn derzeit fahren die meisten nach Gröbenzell zum Einkaufen“, sagt BA-Chef Sebastian Kriesel. Auch die öffentlichen Einrichtungen wie der geplante Nachbarschaftstreff müssten rasch folgen. Das Sozialreferat teilt mit, dass derzeit ein Finanzierungsbeschluss erarbeitet und anschließend ein Träger gesucht werde. An der Ranertstraße wird 2023 der Neubau mit den geplanten Arztpraxen und verschiedenen Geschäften fertig.
Die neue Kulturstätte „Bergson Kunstkraftwerk“ an der Rupert-Bodner-Straße soll im Oktober eröffnen. In dem ehemaligen Heizkraftwerk plant das Unternehmen Allguth eine Galerie für zeitgenössische Kunst, einen Konzertsaal für fast 500 Besucher, einen Live-Club, ein Restaurant und einen Biergarten. „Das wird toll werden. Ich bin begeistert, dass eine private Firma so ein Projekt realisiert“, sagt BA-Chef Sebastian Kriesel.
Darüber hinaus werden Ende des Jahres in Freiham Münchens größte Stadtteilbibliothek und ein weiteres Kulturzentrum ihren Betrieb aufnehmen. „Es ist sehr positiv und nicht selbstverständlich, dass schon jetzt, wo nur ein Bruchteil der neuen Bürger in Freiham wohnt, kulturelle Angebote öffnen“, lobt Kriesel. Ein weiterer Höhepunkt ist das Aubinger Herbstfest. Von 31. August bis 3. September wird dort unter anderem die Schützengesellschaft, Aubings ältester Verein, ihren 150. Geburtstag feiern
Wesentlich mehr Schüler als prognostiziert besuchen bereits jetzt den Bildungscampus in Freiham. Das Gymnasium habe in diesem Schuljahr bereits neun Eingangsklassen. Die Stadt sei von sechs ausgegangen, weiß BA-Chef Kriesel. Bei der Realschule seien es fünf statt vier Klassen, „Man muss untersuchen, ob die Schulen noch aufnahmefähig sind oder ein Erweiterungsbau nötig ist.“ An der Hans-Dietrich-Genscher-Straße sei südlich des Sportparks noch Platz. Zudem könnte die Stadt Kriesels Meinung nach auch aufstocken. „Man muss kreativ sein“, fordert er.
Auch über die Grundschule Lochhausen müsse sich die Stadt Gedanken machen. „Aktuell reichen die Räumlichkeiten aus, aber durch die neuen Wohnungen werden es in den kommenden Jahren mehr Schüler. Wir müssen jetzt die Weichen stellen und wissen, wie es weitergeht“, fordert Kriesel. Mittelfristig sei ein zweiter Standort nötig – im Idealfall auf der Südseite der Bahnlinie. „Wir haben zwar noch Zeit, aber das Thema muss im Fokus bleiben.“ Das zuständige Bildungsreferat hält erst Anfang der 2030er-Jahre einen Ausbau für erforderlich.
Aubing soll grüner werden und erhält eine große, neue Parkmeile. Der sogenannte Grünzug L soll zwischen Aubinger und Bodenseestraße aufgewertet werden. Die Stadt plant einen durchgehenden Rad- und Fußweg, Angebote für Spiel, Sport und Naherholung sowie Gemeinschaftsgärten. Aber auch ökologisch wertvolle Flächen sollen laut einem Stadtratsbeschluss entstehen. Landwirtschaftliche Nutzer sollen zugunsten der Naherholung weichen. In der Freizeitanlage an der Mainaustraße plant die Stadt Angebote für Kinder und Senioren.
Als Erstes wird das Baureferat aber an der Bodenseestraße eine Promenade entlang der Jugendfreizeitstätte „AWO‘s Fredl“ anlegen. Über diese erreichen die Besucher einen Bereich mit Minispielfeld, Basketballplatz und Calisthenics-Anlage. Nördlich wird ein Sitzbereich unter Bäumen anschließen. Baubeginn dafür ist 2024.
Bereits heuer wird ein Büro für Landschaftsarchitektur ein Rahmenkonzept für den gesamten Grünzug erarbeiten. Darüber sollen dann die Aubinger bei einer Bürgerbeteiligung 2023/24 diskutieren. Ab 2026 ist der Beginn der Bauarbeiten für den Fuß- und Radweg geplant, 2027 die Aufwertung der Freizeitanlage an der Mainaustraße. „Es ist ganz wichtig, dass Naherholungsflächen entstehen. Wenn man dicht bebaut, braucht man Freiraum, in dem man sich bewegen kann“, sagt BA-Chef Sebastian Kriesel (CSU).
Ein Wettbewerb wird entscheiden, wie der neue Aubinger Dorfplatz an der Ubostraße aussehen soll. Das hat der Stadtrat im Januar beschlossen. Dabei sollen auch das Bahnhofsvorfeld inklusive der Park&Ride-Anlage und der Giglweg miteinbezogen werden. Auf dem Dorfplatz sollen künftig verschiedene Veranstaltungen stattfinden. Auch ein Wochenmarkt sei denkbar. Am Bahnhof sollen ein Kiosk und eine Gaststätte geprüft werden. Den Baumbestand will das Planungsreferat erhalten.
Die Rathauspolitiker wollen zudem einen Ideenwettbewerb für die Belandwiese und das Areal an der Ubostraße 7-9. BA-Chef Sebastian Kriesel betont dazu: „Wir wollen, dass alle Nutzer auf dem Areal bleiben und bedarfsgerecht untergebracht werden.“ Auch das Technische Hilfswerk (THW) oder die Feuerwehr dürften nicht in ein Gewerbegebiet verlegt werden. „Es sind ehrenamtliche Organisationen, die dort genau richtig sind.“
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